CH-Schluss: Erholung zu Wochenbeginn – Schwergewichte stützen

CH-Schluss: Erholung zu Wochenbeginn – Schwergewichte stützen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit klar festeren Kursen in die neue Woche gestartet und hat sich von den zuletzt erlittenen Verlusten erholt gezeigt. Die vergangenen vier Wochen beendete der Leitindex SMI jeweils mit einem negativen Vorzeichen, eine technische Gegenbewegung sei zu erwarten gewesen, erklärten Händler. Allerdings hätten die Avancen noch höher ausfallen können, wären nicht die wachsenden Sorgen um das hochverschuldete Eurozonen-Land Spanien gewesen.

Im Nachmittagshandel gewann die Erholung an den Finanzmärkten durch das über Erwarten starke März-Wachstum im US-Detailhandel zusätzlich an Fahrt, während der überraschend klar eingetrübte Stimmungsindikator Empire State Index für den Bundesstaat New York oder die enttäuschenden Angaben zum US-Häusermarkt (NAHB-Hausmarktindex) weniger wahrgenommen wurden. Ein Risikofaktor für die Börsenentwicklung bleibt Spanien. Bei den zehnjährigen spanischen Staatsanleihen kletterte die Rendite erstmals in diesem Jahr über die Schwelle von 6% und der Euro zum Dollar fiel erstmals seit Mitte Februar unter 1,30.

Zu Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 0,87% auf 6’124,91 Punkte und lag damit nahe am Tageshöchstwert. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) stieg 0,42% auf 926,17 Stellen und der breite SPI 0,58% auf 5’627,83 Zähler.

Das Gros der Schweizer Blue Chips beendete den Handel im Plus, doch mit Kühne+Nagel (-9,5%) zog der mit Abstand grösste Verlierer die Aufmerksamkeit auf sich. Der Logistiker verfehlte mit den Quartalszahlen auch unter Abzug der voll verbuchten und zuvor angekündigten Kartellbusse der Europäischen Kommission beim Umsatz und beim Reingewinn die Markterwartungen. Im Sog der enttäuschenden Kühne+Nagel-Zahlen brachen die Papiere des Branchennachbars Panalpina um deutliche 4,7% ein.

Zu den grössten Verlierern gehörten am Montag auch einzelne Finanztitel. Grund dafür seien die erneut aufgekommenen Sorgen um die europäische Schuldenkrise gewesen, hiess es. Dagegen seien die Zahlen der US-Bank Citigroup gut aufgenommen worden. UBS gaben aber um 1,3% und die Versicherer Swiss Life und Bâloise um 1,5% respektive 1,1% nach. Demgegenüber gewannen Credit Suisse 0,6%, Julius Bär 0,3% oder Swiss Re am Tag vor dem Investorentag gar 1,2%.

Am grössten waren die Avancen bei den Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont (+2,0%). Die Konkurrenzpapiere von Swatch konnten mit plus 1,3% ebenfalls einen Teil der zuletzt erlittenen Verlusten wettmachen. Die Bank Vontobel rechnet in der Schweizer Uhrenindustrie zwar mit einer Wachstumsverlangsamung, bestätigte aber die Kauf-Empfehlungen für Richemont und Swatch.

Roche waren mit einem Plus von 1,9% die gewichtigste Stütze für den Gesamtmarkt. Die Pharmatitel setzten damit den am vergangenen Donnerstag nach Publikation des Quartalsumsatzes eingeleiteten Erholungskurs fort. Novartis legt nächste Woche Zahlen vor und gewann mit 1,1% ebenfalls stark an Wert. Derweil verteuerten sich Nestlé am Ende um 0,7% Der Nahrungsmittelkonzern veröffentlicht am Freitag Angaben zum ersten Quartal.

Wichtige Firmennews aus dem Blue-Chips-Sektor gab es am Montag kaum. SGS (-0,1%) hatte wieder einmal eine (kleinere) Akquisition bekannt gegeben. Der Warenprüfkonzern erwirbt die brasilianische Environ Cientifica mit 100 Mitarbeitern und einem Umsatz von umgerechnet 7 Mio CHF.

Etwas vielfältiger war die Palette an News im breiten Markt. So hatte etwa der Oerlikon-Konzern den Verkauf seiner Beteiligung an den Pilatus-Flugzeugwerken bekannt gegeben. Die Aktie notierte mit 31 Rappen bzw. 3,7% klar im Plus, obwohl sie mit 20 Rappen ex Dividende gehandelt wurde.

Walter Meier (-1,5%) hatte eine derweil für den Konzern relativ grosse Akquisition in den USA bekannt gegeben, Burkhalter (+5,4%) überzeugte mit dem Ergebnis für das Geschäftsjahr 2011. CKW (unv.) passt im Zusammenhang mit dem geplanten Ausstieg aus der Atomenergie ihre Unternehmensstrategie an und will dazu bis ins Jahr 2050 3 Mrd CHF in den Produktionsmix investieren.

Uster Technologies gaben um 4,7% auf 44 CHF nach. Im Übernahmeprozedere hält die japanische Toyota Industries Corporation (TICO) nach Ablauf der Angebotsfrist 96,1% aller Uster-Papiere. Tico bietet 44 CHF je Aktie. (awp/mc/upd/ps)

SIX Swiss Exchange

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