CH-Schluss: Index kaum bewegt

CH-Schluss: Index kaum bewegt

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag kaum verändert geschlossen. Während er am Morgen eher leicht im Plus war, fiel er am Nachmittag tendenziell etwas ins Negative. Nach zwei schwachen Tagen haben sich die Märkte damit aber etwas stabilisiert. Händler sprechen von Käufen bei einigen Titeln und insgesamt «recht ordentlichem Volumen».

«Ein wenig Erholung nach den Schrecken der beiden Vortage», fasste einer zusammen. Allerdings habe die Unsicherheit in Sachen Eurokrise nicht abgenommen. Spanien sei angesichts seiner vielen Probleme und der Grösse des Landes speziell im Fokus. Aber auch die Lage in Griechenland spitze sich mit dem Besuch der Troika in Athen erneut zu, heisst es im Markt. Und Italien sei ebenfalls ein Kandidat für schlechte Nachrichten.

Zum Handelsschluss verlor der Leitindex SMI 0,09% auf 6’174,89 Punkten, wobei 10 Verlierern ebenso viele Gewinner gegenüberstanden. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) schloss unverändert bei 908,76 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) büsste 0,01% auf 5’723,37 Punkte ein.

Für etwas Aufhellung sorgten am Morgen vor allem Konjunkturzahlen aus China. Die dortige Industrie verlangsamte im Juli ihren Abwärtstrend, was die Kurse ein wenig gestützt habe, meinten Händler. Als Belastung erwies sich dagegen die Nachricht, dass die Ratingagentur Moody’s am Vorabend den Ausblick für Deutschland, die Niederlande und Luxemburg gesenkt hatte. Am Nachmittag hatte ausserdem ein Anstieg der Renditen für italienische Staatsanleihen für etwas Beunruhigung gesorgt.

Im Fokus unter den Einzeltiteln standen am Berichtstag vor allem die Papiere von Swatch (+2,3%), die den Tag – wenn auch unter Tageshoch – als klarer Sieger im Bluechip-Segment beendeten. Der Bieler Uhrenhersteller hatte am Morgen überraschend sein Zahlenset zum ersten Halbjahr veröffentlicht und dabei die Erwartungen der Analysten übertroffen. Analysten strichen zwar unisono das gute Ergebnis hervor, einige zeigten sich aber bezüglich der künftigen Ertragsentwicklung ein wenig zurückhaltend. Die Papiere des Branchenachbarn Richemont (+1,2%) avancierten im Windschatten der guten Swatch-Zahlen ebenfalls.

Ansonsten waren vor allem weitere zyklische Titel gesucht, wie etwa Clariant (+1,6%), Kühne+Nagel (+1,2%), Schindler (+1,1%) oder ABB (+0,9%). Aber auch die Papiere von Actelion (+0,8%) wurden nachgefragt. Das Pharma-Unternehmen hatte vergangenen Donnerstag gut aufgenommene Halbjahreszahlen ausgewiesen.

Die grossen indexschweren Pharmatitel Roche (-0,3%) und Novartis (+0,2%) schloss uneinheitlich. Bereits am Vortag hatten sich letztere deutlich besser gehalten als die Konkurrenten. Mit Nestlé (-0,3%) büsste das dritte Indexschwergewicht etwas an Terrain ein.

Uneinheitlich notierten die Grossbankenwerte. Während sich UBS (+0,8% auf 9,87 CHF) vom schwachen Vortag etwas erholen konnten – die Papiere waren erstmals seit langer Zeit unter die 10-CHF-Marke gefallen -, büssten CS (-1,3% auf 16,20 CHF) weiter an Terrain ein. Die Papiere notieren mittlerweise unter dem Umwandlungskurs von 16,29 CHF für die letzte Woche aufgelegte Zwangswandelanleihe und auf einem Stand, der zuletzt 1992 erreicht worden war. Julius Bär (-0,1%) verloren nach dem starken Vortag im Zusammenhang mit gut aufgenommenen Halbjahreszahlen) ganz leicht an Boden.

Am Schluss der Blue Chips notierten die Papiere des Spezialitätenkonzerns Lonza (-1,7%) im Vorfeld der für den (morgigen) Mittwoch angesagten Halbjahreszahlen. Unter Druck standen auch Zurich Insurance (-1,6%; die Analysten der CS haben hier das Kursziel etwas gesenkt.

Im breiten Markt fielen u.a. die Technologie-Werte Micronas (+7,7%) und AMS (+5,7%) aus Österreich nach Halbjahreszahlen positiv auf. Beide haben die Markterwartungen übertroffen, AMS hat gar noch den Ausblick angehoben. Ebenfalls Halbjahreszahlen, die gut aufgenommen wurden, hat der IT-Grosshändler Also-Actebis (+5,9%) präsentiert. Newron (+3,3) legten nach Spekulationen und einem Anstieg am Vortag um 27% erneut klar zu. Unter den grössten Verlierern waren dafür Alpiq (-3,6%) nach einer Gewinnwarnung im Zusammenhang mit der Auflösung von Verträgen in Rumänien. (awp/mc/pg)

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