Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag fester geschlossen. Am Morgen eröffnete der SMI nach verhaltenen Vorgaben aus Übersee mit einem kleinen Plus und knüpfte damit an die Gewinne vom Montag an. Gestützt durch gesuchte Indexschwergewichte rückte der hiesige Leitindex in der Folge stärker ins Plus vor und markierte am Vormittag das Tageshoch bei 8’045 Punkten.
Angesichts eines Mangels an Impulsen von der Makroebene bewegte sich der SMI danach bis zum Handelsschluss per Saldo kaum von der Stelle. Die am Nachmittag veröffentlichten und in der Summe enttäuschenden US-Daten belasteten die hiesigen Kurse nur kurzzeitig. Um einen nachhaltigen Stimmungsumschwung einzuleiten, seien die Zahlen zu wenig relevant gewesen, hiess es. Die Bandbreite im SMI lag auf den Tag betrachtet bei gerademal 40 Punkten. Hierzulande konzentrierte sich das Interesse der Anleger vor allem auf die zahlreichen Zwischenabschlüsse, wobei aus dem SMI/SLI-Tableau Geberit und Schindler enttäuschten.
Der SMI gewann bis zum Handelsende 0,45% auf 8’036,44 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,19% auf 1’231,84 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,40% auf 7’607,39 Zähler vor. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Schluss 18 im Plus, 11 im Minus und einer (Lonza) unverändert.
In einem festen Gesamtmarkt schlossen die beiden Blue Chips Geberit (-7,3%) und Schindler (-5,2%) nach enttäuschenden Halbjahresresultaten markant tiefer. Der Sanitärtechnik-Konzern Geberit hatte mit dem Halbjahresergebnis auf allen Ebenen enttäuscht. Zudem ist auch der Ausblick des Managements weiterhin von Vorsicht und Zurückhaltung geprägt.
Die Abgaben in Schindler wurden im Handel unter anderem mit der zurückgestutzten Gewinn-Guidance erklärt. Zudem hatte der Konzern die Konsens-Schätzungen beim EBIT deutlich verfehlt. Nachdem die Titel im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung einen guten Lauf hatten, strichen Anleger am Berichtstag vermehrt ihre angelaufenen Gewinne ein, wie es hiess.
Am Vortag des Halbjahresrapports büssten auch Swiss Life (-1,8%) ein. Analysten rechnen dabei allerdings mit einem guten Wachstum des Geschäftsvolumens, wobei das BVG-Geschäft wohl erneut einen wesentlichen Beitrag dazu geliefert haben dürfte, wie es hiess. Die Titel gehören derzeit mit zu den Best-Performern im Blue Chip-Segment; eine kleinere Korrektur sei daher alles andere als besorgniserregend, hiess es. Adecco schlossen 0,8%, nachdem die Deutsche Bank ihre Einstufung für den Titel auf «Hold» («Buy») gesenkt hatte.
Getragen wurden die Aufschläge im SMI vor allem von den drei Indexschwergewichten Novartis (+0,7%), Roche und Nestlé (je +0,4%). Ein Stütze boten aber auch Syngenta, die mit einem Tagesgewinn von 2,8% an erster Stelle in der SMI/SLI-Tabelle schlossen. Die Titel gelten gemäss Marktexperten als deutlich unterbewertet, was internationale Anleger zu Käufen bewegt habe. Auf dem aktuellen Kursniveau werde den Papieren ein Nachholpotenzial von 10 bis 20% attestiert, hiess es.
Höher gehandelt wurden unter anderem auch die zyklischen Holcim (+1,7%) und SGS (+1,5%). Beide Titel hätten gegenüber dem Gesamtmarkt ein gewisses Nachholpotential, hiess es. Holcim wird am Donnerstag die Halbjahreszahlen vorlegen. Der Fokus dürfte neben den Zahlen vor allem auf den erzielten Verbesserungen durch das laufende Kostensenkungsprogramm liegen, wie es hiess. Grössere Gewinne verbuchten auch Actelion (+1,0%), Clariant, ABB und Transocean (je +0,9%).
Aus dem breiten Markt trat eine ganze Reihe von Unternehmen zum Zahlenrapport an. GAM (+9,7%) übertraf mit dem Semesterausweis die Konsens-Erwartungen auf der Gewinnebene deutlich. BCGE (+0,4%), Schmolz+Bickenbach (+0,3%) und Bank Linth (unv.) zeigten sich unauffällig. Tornos (-0,9%), DKSH (-3,0%) und Galenica (-1,3%) erhielten dagegen für ihre Zwischenabschlüsse keinen Börsenapplaus. EMS-Chemie (-2,1% oder 6,75 CHF) verdauten den Dividendenabgang von 10 CHF je Titel gut.
Im Fokus lagen auch die Titel des Batterieherstellers Leclanché (+8,5%), nachdem das Unternehmen ein neues Top-Management erhalten hat. Die prozentual grössten Gewinne verbuchten aber New Venturetec (+105%). Die Beteiligungsgesellschaft meldete einen Studienerfolg ihres Portfoliounternehmens Osiris. (awp/mc/pg)