CH-Schluss: Leichte Gewinne zum Wochenschluss
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag mit leichten Gewinnen die Handelswoche abgeschlossen. Nach anfänglichen festeren Notierungen zum Handelsstart bröckelten die Gewinne im Verlauf des Vormittags ab und zogen erst am frühen Nachmittag wieder etwas an. Weiteres Aufwärtspotenzial verhinderten aber die Abgaben in Nestlé, die auch am Tag nach der Veröffentlichung der Halbjahresabschlusses deutlich im Minus notierten.
Dass der Markt wie im Halbschlaf vor sich hindämmerte, habe nicht weiter überrascht, hiess es im Handel. Die Berichtssaison neige sich dem Ende zu und auch bedeutende Konjunkturdaten aus den USA standen am Freitag nicht mehr auf der Tagesordnung. Trotz der überraschend guten Industrieproduktionsdaten aus China sei es kein wirklich spannender Handelstag gewesen. Die Ferienzeit habe sich auch am Markt bemerkbar gemacht.
Der Swiss Market Index (SMI) legte zum Schluss 0,28% auf 7’977,34 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein leichtes Plus von rund 0,2%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,43% auf 1’227,42 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,30% auf 7’553,74 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 21 im Plus und 8 im Minus. UBS schlossen unverändert.
Die zyklischen Adecco (+1,9% auf 63,60 CHF) gehörten zur Spitzengruppe im SMI/SLI und knüpften damit an die Gewinne vom Donnerstag an. Im Anschluss an die am Vortag präsentierten Quartalszahlen erhöhten mehrere Broker ihre Kursziele. Die Bandbreite reichte dabei von 61 bis 70 CHF. Adecco markierten im Handelsverlauf bei 64,25 CHF ein Mehrjahreshoch. Zuletzt notierte die Aktie im Frühjahr 2011 um diesen Wert.
An der Spitze notierten am Schluss aber Kühne+Nagel (+2,8%). Interesse zeigten Anleger zudem an einzelnen Finanztiteln. Die grössten Gewinne verzeichneten dabei Credit Suisse (+2,6%), gefolgt von Julius Bär (+1,8%). Unter den Assekuranzen legten Swiss Re (+0,8%) nach den Gewinnen vom Vortag weiter zu.
Geberit (+1,8%) gehörten im Vorfeld der Publikation der Quartalszahlen, die am kommenden Dienstag erfolgt, ebenfalls zur Spitzengruppe. Insgesamt rechnen Analysten mit einem soliden Zahlenset und einem starken Umsatzwachstum in Deutschland und der Schweiz.
Die ebenfalls zyklischen Transocean (-0,4%) gaben die Gewinne bis zum Schluss preis und schlossen im Minus. Die Papiere des Erdölplattformenbetreibers waren bereits am Vortag nach weiteren Details zum Quartalsergebnis unter Abgabedruck geraten.
Auf dem SMI lastete aber am Freitag erneut die negative Kursentwicklung von Nestlé (-1,3% auf 62,45 CHF). Einige Analysten hatten im Anschluss an den Zwischenabschluss vom Donnerstag ihre Kursziele gesenkt (Bandbreite 60 bis 73 CHF). Die Empfehlung der Analysten decken dabei aber das gesamte Spektrum von «Reduce» über «Hold» bis «Buy» ab.
Die grössten Verluste verzeichneten Givaudan (-1,5%). Actelion (-1,1%) sind trotz der Abgaben vom Freitag weiterhin die Überflieger bei den Blue Chips und kommen seit Jahresbeginn auf ein Plus von rund 50%.
Im breiten Markt profitierten Evolva (+6,8%) von positiven Nachrichten aus Asien. Das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales hatte das Nahrungsergänzungsmittel Resveratrol als «Non-drug Material» klassifiziert. Dieser Entscheid dürfte sich gemäss Evolva «sehr positiv» auf den Zulassungsprozess des Produkts in Japan auswirken.
Das Biopharmaunternehmen Addex (-0,3%) sicherte sich in einer Finanzierungsrunde im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Anlegern Gelder für die Fortführung der Geschäfte bis Ende 2014. Interroll (-0,3%) schlossen nach Vorlage der Halbjahreszahlen im Minus. (awp/mc/pg)