Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag fester geschlossen. Dabei erklomm der SMI erstmals seit Anfang 2008 wieder die 8’000-Punkte-Marke während dem Handel. Die Performance-Index-Variante des SMI, der Dividenden ebenfalls berücksichtigt, kletterte derweil auf ein Allzeithoch von mehr als 13’889 Punkten. Eine freundliche US-Handelseröffnung trieb das Blue-Chip-Barometer über die 8’000er-Grenze. Nährboden boten primär das billige Geld im Markt durch die Tiefzinspolitik der Notenbanken, gute Kostenstrukturen innerhalb der Unternehmen und fehlende Anlagealternativen, erklärten Marktexperten die Hausse.
Für Impulse sorgten im internationalen Spektrum unter anderem Unternehmenszahlen zum ersten Quartal wie beispielsweise von Munich Re oder diverser Banken. Hierzulande hat das SMI-Unternehmen Adecco den Leistungsausweis für Januar bis März vorgelegt, dessen Aktien gesucht waren. Ebenfalls markant im Plus standen Holcim, die morgen Mittwoch die Q1-Ergbnisse vorlegen. Derweil blieben bedeutende makroökonomische Impulse aus. In den USA werden die Angaben zu den Konsumkrediten erst nach Handelsschluss publiziert.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,63% im Plus bei 7’977,54 Punkten. Dabei erreichte das Leitbarometer einen Intraday-Jahreshoch von 8’002,17 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,87% auf 1’205,26 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,62% auf 7’504,83 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 27 im Plus und drei im Minus.
Adecco avancierten 2,5%. Das Ergebnis fiel zwar unter den Erwartungen aus, am Markt wurden aber nicht zuletzt die vom Management bekräftigten Ziele gelobt. Auch Aussagen zum europäischen Markt haben die Investoren mit Wohlwollen aufgenommen sowie die Bruttomarge und die strenge Kostendisziplin.
Ebenfalls rege gesucht waren Holcim (+2,2%), die am Vortag wegen schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen der indischen Tochtergesellschaften noch zu den Verlierern gehört hatten. Der Zementkonzern wird morgen Mittwoch seine Quartalszahlen vorlegen.
Versicherungstitel zeigten sich ebenfalls fester, allen voran Swiss Re, die 2,0% vorrückten. Unterstützung erhielten die Titel von einem guten Quartalsergebnis des weltgrössten Rückversicherers Munich Re. Zurich (+0,5%), Swiss Life (+0,9%) und Bâloise (+0,4%) ernteten auch Anlegervertrauen. Am Dienstagmorgen hatte auch der Versicherer Axa Winterthur die Quartalszahlen vorgelegt, wobei die Schweizer Axa-Tochter ein deutlich höheres Prämienvolumen vorwies.
CS (+2,4%) und UBS (+1,4%) haben von positiv aufgenommenen Grossbanken-Quartalsergebnissen aus Europa profitiert. So rapportierten die deutsche Commerzbank und die französischen Institute Société Générale und Crédit Agricole am Dienstagmorgen ihre Zahlen für die ersten drei Monate 2013.
Bei den Pharmatiteln zeigen sich Roche (+0,2%) und Novartis (+0,3%) kaum verändert. Die Analysten der US-Bank Citigroup sehen ein grosses Potenzial für eine Zell-Therapie-Plattform von Novartis zur Bekämpfung von Blutkrebs und bestätigten ihr Buy-Rating bei einem leicht erhöhten Kursziel. Die schwergewichtigen Nestlé (+0,3%) legten ebenfalls unter dem Marktdurchschnitt zu.
Am breiten Markt präsentierten sich Panalpina (+6,9%) nach Quartalsergebnissen fester. Das Unternehmen, das im vergangenen Geschäftsjahr noch in die roten Zahlen gerutscht war, kehrte in die Gewinnzone zurück und hat die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Von guten Quartalszahlen profitierten auch OC Oerlikon (+2,8%). Das Unternehmen übertraf insbesondere in den Segmenten Textile und Coating bei der Profitabilität die Vorgaben der Analysten.
Zu den Tagesverlierern gehörten dagegen Tornos (-6,0%) nachdem der jurassische Werkzeugmaschinen-Hersteller für das erste Quartal neue Rückschläge vermelden musste. Die Titel des Reise-Detailhändlers Dufry (+2,2%) und der Luzerner Kantonalbank (+1,8%) zogen nach der Vorlage von Quartalszahlen leicht an. (awp/mc/pg)