CH-Schluss: SMI gewinnt 0,8% auf 9’054 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,8% auf 9’054 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag auf breiter Front zugelegt und den bereits starken Lauf vom Montag fortgesetzt. Der Swiss Market Index (SMI) als wichtigster Index schaffte damit erstmals seit etwa einem Monat den Sprung über Marke von 9’000 Punkten. Investoren kehrten auf den Markt zurück, nachdem sie aufgrund des Säbelrasselns auf der koreanischen Halbinsel in Deckung gegangen waren, hiess es im Handel.

Man setze nun darauf, dass es im Konflikt zwischen den USA und Nordkorea eher zu einem «Aufeinander zugehen» und zu einem Ende im verbalen Aufrüsten kommen könnte. Ein weiterer Grund für die deutlich bessere Investorenstimmung als in der Vorwoche sei die Erleichterung über den vergleichsweise glimpflich ausgegangenen Wirbelsturm «Irma», hiess es weiter. Hierzulande fielen vor allem die Aktien von Partners Group und Credit Suisse mit satten Gewinnen auf.

Der SMI stand zum Handelsschluss 0,79% höher bei 9’053,62 Punkten und erreichte damit in der Schlussauktion das Tageshoch. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte um 1,03% auf 1’453,40 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,78% auf 10’340,45. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 26 im Plus, drei im Minus und die schwerkapitalisierten Nestlé als einzige unverändert.

Die grossen Gewinner waren unter den Blue Chips die Anteilsscheine von Partners Group (+4,2%) und Credit Suisse (+3,3%). Zu beiden Titeln gab es Neuigkeiten. So hat der auf Privatmarktanlagen spezialisierte Vermögensverwalter Partners Group mit den Halbjahreszahlen selbst die optimistischsten Analystenerwartungen übertroffen. Insbesondere bei den erfolgsabhängigen sowie den sonstigen Erträgen wurde die Beschleunigung des Wachstums unterschätzt. Überraschend sei auch das geringe Ausgabenwachstum, hiess es bei der Bank Vontobel.

Die Aktien der Credit Suisse wiederum sind in der Gunst der Analysten von Société Générale gestiegen. Die Experten empfehlen diese mit einem höheren Kursziel nun zum «Kauf» (bisher «Hold»). Die Grossbank sei auf Kurs, erhebliches Überschusskapital aufzubauen, heisst es. Beide Aktien hatten bereits am Montag zu den grössten Gewinnern gezählt.

Mit UBS (+1,8%) und Zurich (+1,5%) waren weitere Finanzvaloren ganz vorne mit dabei, wobei letztere von JPMorgan auf «Overweight» von «Neutral» hochgestuft wurden. Er sei zuversichtlich, dass der Versicherer die Dividende für 2017 auf 18 CHF anheben werde nach den 16 CHF für 2016, so der zuständige Analyst. Daneben dürften die Titel wie bereits am Vortag von den abnehmenden Sorgen um «Irma» profitiert haben. Das gleiche gilt für Swiss Re (+1,0%).

Stärker nachgefragt wurden im Zuge der verbesserten Anlegerstimmung auch Zykliker wie Dufry (+1,7%), ABB (+1,2%), LafargeHolcim (+1,1%) und – am Tag vor dem Zwischenbericht – Richemont (+1,1%).

Eine grosse Stütze waren die schwergewichtigen Novartis, die um +1,3% zulegten. Der Pharmakonzern meldete, dass seine Tochter Sandoz mit dem Biosimilar Rituximab einen wichtigen Schritt vorangekommen ist. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den Antrag auf Marktzulassung angenommen und prüft diesen nun.

Im Blick waren auch Roche (+0,3%), die sich etwas vom am Vortag erlittenen Rückschlag erholten, als Enttäuschungen über nicht erreichte Studienziele bei den Hoffnungsträgern Zelobraf und Lampalizumab für Kursdruck gesorgt hatten.

Am Ende der Tabelle standen die zyklischen Kühne+Nagel (-0,4%), die allerdings im frühen Handel noch ein neues Allzeithoch erreicht hatten. Zu den wenigen Verlierern gehörten noch Swisscom (-0,2%) und die volatilen Aryzta (-0,1%).

Am breiten Markt schossen Dormakaba nach etwas besser als erwarteten Jahreszahlen um 8,5% hoch. Der Auslöser für den deutlichen Kurssprung war allerdings nicht ganz klar.

Auffällig zeigte sich auch die wenig liquide SNB-Aktie, die um fast 11% angesprungen war und ein neues Allzeithoch erreichte. Auch der Börsenneuling Zur Rose (+5,0%) hatte einen starken Lauf. Der Titel war seit Ende August allerdings um etwa 20% zurückgefallen und notiert weiterhin unter dem Ausgabepreis beim Börsengang.

Zu den Verlierern gehörten Romande Energie (-1,0%). Der Westschweizer Energieversorger erzielte im ersten Halbjahr weniger Umsatz und Gewinn. awp/mc/upd/ps(

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