Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Gewinnen in den September gestartet. Allerdings gingen es die Börsianer eher ruhig an. Händler sprachen von einem vergleichsweise impulslosen Handel bei tiefen Volumen, wurde doch an der Wall Street wegen des Feiertags «Labor Day» nicht gehandelt.
Ob August oder September: Die im Handel diskutierten Themen haben nicht geändert. Es waren dies der Handelsstreit der USA mit China – am Wochenende sind die Sonderzölle in Kraft getreten -, Italien, Rezessionsängste und die Frage, ob ein sogenannter «harter Brexit» zum 31. Oktober verhindert werden kann. Gute Nachrichten kamen aus China. Dort stieg der Einkaufsmanagerindex «Caixin» im August überraschend an.
Der Swiss Market Index (SMI) stand zu Handelsende 0,29 Prozent höher bei 9’924,54 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,20 Prozent auf 1’505,16 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,20 Prozent auf 12’085,22 Zähler zu. Im SLI hielten sich Gewinner und Verlierer die Waage.
SLI-Spitzenreiter waren die Papiere des Personalvermittlers Adecco, die sich um 1,8 Prozent verteuerten. Credit Suisse hat die Papiere auf «Outperform» von «Neutral» hochgestuft. Die CS-Analysten sehen für Adecco gute Entwicklungsmöglichkeiten an der Börse. Die Frühindikatoren würden sich stabilisieren, und bei der Marge gebe es Potenzial, hiess es in einer Studie der Bank.
Swiss Re zogen um 1,5 Prozent an und holten einen Teil der Freitagsverluste auf. Vergangene Woche hatte der Hurrikan «Dorian», er wurde zuletzt zu einem Hurrikan der gefährlichsten Kategorie hochgestuft und steuert auf die US-Ostküste zu, Rückversicherungs-Papiere rund um den Globus belastet. Die Aktien des Allspartenversicherers Zurich kletterten um 0,7 Prozent.
Einer guten Nachfrage erfreuten sich zudem Papiere aus dem Gesundheitssektor wie Sonova und Roche (jeweils +1,1%). Der Pharmakonzern hat positive Studiendaten zu seinem Grippemittel Xofluza vorgelegt. Novartis schlossen 0,4 Prozent tiefer, nachdem sie am Freitag deutlich zugelegt hatten. Die Aktien von Nestlé gewannen 0,6 Prozent auf 111,68 Franken. Goldman Sachs hatte das Kursziel auf 118 von 110 Franken erhöht.
Gefragt waren auch einzelne Zykliker wie SGS (+1,2%), Kühne+Nagel (+0,6%) oder LafargeHolcim (+0,3%). Deutlich nach unten ging es hingegen mit Technologiewerten wie AMS (-3,0%) und Temenos (-1,7%). Swatch (-0,3%) und Richemont (-1,0%) litten erneut unter den Unruhen im wichtigsten Absatzmarkt Hongkong.
Julius Bär stiegen um 0,2 Prozent. Der Vermögensverwalter hält an der italienischen Vermögensverwaltungs-Tochter Kairos fest und schaut sich nach möglichen Übernahmen um. Bär hatte Kairos vor einigen Monat auf den Prüfstand gestellt, nachdem die Gesellschaft wegen einer schwachen Fondsentwicklung 2018 Abflüsse von Kundengeldern verzeichnet hatte.
Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse (+0,8%) und UBS (-0,1%) tendierten uneinheitlich.
Im breiten Markt gerieten Hiag (-3,4%) nach Halbjahreszahlen unter die Räder. Der Immobilienentwickler musste wegen Sondereinflüssen und ausserordentlichen Abschreibungen einen Millionenverlust ausweisen. Daher fällt die Dividende für 2019 aus.
Die Aktien von Burkhalter fielen um 2,7 Prozent. Die Installationsfirma spürt den hohen Preisdruck in der Branche und hat im ersten Semester 2019 trotz eines leicht höheren Umsatzes weniger verdient. Der Börsenneuling Aluflexpack (+6,8%) war hingegen gut unterwegs und ist deutlich gewachsen. Unter dem Strich gab es allerdings – auch wegen der IPO-Kosten – einen Verlust. (awp/mc/ps)