CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 8996 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendierte zum Wochenschluss etwas fester. Bei einem freundlichen Grundton sorgten Abgaben in den Bankenaktien sowie in den grosskapitalisierten Roche-Anteilen aber dafür, dass die Bäume nicht in den Himmel wuchsen. So konnte etwa der Leitindex SMI die psychologisch wichtige Marke von 9’000 Punkten zwar einige Male übertreffen, aber nicht endgültig überwinden.
Grundsätzlich positive Konjunkturdaten aus den USA vermochten die Märkte nicht nachhaltig zu bewegen. Im Handel war von einem Mangel an Unternehmensnews und entsprechend fehlenden Impulsen die Rede. Für Gewinne in konjunktursensitiven Aktien sorgte derweil die Aussicht auf ein baldiges Ende des US-chinesischen Handelskonflikts. Auch die leichte Abwertung des Schweizer Frankens half.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Freitag 0,30 Prozent höher bei 8’996,36 Punkten, auf Wochensicht ergibt dies ein Plus von 0,8 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zog um 0,28 Prozent auf 1’392,29 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,15 Prozent auf 10’530,31 Punkte an. Bei den Top 30-Werten kamen auf 17 Gewinner 12 Verlierer und Partners Group schlossen unverändert.
Hinten in der Tabelle lagen mit Vifor (-2,1%), Sonova (-2,0%), Swisscom (-1,3%), Givaudan (-0,6%) und Roche (-0,4%) einige defensive Titel. Roche hatte am Vortag gute Zahlen präsentiert, was dem Genussschein am Donnerstag ein Plus von 2,5 Prozent beschert hatte. Nach den bereits schönen Gewinnen im bisherigen Jahresverlauf sei es nun zu ersten Gewinnmitnahmen gekommen, erklärten Händler.
Den umgekehrten Weg gingen Novartis (+0,8%). Nach Abgaben anlässlich der Jahreszahlen am Mittwoch zogen die Aktien nun den zweiten Tag in Folge an.
Nach unten ging es mit den Grossbankenaktien Credit Suisse (-0,3%) und UBS (-0,1%). Diese seien ins Schlepptau der Deutschen Bank geraten, hiess es. Die krisengeplagte Bank hat zwar ihren ersten Gewinn seit 2014 vorgelegt; operativ habe das Institut aber schlechter abgeschnitten als gedacht, erklärten Analysten. Vor allem im Investment-Banking. Julius Bär (-0,7%) werden kommenden Montag die Jahreszahlen vorlegen und wurden deshalb mit Vorsicht betrachtet.
Die Gewinner wurden von Lonza (+2,5%) angeführt. Die Titel des Pharmazulieferers hatten am Mittwoch nach Bekanntgabe von Zahlen und eines neuen Konzernchefs stark an Terrain eingebüsst und erholten sich zu Wochenschluss wieder etwas davon. Auf der Gewinnerliste waren mit Dufry (+2,0%), LafargeHolcim (+1,4%), ABB (+1,1%) und Sika (+0,9%) sonst viele zyklische Papiere zu finden.
Im Fokus standen auch Swatch (+0,1%). Die Aktie des Uhrenherstellers hatte am Vortag nach unerwartet schwachen Zahlen 6,1 Prozent eingebüsst und haben sich noch nicht wirklich davon erholt. Nicht überraschend haben viele Analysten ihre Kursziele (deutlich) gesenkt.
Die Ams-Papiere zeigten sich am Berichtstag von ihrer volatilen Seite und schlossen am Ende 0,9 Prozent tiefer. Der Apple-Zulieferer mit Sitz in Österreich und Kotierung in der Schweiz wird am kommenden Dienstag sein mit Spannung erwartetes Konzernergebnis bekannt geben. Die Nervosität bzw. die Angst vor einer Ergebnisenttäuschung sei gross, hiess es im Handel.
Im breiten Markt hatten die Aktien von Bobst (-4,8%) einen schweren Stand. Der Westschweizer Verpackungsmaschinen-Hersteller hatte am Morgen eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Lem (+0,8%) und Gurit (+1,0%) reagierten dagegen freundlich auf veröffentlichte Zahlen.
Rund als die Hälfte ihres Wertes verloren die Air-Tech-Group-Namen des kleinen Unternehmens Airopack (-49%). Es kämpft bekanntlich ums Überleben und hat über Verzugsfälle gegen die Hauptkreditvereinbarungen berichtet. (awp/mc/pg)