CH-Schluss: SMI gibt 0,21% auf 8’939 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,21% auf 8’939 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit leichten Verlusten beendet. Nach einem zunächst noch freundlichen Start gingen die Kurse im Tagesverlauf mehr und mehr zurück, wobei sich die Ausschläge sowohl der Einzeltitel als auch des Gesamtmarkts in eher engen Grenzen bewegten. Vor dem Wochenende sei nach den turbulenteren Tagen davor etwas die Luft draussen gewesen, hiess es im Handel, die Grundstimmung der Investoren sei indes noch immer positiv. Über die Woche gesehen ergab sich denn auch zum fünften Mal in Folge ein Plus, gestützt weiterhin von der Aussicht auf eine noch expansivere Geldpolitik der EZB.

Die Aussagen der amerikanischen Notenbank vom vergangenen Mittwoch hatten dagegen eher wieder eine gewisse Unsicherheit ins Spiel gebracht und die Chancen auf eine Zinserhöhung durch das Fed noch im laufenden Jahr werden seither wieder etwas höher eingeschätzt. Die dortigen Börsen starteten am Freitag verhalten und brachten kaum Impulse für das Geschäft in Europa. Die noch vor dem Wochenende publizierten Konjunkturdaten fielen eher enttäuschend aus.

Der Swiss Market Index (SMI) gab schliesslich um 0,21% auf 8’938,65 Punkte nach. Im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein kleines Plus von 0,3%, gegenüber Ende liegt der Index noch 0,5% im Minus. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), bei dem die wichtigsten Titel in der Gewichtung beschränkt sind, verlor 0,10% auf 1’337,17 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,19% auf 9’133,48 Punkte. Von den 30 Blue Chips schlossen etwas mehr als die Hälfte im Minus.

Zu den grössten Verlierern gehörten Lonza (-1,2%), welche damit die am Vortag im Zusammenhang mit der Publikation des Quartals-Updates erzielten Gewinne mehr als nur einbüssen. Etwas deutlicher fielen zudem Transocean (-1,3%) zurück. Die Aktionäre des angeschlagenen US-Ölservice-Unternehmens hatten am Donnerstagabend einem Kapitalschnitt samt Dividendenverzicht zur finanziellen Sanierung zugestimmt.

Zum Quartett der schwächsten vier Titel gehörten weiter Adecco (-1,1%) und Sonova (-1,5%). Letztere wurden von negativ aufgenommenen Quartalszahlen des Mitbewerbers GN Store Nord etwas zurückgebunden.

Mit moderaten Verlusten gingen UBS (-0,2%) – im Vorfeld der Quartalszahlen vom kommenden Dienstag – und CS (-0,6%) aus der Sitzung. Die Credit Suisse hatte am Freitagmorgen ihren ausführlichen Finanzbericht zum dritten Quartal publiziert. Wie diesem zu entnehmen ist, musste die Bank den Behörden auch Auskünfte über Bankbeziehungen mit der FIFA erteilen.

Belastet wurde der Gesamtmarkt von Abgaben beim Börsen-Schwergewicht Nestlé (-0,5%). In Frankreich hat der Kosmetikkonzern L’Oréal, an dem Nestlé mit 23% beteiligt ist, mit seinem Quartalsumsatz enttäuscht.

Auch SGS (-0,4%) büssten etwas an Terrain ein, nachdem der Titel am Vortag noch deutlich zugelegt hatte und auch am Freitag mit klaren Gewinnen gestartet war. Das Aufwärtspotential der Aktie, welches sich schon seit Ende September manifestiert hatte, scheint zumindest für den Moment etwas ausgereizt. Das Unternehmen hat am Donnerstag eine neue Strategie und neue Ziele für die Jahre 2015 und 2016 vorgestellt und am Freitagmorgen zwei kleinere Akquisitionen bekanntgegeben.

An der Spitze standen zum Schluss die Titel der beiden Luxusgüterkonzerne Richemont und Swatch (je +0,8%) sowie Geberit (+0,9%). Letztere holten damit nur einen kleinen Teil der am Dienstag wegen der enttäuschenden Quartalszahlen erlittenen Verluste wieder auf, es blieb somit bei einem Minus auf Wochensicht gesehen von gegen 5%. Weitere Gewinner waren etwa LafargeHolcim (+0,6%), Kühne+Nagel (+0,5%) oder ABB (+0,4%).

Im breiten Markt fielen die Aktien des Milchverarbeiters Hochdorf mit einem Plus von 5,3% auf. Der Titel wurde von der Meldung eines neuen Grossaktionärs gestützt.

Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano hatte am Morgen steigende Umsatz- und Gewinnzahlen für das dritte Quartal gemeldet, was der Aktie zu einem Plus von 1,5% verhalf. Dagegen gaben nach Zahlen die Titel der Luzerner Kantonalbank um 0,1% nach. Das Staatsinstitut hatte gleichzeitig den Abschluss des US-Steuerstreits in den USA vermeldet, die Busse von 11 Mio USD soll die Jahreszahlen aber nicht beeinträchtigen. (awp/mc/upd/ps)

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