CH-Schluss: SMI verliert 1,5% auf 8095 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 1,5% auf 8095 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit klar tieferen Kursen abgeschlossen. Der Leitindex SMI startete zwar gut in den Tag, kam dann allerdings unter Druck und rutsche mit zunehmender Handelsdauer immer deutlicher in die Verlustzone ab. Grosse Einbussen mussten Credit Suisse nach Quartalszahlen hinnehmen, während bei Clariant am Publikationstag Gewinne mitgenommen wurden.

Im Fokus der Märkte stand die Sitzung der US-Notenbank vom Vorabend, deren Ergebnisse die Marktteilnehmer einzuordnen versuchten. Das Fed beliess wie erwartet die Zinsen unverändert auf tiefem Niveau. Die Türe für eine US-Zinserhöhung im September bleibe aber offen, meinten Beobachter. Nun richte sich das Augenmerk auf den Zinsentscheid der Bank of Japan vom Freitag.

Bis Börsenschluss sackte der Swiss Market Index (SMI) um 1,54% auf 8’095,07 Punkte ab und konnte somit die Marke von 8’100 Stellen nicht ganz halten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor ebenfalls 1,54% auf 1’203,72 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,33% auf 8’793,66 Zähler. Von den 30 Blue Chips lagen am Ende bis auf Sonova (+0,3%) alle im Minus.

Die grössten Verluste bei den Blue Chips mussten Credit Suisse (-5,0%) hinnehmen. Die Grossbank hatte im zweiten Quartal die Erwartungen mit dem Gewinn klar übertroffen und die Aktien kletterten daraufhin zunächst in die Höhe. Das gute Ergebnis sei aber grösstenteils auf die Auflösung von Kreditrückstellungen und auf tiefer als erwartete Restrukturierungskosten zurückzuführen, bemerkten Analysten. Zudem habe sich die Bank im Ausblick vorsichtig geäussert.

Am morgigen Donnerstag wird Konkurrentin UBS (Aktie -2,1%) mit Quartalszahlen aufwarten. Auch hier wechselten die Aktien im Handelsverlauf das Vorzeichen. Klar im Minus notierten zudem die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär (-2,0%), womit die Kursgewinne in der Folge der Zahlenvorlage vom Montag weiter abbröckelten.

Clariant (-3,6%) gaben wie CS nach Zahlen ebenfalls stark nach. Die Kurskorrektur begründeten Händler mit Gewinnmitnahmen, hätten die Papiere doch zuletzt einen guten Lauf gehabt. Mit den Zahlen hat der Baselbieter Chemiekonzern die Konsenserwartungen nicht ganz erfüllt. Und der Ausblick für 2016 wurde zwar bestätigt, allerdings mit einem Verweis auf das schwieriger werdende wirtschaftliche Umfeld.

Swiss Re (-2,0%) wurden am Tag vor der Publikation des Quartalsberichts von den Analysten der Commerzbank mit «Reduce» ins Ratinguniversum aufgenommen. Der neue Analyst sieht die tiefen Zinsen und den nur leicht abnehmenden Preisdruck als Belastungsfaktoren. Die Zurich-Aktien (-1,3%) versah er mit dem Rating «Hold».

Novartis belasteten den Gesamtmarkt während des Handels immer stärker und schlossen am Ende mit 2,0% im Minus. Und auch das andere Pharma-Schwergewicht Roche (-1,5%) weitete die Kursverluste stetig aus. Die Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé verloren derweil 1,0%. Die französische Konkurrentin Danone hatte für das erste Halbjahr einen Umsatzrückgang, aber einen verbesserten operativen Gewinn ausgewiesen.

Am breiten Markt sprangen Logitech (+14%) dank über den Erwartungen liegenden Zahlen zum ersten Quartal 2016/17 massiv nach oben. Das Management des Computerzubehör- und Unterhaltungselektronikherstellers hob sogleich die Guidance für das Gesamtjahr an. Zahlen legten auch der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst (Titel +2,7) und die Basler Kantonalbank (+2,2%) vor.

Derweil stösst das Industrieunternehmen Dätwyler (-1,5%) auf Hindernisse bei der geplanten Übernahme der britischen Premier Farnell: Das US-Unternehmen Avnet hat nun eine höhere Gegenofferte vorgelegt. Ob Dätwyler nachlegen wird, ist noch nicht klar.

EFG (-9,5%) gaben nach dem gestrigen Kurssprung von 34% einen Teil der Avancen wieder ab. Am Mittwoch hatten sich die Anleger erleichtert darüber gezeigt, dass das erste Halbjahr weniger schlimm als befürchtet ausgefallen war. Stark unter Druck kamen am Berichtstag auch Titel wie WiseKey (-6,5%) oder Schmolz+Bickenbach (-3,9%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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