CH-Schluss: SMI legt 0,7% auf 8688 Punkte zu

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit einem deutlichen Plus aus dem Handel gegangen und hat damit an die satten Vortagesgewinne angeknüpft. Dem Leitindex SMI gelang zeitweise sogar der Sprung knapp über die 8’700-Punkte-Marke. Händler erklärten sich die bessere Stimmung mit Hoffnungen, dass es im Handelsstreit zwischen den USA und China zu einer Entspannung kommen wird. Positiv kamen auch Aussagen eines US-Notenbankers an, wonach Zinserhöhungen in den USA im laufenden Jahr keineswegs in Stein gemeisselt seien.

Pessimisten warnten allerdings vor der Unberechenbarkeit von US-Präsident Donald Trump, die eine allfällige Einigung im Handelsstreit relativeren würde. Abgesehen davon gebe es nach wie vor weitere Unsicherheitsfaktoren; insbesondere sei beim Brexit die weitere Entwicklung völlig offen. Generell sei mit der aktuellen Erholung viel «Optimismus» eingepreist, war an der Börse zu hören.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann 0,67 Prozent auf 8’687,71 Punkte. Im Hoch erreichte der SMI gar 8’700,18 Stellen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,98 Prozent auf 1’342,15 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,70 Prozent auf 10’148,06 Stellen. Von den 30 SLI-Titeln schlossen bis auf drei alle im Plus, wobei neun Valoren mehr als 2 Prozent zulegten.

Die mit Abstand deutlichsten Gewinne verzeichneten bei den Blue Chips Sika (+5,7%). Die Titel hatten am Vortag 4 Prozent verloren, nachdem Angaben zur Profitabilität markant unter den Erwartungen ausgefallen waren. Rückenwind gab es nun von einer CS-Studie, in der die Einstufung «Outperform» bestätigt und das Kursziel erhöht wurde. Der Markt habe Sika zu Unrecht abgestraft, lautete der Kommentar. Ausserdem war zu hören, dass die ebenfalls am Vortag angekündigte Grossübernahme mit etwas Abstand positiver beurteilt werde.

Die volatilen AMS drehten im Tagesverlauf ins Plus (+3,2%) und schafften es damit auf Platz zwei bei den Gewinnern. Ein Medienbericht, wonach der Hauptkunde Apple die Produktion neuer iPhone-Modelle im kommenden Quartal um rund 10 Prozent zurückfahren will, wurde offenbar rasch verdaut. Auch weitere Technologietitel waren zur Wochenmitte gesucht. So avancierten Logitech um 2,4 Prozent und Temenos um 2,0 Prozent.

Zu den grössten Gewinnern gehörten ausserdem LafargeHolcim (+2,6%). Händler verwiesen auf eine Studie von Davy, die herumgereicht werde. Darin würden die Papiere neu mit «Neutral» statt «Underperform» eingestuft.

Mehr als 2 Prozent avancierten ausserdem Dufry (+3,1%), Lonza (+2,9%), Clariant (+2,4%) und Vifor Pharma (+2,1%).

Etwas gebremst wurde der Anstieg des Gesamtmarktes von den defensiven Schwergewichten. So gewannen Novartis nur 0,5 Prozent, Roche 0,4 Prozent und Nestlé 0,2 Prozent.

Auch die beiden Grossbankenpapiere UBS und CS (je +0,2%) hielten mit dem Gesamtmarkt nicht mit. Julius Bär waren mit Einbussen von 0,6 Prozent sogar grösste Verlierer. Die Titel der Banken fügten sich damit ins gesamteuropäische Bild, wo sich Bankenpapiere schwach entwickelten. Bei Bär verwiesen Händler zudem auf Ergebnisängste, ausgelöst durch einen Kommentar der UBS. Darin warnte der Analyst vor negativen Auswirkungen der geringen Kundenaktivitäten im Schlussquartal auf das Folgejahr sowie vor zu hohen Konsensschätzungen.

Neben Bär waren SGS (-0,5%) einzige Verlierer. Swiss Life schlossen zudem unverändert.

Am breiten Markt zogen Kudelski (+10%) die Blicke auf sich. Die Avancen erfolgten, nachdem das Unternehmen einen Auftrag von Grosskunde Telefonica publik machte. Auch die KTM-Papiere (+6,0%) profitieren von guten Nachrichten. Die österreichische Fahrzeuggruppe steigerte ihren Absatz im Geschäftsjahr 2018 das achte Mal in Folge.

Aufmerksamkeit zogen auch die Titel der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf sich, die um satte 20 Prozent anzogen. Die Aktien fallen immer wieder mit einer volatilen Kursentwicklung auf, zum Teil ausgelöst durch Empfehlungen in deutschen Anlegerbriefen.

Auf der anderen Seite erlitten Sunrise (-3,1%) auffällige Verluste, was Händler mit einer generell schlechten Stimmung für Telekomtitel sowie dem Wechsel des Coop-Mobile-Auftrags von Salt zu Swisscom in Verbindung brachten. (awp/mc/pg)

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