CH-Schluss: Klare Verluste – Holcim enttäuschen mit Semesterausweis

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Der Markt war bereits mit einem Minus in den Handel gestartet und änderte bis auf zwei kurze Ausnahmen auch das Vorzeichen im weiteren Tagesverlauf nicht. Belastend auf die Stimmung der Anleger wirkten sich neue Sanktion der EU und der USA gegenüber Russland aus. Zudem sorgt auch die drohende Staatspleite von Argentinien für mehr Vorsicht bei den Anlegern.

Für etwas Auftrieb hatten am Nachmittag kurzfristig die Zahlen zum US-BIP im zweiten Quartal gesorgt. Gemäss den Daten der ersten Publikation ist die US-Wirtschaft in den letzten drei Monaten um 4% gewachsen. Ökonomen zeigten sich von den guten Zahlen angetan, zumal das Auftaktquartal eher schwach ausgefallen war. Der ADP-Arbeitsmarktbericht sprach derweil von einer nachlassende Dynamik auf dem US-Stellenmarkt. Am Mittwochabend steht zudem noch der Fed-Zinsentscheid auf dem Programm. Analysten rechnen mit einer Bestätigung der bisherigen Geldpolitik.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,41% tiefer bei 8’497,38 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor um 0,67% auf 1’287,40 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,45% auf 8’414,67 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 22 im Minus, sieben im Plus und Swisscom unverändert.

Unter den Einzeltitel standen die Valoren von Holcim (-4,8%) im Fokus. Der Zementhersteller hatte die Zahlen für das erste Semester vorgelegt und dabei die Erwartungen des Marktes verfehlt. Die Enttäuschung sei gross, sagte ein Analyst. Die bisherigen Konsens-Schätzungen für Holcim wirkten angesichts der vorgelegten Zahlen als zu aggressiv. Am Markt wurde deshalb zumindest kurzfristig mit einem Rücksetzer bei den Valoren gerechnet. Das Holcim-Management selbst zeigte sich mit dem vorgelegten Ergebnis ebenfalls unzufrieden, stellte aber für das zweite Halbjahr eine bessere Entwicklung in Aussicht.

Auch Clariant (-2,0%) büssten klar an Wert ein. Die publizierten Halbjahreszahlen waren zwar mehr oder weniger wie von den Analysten erwartet ausgefallen; wie im ersten Jahresviertel habe sich aber ein etwas durchzogenes Bild gezeigt, sagte ein Händler. Anlass zu Kritik gaben der schwache Cash Flow und die Leistung einzelner Sparten. Clariant hatte aber den Ausblick auf 2014 sowie die Mittelfristziele bestätigt.

Verluste verzeichneten auch die Papiere von UBS (-2,3%). Die Titel gehörten bereits am Vortag nach der Publikation der Semesterzahlen zu den grösste Verlierern. Die Ratingagentur Moody’s stufte den Ausblick für das Kreditrating für die Grossbank zudem auf «negativ» zurück. Gleichzeitig hatte die Ratingagentur die Ausblicke «negativ» für die Credit Suisse (-0,9%) und Julius Bär (-1,0%) bestätigt.

Analysten machten sich in ihren Nachbetrachtungen der UBS-Zahlen vor allem Gedanken zur Marge im Wealth Management. Sie befürchten einen strukturell tieferen Wert auf die Bank zukommen. Zudem senkten Deutsche Bank, Natixis und Kepler ihre Kursziele für die Titel.

Mit am Tabellenende fanden sich auch verschiedene Assekuranzen. So verloren Zurich 1,4%, Baloise und Swiss Re je 1,3%. Auf der Gegenseite schlossen die SMI-Schwergewichte Novartis (+0,4%) und Roche (+0,3%) sowie Lonza (+1,5%) oder Givaudan (+0,5%) im Plus. Nestlé (-0,8%) belasteten den Index hingegen deutlich.

Am breiten Markt legten Gottex (+3,6%) deutlich zu. Im frühen Handel standen die Titel gar zweitweise mehr als 11% im Plus. Der Vermögensverwalter erhielt von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) grünes Licht für eine Fusion mit der EIM Group.

Nobel Biocare (+0,9%) haben sich nach dem starken Anstieg vom Vortag wieder beruhigt. Nach Gerüchten teilte das Management von Nobel Biocare am Dienstagabend mit, der Dentalimplantat-Herstellers sei von Dritten kontaktiert worden, die ein mögliches Interesse an einer Übernahme hätten. Am Dienstag legten die Titel um fast 16% zu.

Newron (-5,9%) wurden von der Abweisung eines Zulassungsantrags durch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA stark belastet.

Zudem legten Bucher (-1,4%), Vontobel (-1,2%), Cosmo (+0,2%), SFPI (+0,9%) und die Banque Profil de Gestion (-4,9%) Zahlen vor. (awp/mc/pg)

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