CH-Schluss: SMI schliesst gehalten
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat gemessen am SMI am Freitag fast unverändert geschlossen und damit eine kurze Verschnaufpause eingelegt. Der Index bewegte sich seit Handelsstart in einem engen Kursband von gut 30 Indexpunkten seitwärts. Seit Jahresbeginn kletterte der Blue-Chip-Index somit um mehr als 400 Zähler. Am letzten Handelstag der Woche belasteten primär Gewinnmitnahmen bei Roche und Novartis den Index. Letztere avancierten am Mittwoch, als der Konzern die Jahreszahlen publizierte, gut 4%. Derweil stützten Nestlé den Gesamtmarkt etwas.
Wenig Unterstützung gab der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex. Gemäss den Daten hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Januar aufgehellt, und das zum dritten Mal in Folge. Im Nachmittagshandel sorgten die neusten Zahlen zum US-Häusermarkt für keine grossen Impulse. Der Wochenausklang gestaltete sich ruhig.
Das Leitbarometer SMI gewann bis zu Handelsende 0,01% auf 7’458,66 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,2%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avancierte 0,07% auf 1’136,96 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,07% auf 6’854,89 Punkte. Unter den 30 wichtigsten Titeln standen bis zum Schluss elf im Minus, 18 im Plus und ein Titel notierte unverändert.
Die Börse wurde in erster Linie von den defensiven Pharmawerten belastet: Roche erlitten eine Einbusse von 0,5%. Auch Novartis (-0,7%) tendierten nach den kräftigen Hausse im Zuge der Jahreszahlen am Mittwoch leichter. Bei den Papieren des Basler Pharmakonzerns Novartis hätten nach den Aufschlägen der vergangenen Tage verschiedene Anleger Kasse gemacht, beurteilten Marktbeobachter die Kursschwäche. Derweil rückten Nestlé um 0,9% vor und gaben dem Gesamtmarkt Halt.
Actelion (-0,4%) wurden dagegen etwas verkauft. Am Markt wurden Spekulationen laut, wonach Actelion am Mitbewerber Basilea (+4,8%) interessiert sei. Die Aktien von Basilea wurden nach dem bereits starken Vortag von Anschlusskäufen erfasst.
UBS gaben um 1,0%, während CS 0,1% gewannen. Julius Bär hingegen rückten 1,9% vor, nach einer Kurszielerhöhung durch die Citigroup.
Auf der Plusseite kletterten Clariant (+1,8%) deutlich nach oben. Im Handel wurde auf die Ratingverbesserung auf «Overweight» durch Morgan Stanley verwiesen. Der zuständige Analyst strich den Abschluss der Devestitionen und mögliche strukturelle Margenverbesserungen hervor. Ein gesundes Kerngeschäft und eine attraktive Bewertung würden ebenfalls für eine Übergewichtung im Portfolio sprechen.
Auch Lonza (+1,8% auf 54,70 CHF) erhielten Börsenapplaus. Am Vormittag nahm die Citigroup die Titel im Nachgang der gestrigen Zahlenvorlage auf die Einstufung «Neutral» zurück. Es sei an der Zeit für eine Verschnaufpause, nachdem die Aktie seit Juli um rund 40% avanciert habe, hiess es zur Begründung. Dennoch waren die Papiere nach einer anfänglichen Schwächephase gesucht. Helvea sieht denn auch noch Luft nach oben und setzte das Kursziel auf 63 (56) CHF herauf.
Unter den Zykliker erhielten auch Sonova (+1,4%), Holcim (+1,3%), Schindler (+1,2%) und SGS (+1,0%) Anlegervertrauen.
Im breiten Markt machten Cosmo mit Aufschlägen von 8,9% Boden gut. Das Pharmaunternehmen veranstaltete am Berichtstag einen Investorentag und zeigte sich dabei optimistisch. BKW zogen um 0,3% an, nachdem das Unternehmen eine Änderung seiner Konzern- und Organisationsstruktur bekanntgab.
Weniger auffällig zeigten sich Dätwyler (+1,6%). Mit dem am Morgen vorgelegten Zahlensatz übertraf das Unternehmen die Erwartungen der ZKB beim Umsatz und dem organischen Wachstum. Etwas unter Druck gerieten Kuoni (-0,7%), weil die UBS ihre Einstufung auf «Neutral» gesenkt hatte. (awp/mc/pg)