Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt beendete den Handel am Mittwoch leicht schwächer. Der Leitindex tendierte den ganzen Tag in der Minuszone, konnte jedoch im Verlauf des Nachmittags – gestützt durch die Roche-Valoren – einen Teil der Verluste wettmachen. Nach einer vorübergehenden Aufhellung des Sentiments an den beiden Vortagen hielten sich die Anleger am Berichtstag angesichts mangelnder neuer Impulse zurück.
Die Augen der Marktteilnehmer seien Marktkennern zufolge bereits auf die am Donnerstag stattfindende Auktion spanischer Anleihen gerichtet.
Zu Börsenschluss verlor der Swiss Market Index (SMI) 0,43% auf 6’173,35 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,73% auf 931,39 und der breite SPI um 0,37% auf 5’684,21 Zähler ab.
Am Nachmittag standen die Genussscheine von Roche (+1,0%) im Fokus. Roche teilte im Vorfeld der Illumina-GV mit, dass das bestehende Übernahmeangebot für Illumina nicht weiter verlängert werde. Dies bot dem Roche-Kurs Auftrieb. Die Illumina-Aktionäre lehnten zudem an ihrer GV die von Roche unterbreiteten Vorschläge zu Zusammensetzung und Umfang des Verwaltungsrates ab.
Ingesamt waren die Verlierer unter den Blue-Chips klar in der Überzahl. Am Tabellenende notierten am Vortag der Präsentation der Erstquartalszahlen die Titel des Biopharmaunternehmens Actelion (-3,0%).
Unter Abgabedruck standen aber auch Syngenta (Aktie -2,6%), nachdem der Agrochemiekonzern für das erste Quartal zwar einen gesteigerten Umsatz auswies, damit jedoch leicht hinter den Markerwartungen zurück blieb. Im Vorfeld der Ergebnispublikation hätten die guten Zahlen des Branchennachbarn Monsanto die Syngenta-Papiere steigen lassen. Die enttäuschten Hoffnungen wurden mit Gewinnmitnahmen quittiert, so ein Marktexperte.
Auf den Verkaufszetteln standen auch die Bankenwerte Julius Bär (-2,9%), UBS (-2,6%) und CS (-1,6%). Die beiden Letzteren haben am Vortag nach der Aufhellung des Sentiments und guten Zahlen von Goldman Sachs deutlich zugelegt. Einzig Swiss Re (+0,1%) schlossen bei den Finanzvaloren den Handelstag in der Gewinnzone.
Die Titel des Börsenschwergewichts Nestlé (-0,2%) wurden von der Citigroup von ihrer «Most Preferred List» gestrichen. Gemäss dem Wall Street Journal liege der Nahrungsmittelmulti bei der Übernahme der Babynahrungssparte von Pfizer vorne. Der Kaufpreis wird dabei auf mindestens 9 Mrd USD geschätzt, so das Blatt unter Berufung auf informierte Kreise.
Im breiten Markt publizierte die Jungfraubahn (Aktie +0,1%) den Geschäftsbericht 2011. Das Unternehmen hatte beim Gewinn, beim Umsatz und den Gästezahlen neue Rekordwerte erreicht und will die Ausschüttung an die Aktionäre deutlich erhöhen.
Die Hotelgruppe Victoria-Jungfrau (Aktie +0,6%) präsentierten ebenfalls Zahlen. Während der Umsatz leicht höher lag, müssen die Investoren erneut auf eine Dividende verzichten. Die Papiere hatten am Vortag bei sehr niedrigem Volumen 7,2% eingebüsst.
Ins Auge stachen die Titel von Adval Tech (-3,6%). Das sich in einer Phase der Neuausrichtung befindliche Unternehmen kündigte an, verschiedene Möglichkeiten zur Verbreiterung der Kapitalbasis zu prüfen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Management mit einer Steigerung der Gesamtleistung um 4 bis 7%.
GAM (Aktie -2,7%) präsentierte ein Update zum ersten Quartal. Das Unternehmen verzeichnete einen leichten Nettoneugeldabfluss, was von den Anlegern nicht goutiert wurde. (awp/mc/pg)