CH-Schluss: SMI setzt wieder neue Rekordmarke

CH-Schluss: SMI setzt wieder neue Rekordmarke

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch deutlich im Plus beendet. Bereits am Morgen waren die Investoren in Kauflaune gewesen, mit der positiven US-Eröffnung am Nachmittag ging es dann nochmals etwas weiter nach oben. Der SMI hat entsprechend auch wieder eine neue Rekordmarke gesetzt. Der Apple-Schock, der noch am Dienstag das Geschehen zu weiten Teilen bestimmt hatte, sei bereits wieder verdaut, meinten Händler.

Der Kursrückgang vom Vortag sei für viele Investoren eine willkommene Konsolidierung auf hohem Niveau gewesen, meinte einer. Angesichts der weiter lockeren Geldpolitik und der entsprechend tiefen Zinsen gebe es weiterhin fast keine Alternativen zu Aktien, so dass bei jedem Rücksetzer sich schnell wieder Käufer fänden. Weiter ein Thema ist auch das Coronavirus. Die meisten Investoren gingen aber davon aus, dass die chinesische Regierung das Problem in Bälde einigermassen in Griff bekomme und die Auswirkungen sich damit in Grenzen hielten, heisst es. Warnende Stimmen, wonach es nicht immer nur aufwärts gehen könne an den Börsen, bleiben derweil in der Minderheit.

Der SMI schloss um 1,05 Prozent höher bei 11’263,01 Punkten und damit nur wenig unter dem neuen Jahres- bzw. Allzeithoch von 11’264,33 Zählern. Seit Ende letzter Woche hat der Index bereits wieder über 1 Prozent gutgemacht. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, rückte um 0,93 Prozent auf 1’723,50 und der umfassende SPI um 1,02 Prozent auf 13’561,17 vor. Von den 30 Blue Chips schlossen bis auf vier alle klar im Plus.

Gesucht waren vor allem Aktien, die am Vortag unter die Räder geraten waren. Geberit etwa schlossen mit einem satten Plus von 3,1 Prozent an der Tabellenspitze, dies nach einem Minus von 1,5 Prozent am Vortag. Weiter Zykliker wie Sika (+2,2%) oder ABB (+1,4%) waren ebenfalls im Spitzenfeld unterwegs.

Aber auch die defensiven Schwergewichte Roche und Nestlé (je +1,6%) waren auf ihrem Weg nach oben kaum zu stoppen. Gute Nachrichten gab es bei ersteren: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Pharmakonzern für Tecentriq bei Lungenkrebs die vorrangige Prüfung zugestanden.

Bei den Top-Werten waren auch noch Kühne+Nagel, Vifor oder AMS (alle +1,5%) zu finden. Spezifische News dazu gab es allerdings nicht. «Die geldpolitische Flut hebt alle Boote», meinte dazu ein Börsianer. Eine Ausnahme stellten höchsten Unternehmen dar, die von der Realität eingeholt und den Folgen des Coronavirus stärker getroffen würden.

Die vier Verlierer unter den Blue Chips waren Clariant (-0,9%), sowie UBS, Schindler und Swisscom mit nur ganz geringem Minus. Auch hier gab es keine spezifischen Gründe für die Entwicklung. Bei Clariant sprachen Händler von Gewinnmitnahmen. Zudem habe CEO Hariolf Kottmann in einem Interview einmal mehr die Möglichkeit einer grossen Firmentransaktion angesprochen. Sollte das Unternehmen dafür Geld brauchen, sollen die Aktionäre dafür herhalten. Händler befürchten, dass sich Clariant auf ein Abenteuer einlassen könnte.

Etwas mehr Musik war im breiten Markt. Valora etwa legten nach Zahlen zum Schluss 4,3 Prozent zu. Der Detailhandelskonzern habe ertragsmässig besser als erwartet abgeschnitten und habe eine unveränderte Dividende in Aussicht gestellt, hiess es. Dies sei positiv aufgenommen worden, so ein Händler.

Sulzer dagegen sanken um 0,4 Prozent, wobei die Verluste am Ende des Tages deutlich geringer waren als zu Beginn. Der Anlagenbauer hat 2019 deutlich mehr Bestellungen hereingeholt und den Umsatz klar gesteigert. Für 2020 sieht der Konzern «trotz Coronavirus gute Aussichten».

Ausserdem gab es markante Gewinne beim Vermögensverwalter GAM (+2,9%), der am Donnerstag sein Ergebnis 2019 präsentieren wird. Und die Papiere der Banque Profil de Gestion legten um 17 Prozent zu, nachdem sich kürzlich ein Aktionär über die Kursentwicklung beschwert hatte. (awp/mc/kbo)

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