CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 9549 Punkte nach
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Donnerstag nach einem verhaltenen Start über weite Strecken hinweg im Plus bewegt. Schliesslich schloss der Leitindex SMI knapp im negativen Bereich. An einem grundsätzlich impulsarmen Tag wurde die Stimmung etwas von Konjunktursorgen gedämpft, sagten Händler. Weder die US-Notenbank, noch die Europäische Zentralbank hatten den Markt derweil stärker beeinflussen können. Aus den USA erreichte den hiesigen Markt am Nachmittag dann die Neuigkeit, dass sich der Preisauftrieb auf Ebene der Produzenten im März leicht verstärkt hatte.
Ausserdem wurde bekannt, dass amerikanische Firmen in der vergangenen Woche weniger Arbeitsplätze geschaffen haben als erwartet. Für Diskussionen unter Börsianern sorgte auch die Brexit-Thematik aufgrund des erneuten Aufschubs bis zum 31. Oktober. Ein Marktanalyst sprach von einer «Irrfahrt der britischen Politik, auf die sich die Finanzmärkte nicht einstellen können». Am morgigen Freitag kommt in den USA die Berichtssaison mit den Banken JPMorgan und Wells Fargo wieder in Fahrt, hierzulande wagt der Zugbauer Stadler Rail den Gang aufs Börsenparkett.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,07 Prozent tiefer bei 9’549,26 Punkten. Während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,07 Prozent auf 11’400,54 Punkte nachgab, stieg der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) 0,21 Prozent auf 1’478,15 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien legten 21 zu und 9 verloren an Wert.
Gefragt waren die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Swatch (+2,8%) und Richemont (+1,6%). Händler verwiesen auf den besser als erwarteten Zwischenbericht des Konkurrenten LVMH. Dieser steigerte den Umsatz aus eigener Kraft um elf Prozent. Analysten äusserten sich zudem positiv über die weiteren Aussichten der Branche.
Auf Erholungskurs waren auch die Aktien der Banken Julius Bär (+2,9%), Credit Suisse (+2,6%) und UBS (+2,2%).
Bei den zyklischen Firmen waren zudem Adecco (+2,7%), LafargeHolcim (+1,5%), Clariant (+1,0%) oder Temenos (+0,5%) stärker gefragt.
Bei den Schwergewichten fielen Novartis (+0,1%) über lange Strecken hinweg deutlich positiv auf, schlossen jedoch schliesslich wenig verändert. Viele Aktionäre hätten sich von den neu erhaltenen Alcon-Aktien getrennt und das Geld wieder in Novartis-Papiere investiert, hatte ein Börsianer das Kursplus im frühen Handel interpretiert.
Zu dieser Interpretation passte, dass Alcon (-2,9%) grösster Verlierer unter den Blue Chips waren. Daneben sorgten die deutlich auseinandergehenden Meinungen der Analysten für Volatilität am Markt, hiess es. «Das braucht jetzt noch seine Zeit, bis das Gleichgewicht gefunden ist», sagte ein Börsianer. Die Kursziele der Analysten reichen von 47 bis 67 Franken die Empfehlungen gehen von ‹Übergewichten/Kaufen› bis ‹Verkaufen/Untergewichten›.
Die anderen Index-Riesen Nestlé (-0,8%) und Roche (-1,2%) verloren ebenfalls. Sika sanken 0,2 Prozent und machten damit aber die Dividendenzahlung mehr als wett.
Am breiten Markt stachen Barry Callebaut mit einem Plus von gut einem Prozent heraus. Der Schokoladehersteller hatte im ersten Halbjahr die Markterwartungen übertroffen. Klare Gewinner waren auch Edisun Power (+6,2%) oder Burkhalter (+5,2%).
Georg Fischer stiegen um 2,1 Prozent auf 989,50 Franken. Credit Suisse hatte das Kursziel auf 1’220 von 1’150 Franken erhöht. Die Aktie von Sunrise gewann ein halbes Prozent. Händler verweisen auf die Generalversammlung der Nummer Zwei im Schweizer Telekommarkt vom Vortag. Die Aktionäre haben sich gegen eine Verlängerung des genehmigten Aktienkapital ausgesprochen.
Einen Rücksetzer um gut fünf Prozent oder 0,72 Franken auf 12,80 Franken verzeichneten Oerlikon. Die Anteile wurden ex-Dividende von 1,0 Franken gehandelt. Idorsia verloren 2,0 Prozent auf 18,58 Franken. Vontobel hatte das Preisziel auf 17,50 von 20 Franken gesenkt. Die Empfehlung lautet ‹Hold›. (awp/mc/pg)