CH-Schluss: Doch noch klar ins Plus

CH-Schluss: Doch noch klar ins Plus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit höheren Kursen aus der Sitzung gegangen. Gestützt vor allem von den beiden Schwergewichten Nestlé und Roche bewegte sich der SMI mehrheitlich knapp in der Gewinnzone. Nach einem verhaltenen Start ging es bis am späteren Nachmittag leicht aufwärts, ehe gegen Handelsende die Kurse etwas volatiler wurden, was eigentlich gut zum kleinen Verfallstermin passte.

Schliesslich sprang der Leitindex mit der Schlussauktion auf das neue Jahreshoch bei knapp 8’684 Punkten. Nur vorübergehend gebremst wurden die Aktien vom Index zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan, welcher schwächer als erwartet ausfiel. Nach acht Tagen mit steigenden Kursen – sieht man von der flachen Entwicklung am vergangenen Dienstag ab – wird die Luft nach oben für die hiesigen Aktien langsam aber etwas dünn, auch wenn die Krise in der Ukraine zumindest aus Börsenoptik derzeit etwas in den Hintergrund getreten ist.

Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,45% auf 8’683,62 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,34% auf 8’525,51 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich für den SMI ein Plus von 2,0%. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) erreichte erst ganz zum Schluss die Gewinnzone, dies wegen der beschränkten Gewichtung der Schwergewichte; er gewann 0,15% auf 1’306,0 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 14 im Plus und 16 im Minus.

Grossen Anteil am Plus des Gesamtmarktes hatten vor allem die starken Roche (+1,2%) und etwas moderater Nestlé (+0,6%), wobei letztere zum Schluss einen Teil noch grösserer Gewinne wieder einbüsste. Unter anderem halfen Übernahmephantasien im Sektor diesen Aktien.

Grösster Gewinner waren zum Schluss aber Zurich (+1,3%), welche damit an die gute Performance vom Vortag dank positiv aufgenommener Quartalszahlen anknüpften. In der Spitzengruppe waren zudem Dufry (+0,6%) zu finden, welche von einem wohlwollenden Kommentar im Zusammenhang mit der bevorstehenden Fussball-WM in Brasilien etwas gestützt wurden, oder auch Kühne+Nagel und Swiss Re (je +0,9%).

Credit Suisse (+0,8%) zogen nach einem schwachen Start gegen Handelsende ebenfalls deutlich an und beendeten damit ihre seit Tagen andauernde Talfahrt, dies nach neuen Medienspekulationen über eine bevorstehende Einigung mit der US-Justiz. US-Medien hatten am Vorabend über vorläufige Eckpunkte einer Einigung im US-Steuerstreit geschrieben und dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise verwiesen. Demnach sei eine Busse von insgesamt knapp 2,5 Mrd USD vorgesehen, dafür laufe die Bank wohl keine Gefahr, ihre Lizenz in den Vereinigten Staaten zu verlieren.

Die Liste der Verlierer wurde von Adecco (-2,6%) und Lonza (-2,3%) angeführt. Lonza wird am kommenden Mittwoch einen Investorentag durchführen. Im Bereich von 1% lagen zudem die Verluste bei Sika und Clariant. Swatch (-0,8%) büssten weniger ein als der Abgang der Dividende ausgemacht hat.

Im breiten Markt fielen Santhera (+35%) mit einem massiven Sprung nach oben auf. Der Titel hatte bereits am Dienstag im Anschluss an positive neue Produktedaten markant zugelegt. Zusätzlich wurde das Papier nun von Übernahmefantasien getrieben.

Hiag verzeichneten ein verhaltenes Börsendebüt. Die Titel der Immobiliengesellschaft sind mit einem ersten Kurs von 76 CHF und damit auf Höhe des Ausgabepreises in den Handel gestartet, beendeten den Handelstag allerdings mit einem leichten Minus bei 75,95 CHF. Das Geld aus dem Börsengang will Hiag für die Finanzierung von Projekten und die Reduktion der Schuldenlast einsetzen.

SFS gaben 1,1% auf 66,75 CHF nach, liegen damit aber noch immer über dem Ausgabepreis von 64 CHF zum Börsenstart von vergangener Woche. Das Unternehmen gab bekannt, dass auch die Mehrzuteilungsoption vollständig ausgeübt worden sei. Demgegenüber wurde die Mehrzuteilungsoption bei der Online-Reisefirma Bravofly Rumbo, die im April an die Börse gegangen ist, nur teilweise ausgeübt. Die Aktien verloren 2,7% auf 45,55 CHF und notieren damit unter dem Ausgabepreis von 48 CHF.

Gategroup (-1,2%) litten nach der Quartalsberichterstattung vom Donnerstag unter einer Rating-Abstufung auf «Hold» durch Helvea. Demgegenüber zogen Banque Profil de Gestion nach Quartalszahlen um 7,6% an. (awp/mc/cs)

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