CH-Schluss: Klare Gewinne – Positive Stimmung kehrt zurück

CH-Schluss: Klare Gewinne – Positive Stimmung kehrt zurück

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag mit deutlichen Gewinnen geschlossen. Der Markt war zu Beginn noch mit leichten Verlusten in den Handel gestartet, konnte diese aber bis nach dem Mittag hinter sich lassen und zog mit der positiven Eröffnungen der US-Märkte deutlich an. Am Morgen hatten zudem gute Daten zum Geschäftsklima in Deutschland für eine positive Stimmung gesorgt.

Der viel beachtete Ifo-Index als das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft ist im Februar überraschend weiter gestiegen. Am Nachmittag standen keine marktbewegenden Konjunkturdaten auf dem Programm. Immer mehr Anleger setzten auf eine robuste wirtschaftliche Entwicklung, sagte ein Händler. Dies werde von einer steigenden Zahl der Investoren schwerer gewichtet als die Sorge um den eingeschlagenen geldpolitischen Bremskurs der US-Notenbank. Anleger wetteten entsprechend mehr und mehr darauf, dass die US-Wirtschaft den Kürzungen der Fed-Anleihenkäufe standhalten könne, hiess es am Markt.

Am Schluss legte der Swiss Market Index (SMI) 0,64% auf 8’485,48 Punkte zu. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,61% auf 1’298,93 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,63% auf 8’106,84 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen alles bis auf zwei im Plus.

Mit den grössten Gewinnen im SMI/SLI gingen die Valoren von Kühne+Nagel (+2,0%) aus dem Handel. Marktteilnehmer führten die verstärkten Käufe vor allem auf Dividendenphantasien zurück. Der Logistiker wird in einer Woche die Jahreszahlen vorlegen. Zur Spitzengruppe gehörten aber auch Transocean (+1,4%), Julius Bär (+1,2%) oder Swisscom (+1,0%). Mit Gewinnen im Rahmen des Gesamtmarktes glänzten Swatch (+0,7%) und Richemont (+0,6%).

Beim Spezialchemiekonzern Clariant (+0,6% auf 17,95 CHF) hatte die Bank Vontobel das Kursziel für die Aktien auf 20 von 18 CHF erhöht. Dem Management stünden alle Mittel zur Verfügung, um das untere Ende des Zielbandes der EBITDA-Marge zu erreichen, mit Potenzial für positive Überraschungen, meinte der zuständige Analyst. Kleinere Zukäufe oder Devestitionen könnten zu weiteren positiven Nachrichten führen.

Nachrichten gab es am Montag vor allem zu den Finanzpapieren. Die US-Behörden nehmen einem Medienbericht zufolge Produkte von Schweizer Versicherungen unter die Lupe, die im Verdacht stehen, ein Instrument zur Steuerhinterziehung zu sein. Im Dezember habe der Versicherer Swiss Life (+0,4%) deshalb bereits Geldanlagen von Hunderten Amerikanern zurückgegeben. Zurich Insurance (+0,6%) und Bâloise (+0,5%) kamen besser weg.

Die Credit Suisse (+0,5%) hat sich derweil mit der US-Börsenaufsicht SEC für unerlaubte Dienstleistungen auf eine Strafe von 196 Mio USD geeinigt, wie die Grossbank bereits am Freitagabend mitgeteilt hatte. Die Einigung kam nicht überraschend, da die Zahlung bereits in den Ergebnissen für das vierte Quartal 2013 als Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten enthalten war. Noch nicht abgeschlossen ist die laufende Steueruntersuchung des US-Justizministeriums. CS-Chef Dougan muss deshalb am Mittwoch vor einem Unterausschuss des US-Senats aussagen.

Die UBS (+0,2%) will laut einem Medienbericht im Devisenmarkt-Skandal die Strafe über eine Kronzeugenregelung möglichst gering halten und stellt den Behörden in Europa und in den USA offenbar als erste Bank die Ergebnisse ihrer internen Untersuchungen zur Verfügung.

Abgaben verzeichneten lediglich Actelion (-0,1%) und Syngenta (-0,03%).

Am breiten Markt standen die Valoren der Bellevue Group (-11,2%) nach Jahreszahlenzahlen unter erhöhtem Druck. Marktteilnehmer begründeten die Verluste u.a. mit der halbierten Dividende. Der Titel war allerdings gegen Ende des vergangenen Jahres und vor allem zu Beginn des aktuellen Geschäftsjahres sehr gut gelaufen.

Bei Bell (-2,6%) gab es nach der Vorlage der Ergebnisse aus dem vergangenen Geschäftsjahr zum Handelsschluss ebenfalls Verluste. Infolge der tieferen Bruttomarge habe sich auch die EBIT-Marge nicht wie erwartet erholen können, schreibt ein Analyst der Bank Vontobel in einem Kommentar zu Bell. Der Ausblick auf 2014 sei aber positiv. (awp/mc/upd/ps)

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