Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Handelswoche mit einer leicht positiven Note beendet. Dabei standen die Zeichen am Morgen noch eher auf Konsolidierung und Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Kursavancen. Nach einem schwächeren Start und einer zunächst eng begrenzten Handelsspanne drehte der SMI am Nachmittag ins Plus.
Die wieder zunehmenden Angst rund um das Coronavirus lastet jedoch etwas auf der Stimmung, hiess es am Markt. Insbesondere zyklische Titel standen deutlicher unter Druck. Die Hoffnung auf Konjunkturprogramme habe nach der Amtseinführung von Joe Biden als neuer US-Präsident den Höhepunkt erreicht. Aus der Hoffnung müsse nun auch irgendwann Realität werden, um die Rally zu bestätigen, hiess es. In diese Richtung wiesen dann am Nachmittag auch positive US-Konjunkturdaten. So fielen die Einkaufsmanagerindizes Dienste und Industrie besser aus als erwartet und auch vom Hausmarkt kamen mit steigenden Preisen Impulse.
Der SMI schloss 0,16 Prozent höher auf 10’930,81 Punkten. Am Donnerstag hatte der Index kurzzeitig die Marke von 11’000 Zählern überschritten und auf Wochensicht resultiert ein Plus von 0,5 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor hingegen 0,15 Prozent auf 1’724,36 und der breite SPI gewann wiederum 0,05 Prozent auf 13’563,86 Zähler. Im SLI schlossen 18 Titel im Minus, elf im Plus und einer (Richemont) unverändert.
Mit Abgaben von 3,3 Prozent waren Temenos die grössten Verlierer. Auch Schindler (-3,0%) gaben deutlich nach. Hier haben die Experten von Oddo BHF den Daumen gesenkt. Die Analysten gehen davon aus, dass 2021 das Ertragswachstum des Lift- und Rolltreppenherstellers gebremst wird, dies durch die hohe Vergleichsbasis in China sowie den Druck auf die Preise.
Nach einer Abstufung durch die UBS gingen die Aktien vom Personalvermittler Adecco mit minus 2,6 Prozent aus dem Handel. Der UBS-Analyst begründet seine Entscheidung mit dem starken Lauf der Aktie seit dem vierten Quartal.
Dichtauf folgten Titel wie Sonova, LafargeHolcim (je -1,4%), Kühne+Nagel (-1,0%) oder Sika (-0,9%). Auch viele Finanzwerte tendierten tiefer. So etwa Swiss Re, Zurich, UBS, CS, Partners Group und Swiss Life, die zwischen 1,6 und 0,4 Prozent einbüssten. Einzig Julius Bär legten mit plus 0,3 Prozent etwas zu.
Stärkster Blue Chip waren AMS (+1,5%), gefolgt von Alcon (+1,4%) und ABB (+0,7%). Stütze verleihen dem Gesamtmarkt die Schwergewichte Nestlé (+0,7%), Roche (GS +0,5%) und Novartis (+0,4%).
Am breiten Markt sorgten Unternehmenszahlen oder deren Nachwehen für Bewegung. So verteuerten sich Kudelski nach ersten Eckdaten zum Geschäftsjahr 2020 um gut 16 Prozent. Tornos setzen den Kursanstieg um weitere 7 Prozent fort. Im Wochenvergleich stiegen die Titel nach den Umsatzzahlen damit um rund 25 Prozent.
Auch die Dätwyler-Aktien (+4,0%) schrieben nach einem Analystenkommentar den Aufwärtstrend fort. Ansonsten gehörten noch Zwahlen&Mayr (+5,3%), Medartis (+4,0%) oder Orascom (+3,4%) zu den grössten Gewinnern.
Dem standen nach einer Abstufung durch die UBS Kursverluste von 7,6 Prozent bei Vifor gegenüber. Die UBS rät, die Titel zu verkaufen. Auch Addex (-13%), Rieter (-5,8%) oder Dufry (-4,3%) fielen deutlicher zurück. (awp/mc/pg)