Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am letzten Handelstag des Monats September leicht zugelegt. Auch im Monatsvergleich resultiert ein Plus. Nach einem verhaltenen Start, und längerem Pendeln um den Schlusskurs vom Freitag, zog der Leitindex SMI am Nachmittag etwas deutlicher an.
Weiterhin wird das Börsengeschehen vor allem von den verschiedenen Aspekten im Handelsstreit zwischen den USA und China geprägt. Händler verwiesen hier auf leichte Entspannungssignale. Eine Sprecherin des Finanzministeriums betonte, es gebe derzeit keine Pläne, Aktien chinesischer Unternehmen von den US-Börsen zu verbannen. Daneben sorgte das drohende Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump für Unsicherheit. Die schlechter als erwarteten US-Daten vom Chicago-Einkaufsmanagerindex hatten hingegen kaum Wirkung auf die Kurse.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,40 Prozent höher bei 10’078,32 Punkten. Im Vergleich zum letzten Handelstag im August ist das ein Plus von 1,8 Prozent (30.08. 9’896). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,30 Prozent auf 1’538,03 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,37 Prozent auf 12’233,13 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 22 im Plus und acht im Minus.
Die stärksten Avancen verzeichneten Adecco (+1,7%). Gut halten konnten sich auch die Finanzinstitute Swiss Life (+1,0%) und UBS (+0,6).
Credit Suisse (+1,0%) waren ebenfalls in der Spitzengruppe zu finden. Die Bank steht weiter wegen der ausgearteten Bespitzelungsaffäre im Fokus. Laut einem Medienbericht steht der Verwaltungsrat weiter hinter CEO Tidjane Thiam. Mit einem Entscheid sei allerdings erst in den nächsten Tagen zu rechnen. Das Kursplus für die Aktie wurde als Gegenbewegung zu den Verlusten der vergangenen zwei Wochen gewertet.
Sika (+1,0%) bekamen positives Feedback von einer Investorenveranstaltung von Baader Helvea. Die Präsentation von Sika habe die Zuversicht genährt, dass sich das organische Wachstum in der Region Americas gar noch beschleunigen könnte und dass der Rückgang in der Region EMEA weniger stark sein könnte als befürchtet. In Asien sei die Nachfrage zudem anhaltend stark. Auch die Zykliker Kühne+Nagel (+0,9%) und ABB (je +0,9%) legten etwas stärker zu.
Roche (GS +0,6%) wurden durch Zulassungen und Studienergebnisse gestützt. Der Pharmakonzern hatte bereits am vergangenen Freitag über Zulassungen für das Krebsmittel Tecentriq in Kanada sowie durch die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA für Rituxan für die Behandlung von Kindern mit zwei seltenen Blutgefässerkrankungen berichtet. Für Tecentriq wurden zudem an der Krebstagung in Barcelona neue Daten bei der Behandlung von Blasenkrebs vorgelegt. Die beiden anderen Schwergewichte Novartis (+0,2%) und Nestlé (+0,5%) schlossen ebenfalls im Plus.
Am Ende der Blue-Chip-Liste fanden sich Temenos (-1,4%). Hier kam es nach den Avancen der vergangenen Handelstage zu Gewinnmitnahmen, wie es hiess. Auch Partners Group (-0,4%), LafargeHolcim oder Sonova (je -0,3%) schlossen im Minus.
Im breiten Markt gaben Sunrise 2,6 Prozent nach. Der Telekomkonzern hatte am Morgen wie erwartet eine neue Kapitalstruktur zur Finanzierung der geplanten Übernahme von UPC Schweiz vorgelegt und will die Pläne mit einer geringeren Kapitalerhöhung umsetzen.
Das Biotechunternehmen Addex (-4,1%) hat im ersten Halbjahr nach höheren Forschungsausgaben erneut rote Zahlen geschrieben. Die Finanzierung der weiteren Forschung ist zunächst gesichert.
Grosse Kursverluste mussten The Native (-26%) und Airopack (-23%) hinnehmen. Auch Kuros (-4,6%), Perfect Holding (-4,8%) Asmallworld (-3,2%) oder Highlight E&E (-3,0%) schlossen klar im Minus. Deutliche Aufschläge sahen Leclanché (-5,3%), Wisekey (+6,2%) oder Molecular Partners (+4,4%). (awp/mc/ps)