CH-Schluss: SMI klettert 0,8% auf 9’022 Punkte

Boerse

Zürich – An der Schweizer Börse hat sich die Stimmung am Dienstag spürbar aufgehellt, nachdem die Kurse zuletzt leicht unter Druck gekommen waren. Allerdings sei der Handel vor der Zinsentscheidung in den USA von Zurückhaltung geprägt geblieben, hiess es. Die US-Notenbank dürfte am Mittwoch die Zinsen ein weiteres Mal anheben, wobei Hinweise auf die weitere Geldpolitik aber mehr Spannung versprechen. Hierzulande haben am Berichtstag starke Pharmawerte und Finanzaktien den Leitindex SMI über die Marke von 9’000 Punkten gehievt. Stark aufwärts ging es am Tag des Investorentreffens zudem für Lonza.

Eine gewisse Entspannung sei an der Börse derzeit mit Blick auf den Handelskrieg zwischen den USA und China auszumachen, so ein Händler weiter. Am Dienstag ging die Hoffnung um, die beiden Parteien könnten im Streit aufeinander zugehen. Allerdings äusserte sich US-Präsident Donald Trump in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung kaum zu diesem Disput. Vielmehr richtete sich seine Kritik an die Machthaber im Iran und in Venezuela. Am Markt hallten derweil die bereits am Montag gemachten Aussagen von EZB-Präsident Draghi zur Inflation und Wirtschaftsentwicklung in Europa nach. Diese wurden als Bestätigung einer baldigen Abkehr der Notenbank von ihrer extrem lockeren Geldpolitik gesehen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Dienstag mit 0,84 Prozent im Plus bei 9’021,61 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,77 Prozent auf 1’479,25 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,69 Prozent auf 10’735,93 Stellen. Im SLI standen 25 Gewinner fünf Verlierern gegenüber.

Die Lonza-Papiere gingen mit einem Kursanstieg von 5,1 Prozent bei den Blue Chips als klarer Tagessieger aus dem Handel. Am Investorentag bekräftigte das Management die ambitionierten Wachstumsziele, die der Konzern mit dem Drei-Säulen-Ansatz – mit Pharma & Biotech, Verbrauchergesundheit, Verbraucher- und Ressourcenschutz – erreichen will.

Kräftige Unterstützung boten dem Gesamtmarkt die Avancen von Novartis (+1,7%) und Roche (+1,4%). Novartis kündigte an, in den kommenden Jahren die Effizienz weiter stärken zu wollen und streicht dazu in der Schweiz mehr als 2’000 Stellen. Der Kostenschnitt kam an der Börse gut an.

Die Papiere der Grossbanken gewannen mit der Aussicht auf die nächste Zinserhöhung in den USA ebenfalls an Wert. Vor allem UBS verteuerten sich um 0,7 Prozent, während Credit Suisse lediglich um 0,1 Prozent zulegten. Die Zinsanhebung in den USA dürfte den Bankaktien weitere Mittelzuflüsse bescheren, so die Meinung am Markt.

Von steigenden Zinsen profitiert in der Regel auch die Versicherungsbranche: An der Börse rückten die Aktien von Zurich Insurance um 0,9 Prozent und jene von Swiss Re um 0,8 Prozent vor. Fester schlossen etwa auch Sonova (+1,1%), nachdem der Start des Aktienrückkaufprogramms auf den 10. Oktober festgesetzt wurde.

Weit oben in der Tabelle reihten sich zudem Titel wie Kühne+Nagel (+1,7%) oder Swatch Group (+0,8%) ein. Auf der Gegenseite büssten die Titel des Swatch-Konkurrenten Richemont 0,6 Prozent ein, während jene des Reisedetailhändlers Dufry an der Börse gar um 1,3 Prozent zurückfielen.

Im breiten Markt fielen Asmallworld mit einem Plus von 1,5 Prozent auf. Das soziale Netzwerk gab die Übernahme der deutschen Luxusreise-Community First Class&More bekannt. Am Vortag hatte zudem einer der Hauptaktionäre seine Beteiligung ausgebaut.

Für Sunrise ging es mit 0,8 Prozent nach oben. Aussagen von Mike Fries, Chef des UPC-Mutterkonzerns Liberty Media, hätten bei Sunrise Übernahmephantasie ausgelöst, hiess es. Fries bezeichnete Sunrise als einen möglichen potenziellen Partner des US-Giganten.

GAM rutschten um 1,3 Prozent ab. Der Vermögensverwalter bestätigte einen Medienbericht, dass die interne Untersuchung bezüglich des Verhaltens des eigenen Investmentmanagers Tim Haywood aufgrund von Bedenken eines internen Whistleblowers eingeleitet worden seien. Das wurde von den Anlegern nicht goutiert. (awp/mc/ps)

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