CH-Schluss: SMI praktisch unverändert bei 8883 Punkten
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag kaum verändert geschlossen und die Woche im Minus beendet. Nach einem verhaltenen Start ist der SMI über Mittag vorübergehend in die Gewinnzone vorgerückt und dann am späteren Nachmittag definitiv. Allerdings verlief das Geschehen am grossen Verfallstermin in sehr ruhigen Bahnen, entsprechend ist auch die bereits über die vergangenen Tage zurückgekommene Volatilität am Berichtstag weiter gesunken. Der VSMI notierte zum Handelsschluss nur noch knapp über 13 Punkten, vor zehn Tagen waren es noch über 20. Etwas Unterstützung kam am Nachmittag von überwiegend guten Konjunkturdaten aus den USA.
Im Zusammenhang mit der Zurückhaltung der Investoren wurde in Marktkreisen unter anderem weiterhin auf die von den USA angekündigten Restriktionen bei den Importen verwiesen. Wegen der von US-Präsident Trump ins Spiel gebrachten Strafzölle gegen China hat mittlerweile auch Peking vor den Konsequenzen eines Handelskriegs gewarnt. Zudem rückt der Zinstermin der US-Notenbank von Mitte kommender Woche in den Fokus, was die Marktakteure ebenfalls vorsichtig agieren liess. Vom Fed wird zwar weitum ein weiterer Zinsschritt erwartet, ob es im laufenden Jahr zu drei oder doch eher zu vier Zinsschritten kommen wird, scheint aber weiterhin offen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,04% höher bei 8’882,53 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 0,6%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte 0,05% auf 1’460,66 Punkte zu, wogegen der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,08% auf 10’347,08 Punkte leicht zurückgenommen wurde. Von den 30 wichtigsten Titeln hielten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.
An der Tabellenspitze knüpften Vifor Pharma (+2,5%) an die starke Performance des Vortages im Anschluss an sehr gute Jahreszahlen an. Im Nachgang zu den Zahlen hat die Credit Suisse das Kursziel für den Titel etwas erhöht, dabei allerdings das Rating «Neutral» bestätigt.
Dahinter waren Lonza (+1,3%) gut gesucht sowie die Finanzaktien CS (+0,9%), UBS (+0,7%) und Partners Group (+0,8%). Der Vermögensverwalter wird am kommenden Dienstag als zweitletzter unter den Bluechips die Jahreszahlen vorlegen.
Unauffällig schlossen die Schwergewichte Nestlé (+0,1%) und Novartis (-0,1%), während die Genussscheine von Roche (-0,3%) noch immer sehr moderate Abgaben verzeichneten. Der Titel erlitt damit einen Wochenverlust von rund 4%, wobei dies zum grössten Teil auf den am Vortag erfolgten Abgang der Dividende zurückzuführen ist.
Zu den Gewinnern gehörten weiter ABB (+0,5%) oder Dufry (+0,4%). Letztere erholten sich damit nur sehr moderat vom am Vortag erlittenen Einbruch von über 6% im Anschluss an einen kritisch kommentierten Jahresausweis.
Auch Richemont gewannen mit einem Plus von 0,3% bescheiden an Wert. Der Luxusgüterkonzern treibt die geplante Vollübernahme des italienischen Onlinehändlers Yoox Net-A-Porter (YNAP) voran und hat zur Finanzierung des Deals Anleihen im Gesamtumfang von 3,75 Mrd EUR am Markt platziert.
Auf der Gegenseite verzeichneten Geberit (-2,0%) den grössten Abschlag. Nach einer starken Vorwoche und gut aufgenommenen Jahreszahlen vom vergangenen Dienstag kam es hier zu Gewinnmitnahmen.
Etwas unter Druck standen zudem Kühne+Nagel (-0,8%), Clariant (-1,0%) oder Givaudan (-0,8%).
Im breiten Markt büssten Bachem (-0,3%) nach der Präsentation des Jahresabschlusses letztlich nur knapp an Terrain ein. Das Biochemieunternehmen hat im Geschäftsjahr 2017 die Gewinnerwartungen der Analysten verfehlt. Nach dem sehr guten Lauf der Aktie im Vorjahr seien wohl vereinzelt Gewinne mitgenommen worden, hiess es dazu.
Weiter haben die Beteiligungsgesellschaft Pargesa (+1,0%) und der Finanzbroker CFT (-1,0%) Zahlen vorgelegt, ohne dabei ein grosses Echo an der Börse auszulösen.
Flughafen Zürich (+0,7%) und Huber+Suhner (+1,8%) erhielten etwas Rückenwind, nachdem das jeweilige Rating von Analysten angehoben wurde. Bei den Verlierern fielen insbesondere U-blox (-6,3%) auf. Allerdings waren die Titel am Vortag nach Zahlen gut nachgefragt. (awp/mc/pg)