Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag gemessen am SMI mit leichten Verlusten geschlossen und damit klar unter Tageshoch. Der Schweizer Leitindex konnte sich den ganzen Tag über nicht so recht für eine Richtung entscheiden. Einmal am Morgen und einmal am Nachmittag stieg der Index gar über die Schwelle von 8’600 Punkten, wobei nachlassende Konjunktursorgen, sich stabilisierende Ölpreise sowie «Window Dressing» und «Last-Minute-Käufe» die Kurse leicht in die Höhe trieben. Insgesamt blieben starke Impulse jedoch aus.
Auch neue Konjunkturdaten aus den USA beeinflussten den Schweizer Markt kaum. Die US-Wirtschaft wuchs im dritten Quartal annualisiert etwas schwächer (+2,0%) als bislang angenommen, und die Verkäufe bestehender Häuser fielen im November deutlich stärker als erwartet. Zudem brodeln im Hintergrund die alten Problemfelder. So hatte sich der Ölpreis nach einem kurzen Ausflug auf Elf-Jahrestiefs am Vortag zwar stabilisiert. Ob die Stabilisierung allerdings anhält, ist ungewiss.
Der Swiss Market Index (SMI) gab zum Handelsschluss 0,33% auf 8’515,82 Punkte ab. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stand dagegen 0,04% höher bei 1’290,00 Punkten, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,27% auf 8’793,67 Punkte verlor. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 17 im Plus, zehn im Minus und drei unverändert.
Transocean (+2,7%) profitierten von der leichten Entspannung am Ölmarkt und setzten sich am Schluss mit Abstand an die Spitze der Blue Chips.
Auch Syngenta (+2,1% auf 384,10 CHF) blieben von M&A-Phantasien getragen. Mit Blick auf eine mögliche Übernahme empfiehlt Jefferies die Aktie neu zum Kauf und erhöhte das Kursziel deutlich auf 440 von bislang 331 CHF erhöht. Nach den zahlreichen Medienberichten zeichne sich ein Gebot von möglichen Interessenten in Höhe von mehr als 470 CHF je Titel ab, glaubt der Analyst. Zudem dürfte der ungewöhnlich warme Winter in den USA gut für die Nachfrage nach Insektiziden und Fungiziden sein.
Klar fester schlossen trotz erneut schwacher Uhrenexportdaten zudem die Luxusgüteraktien Swatch (+1,5%) und Richemont (+0,7%). Zwar habe sich das Geschäft in Hongkong einmal mehr schlecht entwickelt, doch sei die kräftige Zunahme in China ein Lichtblick, heisst es am Markt. Hinzu komme, dass sowohl Swatch mit einem Minus von fast einem Viertel und Richemont mit einem von einem Fünftel im Jahresverlauf bereits stark an Wert eingebüsst hätten, was für eine gewisse Erholung spreche.
Darüber hinaus fanden sich unter den grösseren Gewinnern noch Sika (+1,0%), Aryzta und SGS (je +0,9%). Die Bankentitel Julius Bär, Credit Suisse (je +0,3%) und UBS (+0,1%) lagen mit leichten Zunahmen mehr oder weniger im Mittelfeld, nachdem sie am Vortag allesamt stark eingebüsst hatten.
Actelion (unv.) konnte sich am Ende nur noch auf Vortagesniveau halten, nachdem die Titel im frühen Handel um über 2% in die Höhe geklettert waren. Grund war, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA das potentielle Blockbuster-Medikament Uptravi für die Behandlung von Patienten mit Lungenbluthochdruck zugelassen hat. Dies war allerdings zumeist erwartet worden; Analysten streichen aber trotzdem die Bedeutung des Medikamentes für den Allschwiler Biotechnologiekonzern hervor.
Die SMI-Schwergewichte Nestlé (-1,2%) und Novartis (-0,8%), aber auch Roche (-0,3) belasteten den SMI am Dienstag. Starke Abgaben verzeichneten zudem noch Swiss Life, Swiss Re (je -0,7%) sowie Galenica (-1,0%). Letztere stehen allerdings in dem zu Ende gehenden Jahr fast 90% im Plus.
Im breiten Markt legten Burckhardt Compression (+1,8%) zu, nachdem das Unternehmen mit dem Kauf eines 40%-Anteils an der amerikanischen Arkos Field Services seine Stellung in den USA im Bereich Gasverdichtung ausbaut. Des weiteren hat die Übernahmekommission das Angebot des japanischen TDK-Konzerns zum Kauf des Halbleiterherstellers Micronas (Aktie -0,1%) abgesegnet. Die Aktie blieb davon allerdings unbeeindruckt. (awp/mc/upd/ps)