Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zur Wochenmitte ein kleines Plus verbucht. Nachdem der Leitindex über lange Zeit im Minus tendierte, machte der SMI die Verluste am späten Nachmittag noch wett. An der Wall Street schleppte sich der Dow Jones Industrial auf ein neues Rekordhoch, obwohl aktuelle Konjunkturdaten kein einheitliches Bild lieferten. So hatte sich zwar die Stimmung der US-Verbraucher im November überraschend deutlich aufgehellt, was den US-Leitindex zuletzt etwas stützte. Die Verkäufe von neuen Häusern im Oktober jedoch hatten unerwartet stark nachgegeben.
Das Augenmerk der Investoren richtete sich zum hiesigen Handelsschluss bereits auf die anstehende Bekanntgabe des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung. Anleger erwarten sich davon zusätzliche Hinweise darauf, in welchem Tempo das Fed den Leitzins weiter anheben dürfte. Am Donnerstag sind die US-Börsen dann wegen Thanksgiving geschlossen. Am Schweizer Markt stützten am Mittwoch insbesondere die schwergewichtigen Novartis und Nestlé, aber auch Actelion.
Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,13% auf 7’752,24 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,06% auf 1’231,88 Zähler, und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls 0,06% auf 8’496,74 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen jeweils 14 im Minus und im Plus sowie zwei unverändert.
Zum Ende schoben Novartis (+0,9%) den SMI besonders stark an, während Roche (-0,4) diesen belastete und Nestlé (+0,1%) lediglich leicht zulegten. Beide schwergewichtigen Pharmawerte hatten am Dienstag bereits um gut 3% im Minus geschlossen, womit sie sich wieder ihren kurz vor der US-Präsidentschaftswahl erreichten Jahrestiefstwerten angenähert haben.
Roche drückte am Dienstag ein herber Rückschlag beim US-Pharmakonzern Eli Lilly bei der als riskant geltenden Forschung nach einem Alzheimer-Medikament auf den Kurs. Auch der Schweizer Konzern forscht an zwei Produkten, die auf den gleichen Wirkmechanismus setzen.
Dagegen legte neben Novartis auch der Pharmawert Actelion (+1,8%) am Schluss deutlich zu. Die Aktie des Gesundheitskonzerns Galenica verlor hingegen 0,7%. Besonders schwach waren – neben Galenica – auch noch LafargeHolcim (-1,1%) und Lonza (-0,6%).
Deutlich fester notierten unter den SMI/SLI-Titeln hingegen Kühne+Nagel (+1,9%). JPMorgan erhöhte das Kursziel für die Aktien des Logistikunternehmens und bestätigte das Rating Neutral. Die negativen Auswirkungen der Hanjin-Pleite seien nur temporärer Natur und dürften im Laufe des vierten Quartals weiter abnehmen, hiess es.
Und auch Julius Bär (+0,7%) legten klar zu, nachdem das Research von Citigroup die Kaufempfehlung für die Titel des Vermögensverwalters mit einem neu höheren Kursziel bestätigt hat. Die Zwischenbilanz der Privatbank sei eine positive Überraschung gewesen, wenn man seine vorsichtige Einstellung nach dem ersten Halbjahr bedenke, hiess es. Die zuletzt gute Kursentwicklung sei aber vor allem durch das sich aufhellende Makro-Umfeld getrieben worden.
Die Grossbankentitel CS (+0,1%) und UBS (-0,1%) gingen in etwa zum Vortagesschluss aus dem Handel – nach anfänglich noch deutlichen Verlusten. Die Luxusgüterwerte Swatch (+0,3%) und Richemont (+0,2%) konnten sich etwas erholen. Am Dienstag hatten die beiden Titel nach enttäuschenden Schweizer Uhrenexportdaten für den Oktober klare Verluste erlitten.
Am breiten Markt stachen Swissquote (-9,8%) mit einem Kursrutsch hervor. Der Online-Broker leidet unter geringer Kundenaktivität und musste die Ertragserwartungen für das Geschäftsjahr 2016 herunter korrigieren.
Positiv aufgenommen wurden hingegen Nachrichten von einem Investorentag der Industriegruppe Comet (Aktien +0,5%). Die Freiburger Gruppe bestätigte ihre Guidance für das laufende Jahr und rechnet mit einem Ergebnis am oberen Ende der Prognose. Die Beteiligungsgesellschaft Airesis (Aktie +4,6%) teilte zudem die Begebung einer Wandelanleihe im Umfang von 4 Mio EUR mitgeteilt. (awp/mc/upd/ps)