CH-Schluss: SMI gewinnt 0,21% auf 7978 Punkte
Zürich – Der Wochenauftakt am Schweizer Aktienmarkt war am Ende dann noch spannend: Nach einem überwiegend freundlichen Verlauf zeigte der Leitindex SMI im späten Handel leichte Erschöpfungserscheinungen und drehte kurzzeitig sogar ins Minus. Am Ende hat er sich dann aber nochmals gefangen und den neuen Monat auf einem insgesamt freundlichen Fuss begonnen.
Vor allem die jüngsten US-Daten hatten am Nachmittag an den internationalen Märkten für Gesprächsstoff gesorgt. So hat sich die Stimmung in der US-Industrie im April überraschend deutlich eingetrübt. Der ISM-Einkaufsmanagerindex war auf 50,8 Punkte von 51,8 Punkten im Vormonat gefallen. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einer Verschlechterung auf 51,4 Punkte gerechnet. Die Daten sprechen nicht für eine baldige Anhebung des US-Leitzinses.
Der Swiss Market Index (SMI) ging 0,21% höher bei 7’977,77 Punkten aus dem Handel. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, schloss 0,25% fester bei 1’231,24 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um 0,28% auf 8’591,16 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 23 im Plus und 7 im Minus.
Bis auf die kurzzeitigen Kursschwankungen im späten Handel verlief der Wochenauftakt insgesamt aber eher ruhig. Das lag nicht zuletzt an dem eher spärlichen Nachrichtenfluss auf Seiten der Blue Chips. Zudem war die Börse in London wegen eines Feiertages geschlossen geblieben und somit als potenzieller Impulsgeber ebenfalls ausgefallen. Im weiteren Wochenverlauf sollte das Geschehen angesichts zahlreicher Quartalsbilanzen dann aber deutlich lebhafter werden.
Einer der wichtigsten Termine dürften die Zahlen der UBS am Dienstag sein. Nachdem sich das Geschäftsumfeld vor allem in den beiden ersten Monaten des Jahres für Banken extrem schwierig präsentiert hat, sollten sich Anleger voraussichtlich auf einen Gewinnrückgang bei der Grossbank gefasst machen. Im Montagshandel gehörten die Aktien der UBS zu den wenigen Verlierern. Sie weiteten zuletzt ihre Verluste aus und gingen um 0,4% tiefer aus dem Handel. Die Aktien von Julius Bär (-0,7%) und der CS (-0,3%) standen ebenfalls auf den Verkaufslisten.
Noch grössere Verluste verzeichneten nur die Anteilsscheine von LafargHolcim, die ohne Nachrichten um 1,9% tiefer schlossen.
Zahlen wird am Dienstag auch die Swisscom vorlegen. Ihre Aktien stiegen im Mittelfeld der Gewinner um 0,7%. Noch deutlicher verteuerten sich mit Galenica (+1,6%) und Sonova (+1,5%) zwei Vertreter aus der Gesundheitsbranche.
Die beiden grossen Pharmas Roche und Novartis (beide +0,1%) hinkten dagegen dem Markt hinterher. Bei Roche hatten sich Analysten nach den Zulassungsempfehlungen vom vergangenen Freitag in aktuellen Kommentaren vor allem mit Blick auf das Mittel Gazyva positiv geäussert. Novartis zeigten sich hingegen wenig beeindruckt von Gerüchten, wonach der Konzern in den Bieterwettbewerb um das US-Biotech-Unternehmen Medivation einsteigen könnte. Nebst Novartis werden auch AstraZeneca und Pfizer als mögliche Interessenten ins Feld geführt. Das dritte Schwergewicht, Nestlé (+0,4%), lief dem Markt dagegen etwas voraus.
Starke Kursbewegungen gab es im breiten Markt. So wurden etwa die Aktien von Addex (-4,0%) nach Zahlen verkauft. Das Unternehmen hat seinen Verlust 2015 deutlich ausgeweitet. Noch stärker verloren Accu (-8,3%) und Meyer Burger (-4,8%).
Den Gegenpol bildeten unter anderem die Aktien von Börsenneuling Wisekey, der nach Zahlen zum Geschäftsjahr 2015 um 1,3% höher schlossen. Deutlicher stiegen Kudelski (+7,3%). Das grösste Plus verzeichnen die Anteilsscheine von OTI Energy. Der Pennystock klettert bei kleinen Volumen um +55% in die Höhe. OTI ist letztes Jahr in die «Schwarzen Zahlen» zurückgekehrt. (awp/mc/pg)