CH-Schluss: Fest

CH-Schluss: Fest

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag um Tageshoch fester geschlossen. Damit hob sich der hiesige Markt von den umliegenden europäischen Börsenplätzen ab, wo die Gewinne zum Jahresanfang in eine Konsolidierung einmündeten. Auch die Wall Street zeigte sich leichter. Mit ein Grund für diese Entwicklung war nach Händlerangaben die jüngste Abschwächung des Schweizer Franken zum Euro. Das EUR/CHF-Paar tendierte zu Börsenschluss so bei rund 1,2380, nachdem die Marke von 1,24 temporär überschritten wurde. Das war zuvor letztmals Ende 2011 der Fall. Eine Stütze boten dem Markt auch die im SMI stark gewichteten defensiven Titel Nestlé und Roche.

«Der Januareffekt spielt immer noch», sagte ein Marktteilnehmer mit Verweis auf den anhaltenden Zustrom frischer Mittel. Für ein nachhaltiges Umschwenken der Investoren auf einen «Risk-On»-Modus bräuchte es aber fundamentale Impulse, so der Händler weiter. Ob die gerade erst angelaufene Berichtssaison diese liefern könne, müsse sich erst noch weisen. Die am Nachmittag vorgelegten US-Daten – Empire State Manufacturing Index, Einzelhandelsumsatz, Erzeugerpreise und Lagerbestände – entsprachen mehr oder weniger den Erwartungen und wirkten sich hierzulande nicht aus.

Das hiesige Leitbarometer Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Plus von 0,97% auf 7’272,31 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg derweil um 0,66% auf 1’111,65 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,85% auf 6’690,80 Zähler. Unter den 30 wichtigsten Titeln überwogen die Kursgewinner die -verlierer im Verhältnis von rund drei zu zwei.

In der Gunst der Anleger standen die Papiere von Geberit, die sich um 2,8% verteuerten und den SMI/SLI anführten. Der Sanitärtechniker hatte mit den für das Geschäftsjahr 2012 gezeigten Umsatzzahlen die Markterwartungen erfüllt und bestätigte die Profitabilitätsmarge für das vergangene Jahr. Als besonders ermutigend wurde der Umstand gewertet, dass Geberit im Schlussquartal – nach einer kleinen Delle im dritten Jahresviertel – wieder zum Wachstum zurückgekehrt war.

Der Chemiesektor wurde von Merrill Lynch belebt. Das Aktienresearch des einflussreichen US-Brokers hatte im Rahmen einer Sektorstudie die Kursziele für die Aktien von Syngenta (+2,0%), Givaudan (+0,8%) und Clariant (+0,1%) angehoben. Für Syngenta hat ML eine Kaufempfehlung ausgegeben, für die beiden anderen lautet das Verdikt allerdings unverändert «Underperform».

Weiter auf dem Vormarsch waren auch die Papiere von Swatch (+1,7%) nach der am Vortag kommunizierten Akquisition der Schmuck- und Uhrenmarke Harry Winston. Das Urteil der Analysten ist durchwegs wohlwollend und löste verschiedene Kurszielerhöhungen aus. Die Aktien des Mitbewerbers Richemont verteuerten sich um 2,1%.

Die Bankaktien hatten sich nach einem schwachen Start ebenfalls dem Trend nach oben angeschlossen. So legten vor allem CS (+1,3%) zu, UBS (+0,4%) hinkten allerdings hinterher.

Bei der Assekuranz wurden Swiss Re (+0,9% auf 69,50 CHF) wiederum von der Citigroup mit einem auf 78,70 CHF erhöhten Kursziel bedacht. Die Einstufung blieb «Buy» und die Papiere seien ein «Top Pick», so die Analysten. Zurich Insurance (+0,04%) stagnierten indessen.

Die defensiven Index-Schwergewichten stützten den SMI. Nestlé zogen so um 1,6% an; Roche GS (+1,3%) hatten gegenüber Novartis (+0,6%) am Berichtstag die Nase vorne.

Auf der Gegenseite fielen nach den starken Vortagesgewinnen Transocean um 1,9% zurück. Am Montag hatte der Einstieg des als Firmenjäger bekannten US-Investors Carl Icahn noch ein Kursplus von 2,9% ausgelöst. Weitere grössere Verlierer waren ohne News Swisscom (-0,9%) und Julius Bär sowie Swiss Life (je -0,6%).

Im breiten Markt stiegen Lindt&Sprüngli PS nach ersten Angaben zum Geschäftsjahr 2012 um 3,2%. Der Schokoladeproduzent hatte im Geschäftsjahr 2012 ungeachtet des schwierigen konjunkturellen Umfelds beim Umsatz deutlich zugelegt. Die Zunahme des EBIT werde zudem im oberen Bereich der angekündigten Bandbreite zu liegen kommen, versprach das Unternehmen. Mit Umsatzzahlen für 2012 aufgewartet haben auch Bossard (-0,1%) und Komax (+1,3%).

Logitech (-4,4%) sind hingegen bei der Credit Suisse in Ungnade gefallen. Der zuständige Analyst hat die Empfehlung des Hauses auf «Underperform» von «Neutral» gesenkt und das Kursziel gekürzt.

Cytos setzten sich mit +9,7% erneut an die Spitze des SPI, nach BPG (+11,4%) und Goldbach (+9,9%). Der Titel profitiere erneut von spekulativen Käufen, hiess es im Handel. In den Titeln des Pharma-Unternehmens Cosmo (+8,1%) honorierten die Anleger die vom US-Lizenzpartner für das Medikament Uceris in den USA erhaltene Zulassung.

Unter den Verlierern fielen Santhera (-8,6%) auf, die vor allem in der Vorwoche einen spekulationsgetriebenen Kurssprung machten. Deutlicher korrigierten auch Infranor (-7,4%) und Precious Woods (-5,7%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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