CH-Schluss: Aufwärtstrend im SMI flacht ab

CH-Schluss: Aufwärtstrend im SMI flacht ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit kaum veränderten Kursen in den Monat April und legt damit am Dienstag nach der guten Performance der vorangegangenen Handelstage eine Verschnaufpause ein. Im frühen Geschäft haben gute Vorgaben aus den USA und Asien den Leitindex SMI über die Marke von 8’500 Punkte getrieben, danach bröckelten die Gewinne ab und am Ende schloss der Index nur noch leicht im Plus. Die Anleger hätten im Vorfeld des am Donnerstag auf der Agenda stehenden Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank (EZB) Vorsicht walten lassen, hiess es am Markt. Ausserdem warte man auf den viel beachteten US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag.

Mit der vor dem Abschluss stehenden Berichtssaison der Unternehmen rücken Konjunkturdaten und die Geldpolitik der weltweit wichtigsten Notenbanken noch stärker in den Fokus der Anleger. Die EZB dürfte die Zinsen zwar unverändert belassen, könnte aber mit Blick auf die in der Eurozone gestiegenen Deflationsrisiken andere Massnahmen zur weiteren geldpolitischen Lockerung beschliessen. Derweil hätten in den USA beruhigende Aussagen der neuen US-Notenbankchefin Janet Yellen die Wirkung nicht verfehlt, meinten Händler. Sie hatte zum Wochenauftakt eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik signalisiert, da die US-Wirtschaft noch «einige Zeit» Unterstützung brauche.

Bis Börsenschluss stieg der Swiss Market Index (SMI) um 0,04% auf 8’457,27 Punkte. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,35% auf 1’299,65 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,07% auf 8’208,11 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende des Tages 17 im Plus und 13 im Minus.

Als Tagessieger gingen bei den Blue Chips die Papiere des Biotech-Konzerns Actelion (+3,1%) aus dem Handel. Damit haben die Titel nach den Verlusten vom Montag wieder auf die Erfolgsspur zurückgefunden. Actelion gehörten im ersten Quartal mit einem Plus von 14% zu den Überfliegern.

Auf den weiteren Plätzen folgten mit Clariant (+2,2%), Lonza (+1,6%), Geberit oder Holcim (beide je +1,4%) einige Zykliker.

Auf den vordersten Plätzen waren wie schon am Vortag auch die Grossbanken UBS (+2,0%) und Credit Suisse (+1,4%) zu finden. Die Aktien der beiden Geldhäuser liessen sich von der Weko-Ankündigung vom Montag, im Fall der angeblichen Manipulation der Devisenmärkte gegen eine Reihe von Banken eine Untersuchung zu eröffnen, nicht beeindrucken. Der Markt ist Händlern zufolge mit negativen Grossbanken-Schlagzeilen derart «überfüttert», dass diese nur noch kurz wahrgenommen und danach sofort abgehakt würden. Julius Bär (-0,8%) standen dagegen am Berichtstag unter Druck.

Gebremst wurde der SMI von den Schwergewichten Nestlé und Novartis, die um 0,3% beziehungsweise 1,0% nachgaben. Noch am Vortag sind Novartis von guten Studiendaten zum Produktkandidaten LCZ696 gegen chronische Herzinsuffizienz beflügelt um 3,5% angestiegen, nun wurden offenbar Gewinne mitgenommen. Die Roche-Genussscheine (-0,4%) büssten am Dienstag erneut an Wert ein.

Grössere Einbussen verzeichneten im SMI/SLI Swisscom (-1,6%), Swatch (-1,4%) oder Sika (-1,6%). Den Aktien des Bauchemiekonzerns gab die Aufnahme des Ratings «Overweight» durch HSBC kaum Unterstützung.

Im breiten Markt fielen Kudelski (+7,0%) positiv auf, nachdem Helvea eine Kaufempfehlung und das Kursziel angehoben hatte. Das Unternehmen könnte mit einer Beschleunigung des Wachstums wieder allmählich an die glanzvolle Vergangenheit anknüpfen, meinte der zuständige Analyst.

Romande Energie avancierten mit 4,9% nachdem am Montag die Jahresresultate bereits zu einem prozentual gleich hohen Anstieg geführt haben. Flughafen Zürich gewannen mit einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs 2,9%. Deutliche Gewinne verzeichneten auch Leclanché (+6,2%). Der finanziell angeschlagene Batteriehersteller berichtete über Vorgespräche für eine mögliche Zusammenarbeit mit einem US-Unternehmen.

Uneinigkeit herrschte bei Analysten betreffend der weiteren Entwicklung des Dentalimplantatherstellers Straumann (+1,8%). Während die UBS ihr Rating für die Papiere auf «Sell» von bisher «Neutral» gesenkt hat, bestätigte die CS ihr Rating «Outperform» und erhöhte das Kursziel.

Die Industriegruppe Schaffner (Aktie: +0,6%) kaufte in den USA zur Stärkung der Division Power Magnetics von der Transformer Holding drei Tochtergesellschaften. Die ZKB bezeichnete die Übernahme als «sinnvoll», sah den Einfluss auf den Aktienkurs aber als beschränkt an. (awp/mc/pg)

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