Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit etwas festeren Kursen beendet. Nach dem sehr starken Vortag und auch nach einer festen Eröffnung haben sich die Kurse im Tagesverlauf aber etwas zurückgebildet, weshalb letztlich nur ein kleines Plus resultierte. Damit wurde auch die Woche nach dem Absturz von Dienstag und Mittwoch im Zusammenhang mit der Nervosität wegen der Währungsabwertungen in China mit einem Minus abgeschlossen. Zum Wochenschluss trugen die erneut starken Nestlé wie schon am Vortag den Gesamtmarkt, während nach Zahlen auch Swiss Life und Schindler gesucht waren.
Der chinesische Yuan habe sich zwar etwas stabilisiert, hiess es in Marktkreisen zur Börsenstimmung. Der Schock nach den unerwarteten Abwertungen zu Wochenbeginn habe aber noch immer tief gesessen. Deshalb sei vor dem Wochenende in Investorenkreisen vor allem Zurückhaltung angesagt gewesen. Vorübergehend rückte zudem das Thema Griechenland wieder etwas in den Fokus, da am Freitag die Spitzen der Eurogruppe zusammen mit dem Krisenstaat wegen eines neuen Hilfsprogramms zusammenkamen. Kaum Impulse brachten die am Nachmittag publizierten Konjunkturdaten aus den USA.
Der Swiss Market Index (SMI) gewann schliesslich 0,23% auf 9’346,56 Punkte; im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein Minus von 0,7%. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,05% auf 1’387,27 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,24% auf 9’485,21 Punkte. Von den 30 Blue Chips lagen am Ende je rund die Hälfte im Plus und im Minus.
Grösster Gewinner waren Swiss Life (+1,6%) im Anschluss an die Präsentation starker Halbjahreszahlen. Der Lebensversicherer hat bei Betriebs- und Reingewinn die Vorgaben übertroffen, wobei das Geschäft mit den Kommissionen- und Gebühreneinnahmen positiv überrascht hat. Trotz negativer Währungseffekte seien solide Ergebnisse gelungen, hiess es. Marktteilnehmer trauen dem Titel zudem wegen des gedrückten Kursverlaufs in den letzten Monaten weiteres Aufwärtspotenzial zu.
Auch Schindler (+1,3%) waren nach Zahlen gesucht. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2015 mehr Umsatz erzielt, die Profitabilität im operativen Geschäft verbessert und mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten ziemlich genau getroffen. Dass das Unternehmen beim Wachstumsausblick etwas zurückbuchstabiert, deckt sich mit den Markterwartungen.
Zusammen mit Swiss Life und Schindler zogen Bâloise (+1,4%) und Adecco (+1,1%) am stärksten an. Die Titel des Personalvermittlers Adecco wurden von namhaften Analystenhäusern gestützt. Nach der Vorlage der Halbjahreszahlen am vergangenen Dienstag erhöht das Aktienresearch der Credit Suisse nun seine Empfehlung auf «Outperform» (bisher «Neutral»).
Erneut stark präsentierten sich Nestlé (+1,1%) am Tag nach der Präsentation der Semesterzahlen, als der Titel gegen 3% zugelegt hat. Verschiedene Banken haben im Anschluss an die Zahlen ihre Kursziele erhöht, JPMorgan hat dabei die Empfehlung «Buy» bekräftigt.
Auf der Gegenseite erlitten Transocean (-2,7%) und LafargeHolcim (-1,3%) die markantesten Verluste. Die Aktien von Sika (-1,1%) seien von den anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem langen Rechtsstreit wegen des Übernahmeversuchs durch Saint-Gobain belastet worden, hiess es am Markt.
Nennenswerte Abgaben verzeichneten noch ABB oder b(je -0,7%). Und auch Zurich (-0,3%) gaben etwas nach, als einziger der vier grossen Versicherer im SMI/SLI. Hier sei es zu Umschichtungen in Swiss Re (+0,2%) gekommen, verlautete aus Börsenkreisen.
Im breiten Markt bewegten sich die Aktien von Dätwyler (+0,6) nach Zahlen zum ersten Halbjahr kaum. Zahlen vorgelegt haben auch der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano (Aktien -0,4%) und das Pharmaunternehmen Basilea (Aktien +1,5%).
Deutlich gesucht waren hingegen Addex (+4,2%) nach der Präsentation positiver vorklinischer Daten für Dipraglurant. Und Orell Füssli (+3,5%) erhielten Auftrieb von der Ankündigung der Lancierung der neuen Banknoten durch die SNB.
Der Vermögensverwalter Gottex (Aktie -2,9%) hat nach dem Rücktritt des CEO nun auch den Abgang des Finanzchefs mitgeteilt. (awp/mc/upd/ps)