CH-Verlauf: Nach Anfangsgewinnen nun im Minus

CH-Verlauf: Nach Anfangsgewinnen nun im Minus
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt bewegt sich am Mittwoch gegen Mittag knapp unter dem Schlussniveau des Vortages. Die Gewinne aus der Eröffnungsphase sind damit mangels Anschlusskäufen wieder abgebröckelt. Nach der Korrektur vom Montag und Dienstag im Anschluss an zwei starke Wochen kommt es damit immerhin zu einer gewissen Stabilisierung. Die nach Zahlen anfänglich gesuchten Roche notieren mittlerweile kaum verändert. Das konjunkturelle Highlight am Berichtstag dürfte der Konjunkturbericht «Beige Book» der US-Notenbank werden, allerdings wird dieser erst nach Börsenschluss in Europa publiziert.

Mit Blick auf die zu erwartende Zinsentwicklung in den USA, heisst es in einer Einschätzung der UBS, dass die jüngsten Daten zwar eine unerwartet stabile US-Wirtschaft andeuten würden, dass aber der breit angelegte Trend zu einer sinkenden Inflation weiter intakt sei und die Abwärtsrisiken am Arbeitsmarkt fortbestünden. Ausserdem bewerteten die Fed-Vertreter die aktuelle Geldpolitik nach wie vor als restriktiv. Die Bank erwartet deshalb weiterhin mit zusätzlichen Zinssenkungen im laufenden Jahr um insgesamt 50 Basispunkte und um 100 Basispunkte im kommenden Jahr.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert um 10.55 Uhr 0,17 Prozent tiefer bei 12’142,14 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verliert 0,23 Prozent auf 1978,58 und der breite SPI 0,20 Prozent auf 16’162,00 Punkte. Im SLI geben 16 Werte nach und 12 gewinnen hinzu. Swisscom und Swiss Life sind unverändert.

Die GS von Roche (+0,04%) waren zu Beginn im Anschluss an die Umsatzangaben nach neun Monaten noch gesucht, mittlerweile stehen die Titel aber kaum verändert. Die Umsätze in den ersten neun Monaten lagen dank der Pharma-Division zwar etwas über den Erwartungen der Analysten. Diese blieben aber angesichts der unveränderten Guidance relativ nüchtern. Die ZKB etwa bezeichnet die Zahlen im Vorfeld der Telefonkonferenz vom Nachmittag gar als ‹Non-Event›.

Auch Kühne+Nagel (-1,0%) haben Neunmonatszahlen vorgelegt. Diese stoppen aber den am Montag eingeleiteten Abwärtstrend nicht, im Gegenteil sind sie gar auf ein neues Jahrestief gefallen. Die von einigen Experten befürchtete Zahlenenttäuschung sei zwar ausgeblieben, von der früheren Zuversicht des Managements sei aber auch nichts mehr zu spüren, meinen Börsianer.

Die grössten Abgaben verzeichnen derzeit Straumann (-1,5%), ABB (-1,1%) und Sika (-1,0%). Auch VAT, Schindler (je -0,8%), UBS und Richemont (je -0,6%) sind nicht gefragt.

Die etwas kürzere Gewinnerliste wird von Swatch (+0,7%) und Sandoz (+0,5%) angeführt. Für eine gewisse Absicherung nach unten sorgen die gut gehaltenen Nestlé und Novartis (je +0,1%).

Logitech (+0,2%) scheinen nach den mit einer Kurseinbusse von über 6 Prozent quittierten Halbjahreszahlen vom Vortag zumindest Boden zu finden. Unterstützung kommt von Goldman Sachs. Die Bank hat zwar im Anschluss an die Zahlen das Kursziel etwas reduziert, die Empfehlung «Buy» allerdings bestätigt.

Im breiten Markt büssen jeweils nach Zahlen Ems-Chemie (-1,2%) und noch klarer Rieter (-4,3%) an Terrain ein. Rieter hat die Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf rund 900 Millionen Franken gesenkt, nachdem dazu im Sommer eine Bandbreite von 900 bis 1 Milliarden gesetzt worden war.

Gar einen Einbruch erleben U-Blox (-9,4%). Das Unternehmen hat mit seinen Zahlen für das dritte Quartal nur das untere Ende der Guidance erreicht und auch der erneut eingetrübte Ausblick für das Schlussquartal kommt am Markt nicht gut an. (awp/mc/pg)

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