CH-Schluss: SMI dank Roche-Kehrtwende nur leicht im Minus

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienleitindex SMI hat am Mittwoch nach einem insgesamt eher schwachen Tag nur leicht im Minus geschlossen. Grund dafür waren Roche, die nach Aussagen des Managements an der Analystenkonferenz am Nachmittag deutlich anzogen und damit den Gesamtmarkt vor grösseren Verlusten bewahrten. Bei Handelsschluss hoben die Roche-Bons den SMI um gut 40 Punkte an.

Aktuell ist hierzulande vor allem die Berichtssaison zum dritten Quartal von Interesse. Die Mehrheit der am heutigen Mittwoch vorgelegten Unternehmenszahlen stiessen bei Investoren jedoch nicht auf Begeisterung. Zusätzlichen Zug nach unten brachten die schwachen US-Märkte. Die dortigen Märkte wurden von Unsicherheiten im Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen und höheren Renditen am Anleihemarkt belastet. Weitere Impulse von Konjunkturseite werden dann vom Beige Book der US-Notenbank erwartet, das um 20 Uhr hiesige Zeit vorgelegt wird.

Der Schweizer Leitindex SMI schloss 0,13 Prozent tiefer bei 12’147,10 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verlor 0,33 Prozent auf 1976,57 und der breite SPI 0,09 Prozent auf 16’179,30 Punkte. Von den 30 Titeln im SLI gaben bei Handelsschluss 22 nach, sieben schlossen höher und einer (Swiss Life) unverändert.

Die GS von Roche – mit +1,8 Prozent der Gewinner im Feld der Blue Chips – bewegten den Markt: Das Unternehmen legte am Morgen Neunmonatszahlen vor, die zunächst keine Begeisterungsstürme auslösten, woraufhin der Titel fast den ganzen Tag um die Nulllinie herumdümpelte. Im Zuge des Analystencalls am Nachmittag erhielten die Titel jedoch deutlich Schub und zogen damit auch den Gesamtmarkt nach oben – kurzzeitig sogar ins Plus. Firmenchef Schinecker liess sich an dem Call zu einer Voraussage für das kommende Jahr hinreissen. «2024 war bislang ein gutes Jahr für uns – das dürfte sich im vierten Quartal und auch im kommenden Jahr so fortsetzen», sagte er gegenüber Analysten und Journalisten.

Zu den wenigen Gewinnern gehörten ausserdem Swatch (+1,3%). Der im bisherigen Jahresverlauf stark gebeutelte Titel dürfte laut Händlern von einem Zukauf aus den eigenen Reihen profitiert haben: Ein nicht-exekutives Verwaltungsratsmitglied oder einer diesem nahestehende juristische Person kaufte Aktien im Wert von 3 Millionen Franken zu. Konkurrent Richemont verlor 0,7 Prozent.

SGS, die am Freitag Q3-Zahlen vorlegen werden, gewannen 0,6 Prozent. Weitere Gewinner waren Swisscom, Sandoz, Lonza und Alcon mit einem Plus zwischen 0,5 und 0,1 Prozent.

Grösster Verlierer auf der anderen Seite waren Kühne+Nagel (-1,6%). Sie fielen nach Vorlage der Neunmonatszahlen auf ein neues Jahrestief. Die von einigen Experten befürchtete Zahlenenttäuschung sei zwar ausgeblieben, von der früheren Zuversicht des Managements sei aber auch nichts mehr zu spüren, kommentierten Börsianer.

Logitech (-1,5%), die bereits am Vortag nach den Q2-Zahlen stark gefallen waren, konnten die anfänglichen leichten Gewinne nicht halten und wurden von der schwachen Eröffnung der US-Technologiebörse Nasdaq mit nach unten gezogen.

Sika (-1,3%), Schindler (-1,0), Holcim (-0,7%) und Geberit (-0,4%) litten und unter einer Branchenschwäche, die von der Angst vor einer Eintrübung der europäischen Baukonjunktur herrührte, wie es am Markt hiess. Adecco verloren trotz einer Heraufstufung der Deutschen Bank 1,4 Prozent. Der Kaufempfehlung fehle es an Überzeugung, sagten Händler.

Zu den Verlierern gehörten weiter Banken- und Finanzwerte wie Partners Group (-1,3%), Julius Bär und UBS (beide -0,9%), Technologiewerte wie ABB (-1,5%) und VAT (-1,1%) oder Medtechtitel wie Straumann (-1,5%) und Sonova (-0,9%).

Im breiten Markt brachen U-Blox (-13,0%) nach Q3-Zahlen ein. Ebenfalls nach Quartalsergebnissen verloren Rieter (-3,4%) und Ems-Chemie (-1,4%) klar. (awp/mc/pg)

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