CH-Schluss: Aufschläge – Roche stützt SMI
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handelstag am Montag mit leichten Gewinnen beendet. Im generell ruhigen Verlauf mit wenigen Impulsen war der Leitindex nach einem positiven Start zeitweise etwas ins negative Terrain abgerutscht, erholte sich dann aber wieder. Ein Grossteil des SMI-Anstiegs ist dabei auf den festeren Roche-Kurs zurückzuführen, und gegen Handelsende sorgten steigende Kurse an den US-Börsen für weitere Unterstützung und einen Schlussstand von über 8’000 Punkten.
Die wichtigsten Impulse von der Makroseite waren am frühen Morgen aus Japan gekommen. Hier stieg das BIP etwas weniger stark als erwartet und belastete die dortigen Märkte. Indes liess in China die Hoffnung auf Hilfen seitens der Regierung die Kurse in die Höhe schiessen. Die Anleger erhofften sich von der Regierung durch Umleitung von Geldern hin zu staatlichen Banken eine Anregung der Kreditvergabe, so ein Händler. Zudem hat sich in Griechenland der Rückgang der Wirtschaftsleistung etwas verlangsamt und Italien konnte zu niedrigeren Zinsen Geld an den Anleihemärkten aufnehmen, was ebenfalls leicht positiv aufgenommen wurde.
Am Handelsende stand der SMI mit 0,29% im Plus bei 8’000,60 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) schloss 0,17% höher bei 1’229,51 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,31% auf 7’576,78 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 im Plus, 13 im Minus und einer (Lonza) unverändert.
Mit zur Spitzengruppe gehörten die Genussscheine von Roche (+1,5%), die rund 21 Punkte zum SMI-Plus von 25 Punkten beisteuerten. Laut Presseberichten hat CEO Severin Schwan angedeutet, dass eine allfällige Übernahme von Alexion derzeit zu teuer sei. Er habe an einem Treffen mit Finanzanalysten gesagt, dass potenzielle Akquisitionsziele nicht nur nach strategischen Gesichtspunkten bewertet werden, sondern sich auch finanziell rechnen müssen, hiess es. Novartis (+0,2%) erholten sich von Abgaben im frühen Handel wieder. Laut Presseberichten wird in japanischen Studien die Wirksamkeit des Herzmedikaments Diovan angezweifelt.
Reges Kaufinteresse gab es am Tag vor den Quartalszahlen für die Papiere von Schindler (+2,0%). Aufschläge verzeichnen auch Richemont (+1,0%), Swatch oder Swisscom (je +0,8%). Im Gegensatz dazu lagen Geberit (-1,9%) vor der Bilanzpublikation im Angebot und waren schwächster Wert der SMI/SLI-Tabelle. Die Erwartungen lauteten zwar auf ein solides Zahlenset, die Anleger positionierten sich im Vorfeld aber offenbar defensiv.
Nestlé (-0,1% auf 62,40 CHF) bewegten sich eng am Schlusskurs vom vergangenen Freitag. Die Papiere des Nahrungsmittelherstellers hatten seit der Publikation der Halbjahreszahlen in der vergangenen Woche spürbar abgegeben. Die Gesellschaft habe zwar ein solides Resultat gezeigt, der Ausblick sei aber wenig überzeugend gewesen, schreiben im Nachlauf die Analysten von J. Safra Sarasin. Sie haben das Rating für die Titel auf «Neutral» («Buy») gesenkt. Goldman Sachs hat das Kursziel auf 63,80 (72,30) CHF reduziert und bestätigt das Rating «Neutral».
Abgaben verzeichneten zudem die zuletzt gut gelaufenen Adecco (-1,1%). Auch Givaudan (-1,0%) und die Finanztitel Julius Bär (-0,5%), CS (-0,6%), Zurich und Swiss Re (je -0,5%) lagen im Angebot. Swiss Life (-0,5%) hat in Österreich alte Rechtsstreitigkeiten um den früheren Finanzdienstleister AWD per Vergleich und gegen Zahlung von rund 11 Mio EUR beilegt.
Goldman Sachs hat im Vorfeld der Ergebnispublikation von Holcim (-0,6% auf 68,75 CHF) am Donnerstag seine Prognosen für den Baustoffkonzern reduziert und in der Folge das Kursziel leicht auf 74 (75,50) CHF gesenkt.
Im breiten Markt schlossen Meyer Burger 3,9% fester. CEO Peter Pauli hatte in der Sonntagspresse Abgangsgerüchten widersprochen und auch einer weiteren Kapitalerhöhung eine Absage erteilt. Der Logistikzulieferer Swisslog (+1,9%) hat einen Grossauftrag mit einem Volumen von rund 58 Mio CHF in Grossbritannien gewonnen. Loeb schlossen nach Zahlen unverändert. (awp/mc/upd/ps)