Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Dienstagshandel im Minus beendet und zum Handelsende die Abgaben ausgeweitet. Nach einem leicht positiven Handelsauftakt bröckelten die Kurse ab dem frühen Mittag zusehends ab. Die Stimmung werde angesichts des Ausbleibens fundamentaler Unternehmensnachrichten weiter von Themen wie Portugal oder der Konjunkturschwäche in Europa geprägt, hiess es. Hierzulande hätten zudem tiefere Nestlé- und Roche-Titel dem SMI belastet.
Da am Berichtstag unternehmens- als auch makroseitig wenig News vorlagen, habe es auch ein wenig an Orientierungspunkten gefehlt, erklärte ein Händler. In den USA sind die Lagerbestände der Unternehmen im Grosshandel im Februar überraschend gefallen und die Umsätze der Unternehmen stiegen stärker als erwartet.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit 0,49% im Minus bei 7’653,95 Punkten und damit nahe dem Tagestief. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,34% auf 1’139,41 Zähler ab und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor -0,45% auf 7’114,69 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 19 im Minus, 10 im Plus und einer (Novartis) notiert unverändert.
Wie so häufig wurde das Geschehen von den Indexschwergewichten bestimmt. Nestlé belasten mit Abschlägen von 1,4%. Den Papieren werde im Hinblick auf das Quartalsergebnis nächste Woche mit Vorsicht begegnet, hiess es. So rechnen Analysten aufgrund der starken Vorjahreszahlen mit eher schwachen Umsatzzuwächsen. Grundlegend neu sei dies aber nicht, erklärte ein Branchenkenner. Roche (-0,8% auf 222,20 CHF) profitierten dabei auch nicht von einer Kurszielanhebung durch S&P um 13 auf 235 CHF (Rating weiter «Buy»). Der Pharma-Riese wird am Donnerstag die Q1-Zahlen vorlegen. Unterdessen schlossen Novartis unverändert.
Auch die Luxusgüterhersteller Richemont (-2,1%) und Swatch (-1,4%) gaben spürbar ab. In China hat die politische Führung die Modernisierung der Wirtschaftspolitik angekündigt. Dabei wurden jedoch Zweifel geäussert, ob das hohe Wachstum auf Dauer aufrecht erhalten werden kann.
Sonova (-3,7% auf 108,20 CHF) schlossen nach einer negativen Analysteneinschätzungen deutlich im Minus und bildeten das Schlusslicht im SMI. Die Titel wurden vom Aktienresearch der HSBC auf «Neutral» von «Overweight» zurückgestuft, das Kursziel wurde aber leicht auf 120 (115) CHF erhöht.
Adecco (-1,8% auf 49,49 CHF) wurden von Meldungen zu Streiks im wichtigsten Markt Frankreich belastet. Die Beschäftigten protestieren gegen eine neues Entlohnungsmodell. Der Zeitarbeitskonzern erzielt rund ein Viertel des Umsatzes in Frankreich. Zudem hat die Credit Suisse die Einstufung der Aktien auf «Neutral» von «Outperform» und das Kursziel auf 55 von 62 CHF gesenkt. Auf lange Sicht sehen die CS-Experten zwar durchaus Potenzial, kurzfristig leide die Aktie aber unter den widrigen makroökonomischen Bedingungen.
Bei den Zyklikern war das Bild gemischt. Während Givaudan, (-1,8%), Sika (-1,9%), SGS (-1,6%) oder Geberit (-0,6%) Minuszeichen aufwiesen, verbuchten ABB (+0,5%) oder Lonza (+0,6%) ein leichtes Plus.
Deutlich aus dem Rahmen fielen CS mit den stärksten Aufschlägen von 2,2%. Andere Finanzvaloren wie UBS (+1,4%), Baloise (+1,0%) legten moderater zu. Unterdessen schlossen die Assekuranzen Zurich (-1,1%), Swiss Re (-1,1%) und Swiss Life (-0,1%) niedriger. Auch Julius Bär (-0,6%) gaben ab.
Syngenta (+1,0% auf 387,30 CHF) legten nach einem Analystenurteil zu. Die Berenberg Bank hat die Einstufung für die Titel auf «Buy» («Hold») und das Kursziel auf 515 (350) CHF angehoben. In der Begründung heisst es, die ambitiösen Wachstumspläne des Unternehmens seien durchaus erreichbar. Auch Actelion (+0,9%) und SPS (+1,3%) gehörten nachrichtenlos zu den stärkeren Titeln
Am breiten Markt gaben Straumann (-4,5% bzw. -5,50 CHF) und Allreal (-3,4% bzw. -4,70 CHF) mit dem Dividendenabgang (3,75/5,50 CHF) ab. Evolva stiegen um 5,3% nach der Zahlenvorlage für das Geschäftsjahr 2012. Walter Meier (+1,8%) beendeten den Handel im Plus. Ab Mittwoch werden die Einheitsaktien unter dem neuen Valor an der SIX Swiss Exchange gehandelt. (awp/mc/pg)