CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 8221 Punkte nach

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch in etwa auf dem Vortagesniveau geschlossen. Die Stimmung sei an sich freundlich gewesen, hiess es in Händlerkreisen. Träge Schwergewichte bremsten jedoch den ganzen Tag über den Schweizer Leitindex SMI. Gegen Handelsende verschlechterte sich zudem das Klima im Zuge tieferer Ölpreise. Diese waren nach überraschend gestiegenen US-Ölreserven stark unter Druck geraten.

Die Ausschläge des SMI hielten sich aber in engen Grenzen. Er bewegte sich den ganzen Tag über in einer Bandbreite von nur 40 Punkten zwischen gut 8’220 und gut 8’260 Stellen. Viele Investoren hätten sich im Vorfeld des für Mittwochabend angesagten US-Zinsentscheids zurückgehalten, hiess es dazu. Konkrete Zinsschritte erwarte zwar kaum jemand, meinten Analysten. Von Interesse sei jedoch die Bewertung der jüngsten Konjunktursignale durch die US-Notenbank – und damit der Zeitpunkt des nächsten Zinsschrittes.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,07% tiefer bei 8’221,33 Punkten und damit im Bereich des Tagestiefs. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte derweil 0,40% auf 1’222,54 zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,01% auf 8’912,13 Stellen. Von den 30 Blue Chips notierten bei Handelsschluss 21 im Plus, acht im Minus und einer (Actelion) unverändert.

Alle drei Schwergewichte fanden sich bei Handelsende in der kleinen SMI/SLI-Verlierergruppe wieder. So gaben Novartis um 0,7%, Nestlé um 0,6% und Roche um 0,4% nach, ohne dass Nachrichten vorlagen. Dies zog den Gesamtmarkt um ein paar Dutzend Punkte nach unten, was die zahlreichen Gewinner nicht wettmachen konnten.

Verluste erlitten ausserdem noch Givaudan (-1,5%), Sonova (-0,5%), Galenica (-0,2%), ABB (-0,2%) und Adecco (-0,1%).

Die grössten Gewinne verzeichneten auf der anderen Seite Richemont (+3,7%) und Swatch (+2,7%). Händler verwiesen auf die Zahlen des Konkurrenten LVMH, die überzeugt hätten. Dies sei für die im laufenden Jahr arg gebeutelten Titel der Schweizer Luxusgüterhersteller eine Wohltat. Die Marktlage für die beiden Unternehmen bleibe aber trotz des «Lichtblicks» LVMH von einer schwachen Nachfrage geprägt, hiess es zugleich.

Markante Gewinne erzielten ausserdem LafargeHolcim (+2,0%), die am Vortag «Klassenbeste» unter den Blue Chips waren. Analysten verwiesen auf Zahlen des mexikanischen Konkurrenten Cemex, die überraschend gut ausgefallen waren. Vom Stand von Anfang Jahr sind die LafargeHolcim-Papiere aber noch immer ein schönes Stück entfernt.

Zu den besten Werten zählen ausserdem die Bankentitel von UBS (+1,4%) und CS (+0,6%). Die beiden Grossbanken werden am Donnerstag (CS) und Freitag (UBS) im Scheinwerferlicht stehen, wenn Zahlen zum zweiten Quartal publiziert werden. Julius Bär (+0,1%) hat die Zahlenpräsentation schon hinter sich – und seither eine Berg- und Talfahrt erlebt: Am Montag ging es aufwärts, am Dienstag abwärts und nun wieder leicht aufwärts.

Ausserdem werden an den nächsten beiden Tagen Swiss Re (+1,3%), Clariant (+1,1%), Sika (+1,0%) und Dufry (+1,0%) Zwischenergebnisse vorlegen.

Leicht im Plus schlossen auch Swisscom (+0,2%). Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Telekomkonzern über seine italienische Tochter Fastweb ein Joint Venture mit Telecom Italia im Bereich Glasfasernetzgeschäft eingegangen ist. Insgesamt werde die Position von Fastweb im sich schnell veränderten italienischen Telekommarkt gestärkt, kommentierte dies ein Analyst der ZKB.

Am breiten Markt sorgten die EFG-Aktien mit einem Kurssprung von 34% für Aufsehen. Analysten zeigten sich erleichtert über das weniger schlimm als befürchtet ausgefallene Halbjahres-Ergebnis. Neuerliche Hiobsbotschaften seien ausgeblieben. Seit Jahresbeginn ist die Bilanz mit einem Minus von rund 50% aber nach wie vor desaströs.

Auch andere Titel, zu denen Resultate publiziert wurden, verzeichneten satte Gewinne. So legten die Industrieaktien von Starrag (+8,5%) und Bucher (+6,4%) markant zu. AMS (+3,7%) setzten den Steigflug nach der Zahlenpräsentation vom Vortag fort. Bei Calida (-1,0%) und der Walliser KB (-0,9%) gab es für die veröffentlichten Halbjahreszahlen hingegen keinen Applaus. (awp/mc/pg)

Exit mobile version