Zürich – Der Schweizer Aktienhandel hat den Montagshandel nach einem ruhigen Handel mit leichten Aufschlägen beendet. Nach einem noch zögerlichen Auftakt bewegte sich der SMI ins Plus und konnte die leichten Zugewinne bis Handelsschluss halten. Die Hoffnung auf weiter niedrige US-Zinsen stütze die Dividendenpapiere, hiess es im Handel.
Das G20-Treffen in China sorgte kaum für Impulse. Die die führenden Industrie- und Schwellenländer wollen mit einem Aktionsplan die kraftlose Weltkonjunktur ankurbeln, hiess es in der Abschlusserklärung. Dem standen eher enttäuschende Daten zur Unternehmensstimmung im Euroraum gegenüber. Händler sprachen von einem ruhigen und nachrichtenarmen Geschehen. Dazu trug auch der Feiertag in den USA bei, wo die Handelsplätze geschlossen blieben.
Der Swiss Market Index (SMI) gewann 0,19% auf 8’310,37 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte um 0,25% auf 1’263,53 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,25% auf 9’035,77 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 22 im Plus, fünf im Minus und drei unverändert.
Wichtige bzw. kursbewegende Nachrichten waren am Montag Mangelware. Fester schlossen Swatch (+0,9%) und Richemont (+1,2%). Swatch-Chef Nick Hayek hatte wieder einmal Optimismus verbreitet: Der Brexit und die damit verbundene Schwäche des britischen Pfundes wirkten sich positiv auf die Verkäufe des Uhrenherstellers in Grossbritannien aus, sagte er der «Financial Times». «Der Brexit hat uns phantastische Resultate im Vereinigten Königreich gebracht», meinte er wörtlich.
Grösseren Gewinne wiesen auch Adecco (+0,9%), Galenica, LafargeHolcim (je +0,8%) oder Geberit (+0,7%) auf. Mit einem Kursplus von 0,9% nahm Swiss Re den Spitzenplatz bei den Versicherungswerten ein, gefolgt von Zurich (+0,6%) und Swiss Life (+0,5%).
News gab es zumindest zur Credit Suisse (+0,5%), die den SIX-Präsidenten Alexandre Zeller als Verwaltungsratspräsidenten ihrer Schweizer Tochter ernannt hat. Auf den 1. Oktober hin wechselt Zeller von der Finanzdienstleisterin und Börsenbetreiberin SIX zur Grossbank. Erwähnenswert ist zudem, dass auch CS-CEO Tidjane Thiam Einsitz im Verwaltungsrat des Schweizer Geschäfts nehmen wird. Die Aktien der beiden Branchennachbarn UBS (-0,6%) und Julius Bär (-0,1%) gaben nach der jüngsten Bank-Aktien-Erholung wieder einmal etwas nach.
Im Pharmasektor zogen die Schwergewichte Novartis um 0,2% und Roche um 0,1% etwas an. Die Papiere des Nahrungsmittelmultis Nestlé schlossen mit +0,1% ebenfalls etwas höher.
Im breiten Markt war das Aufkommen von Unternehmensnachrichten grösser. So zogen etwa die Aktien des Erstversicherers Helvetia nach Halbjahreszahlen um 0,4% an. Helvetia habe «wie gewohnt eine grundsolide Leistung» gezeigt, urteilen Experten. Wie gut der vor rund zwei Jahren vollzogene Zusammenschluss mit National Suisse ist, werde immer mehr ersichtlich. Ebenfalls nach Zahlen stiegen die Papiere der Immobilienfirma Hiag um 3,8%. Die Jungfraubahn (-0,2%) konnte nicht an das Rekord-Vorjahr anknüpfen und wies einen geringeren Umsatz und Gewinn aus.
Temenos legten um 7,6% zu, nachdem Credit Suisse das Anlagerating für den Bankensoftwareanbieter auf «Outperform» von «Neutral» und das Kursziel auf 71 von 48 CHF erhöht hat. Auslöser seien die starken Resultate für das zweite Quartal 2016, so der zuständige Analyst. Mit 62,70 CHF wurde am Montag ein neues Allzeithoch der Aktie markiert.
Um 5,0% auf 5,03 CHF verteuerten sich EFG International. Die CS hat ihre Abdeckung der Vermögensverwalterin mit dem Anlagerating «Outperform» und einem Kursziel von 6,50 CHF wieder aufgenommen. Gleichzeitig nahmen die Analysten die Titel in die Liste «Small & Mid Caps High Conviction Ideas» auf. Auf die gleiche Liste haben es die Aktien von Leonteq (-5,6%) «geschafft», jedoch mit Blick nach unten und einer Abstufung auf «Underperform» von «Neutral». (awp/mc/pg)