CH-Schluss: SMI gibt leicht nach – Konsolidierung auf hohem Niveau

CH-Schluss: SMI gibt leicht nach – Konsolidierung auf hohem Niveau

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch, dem zweitletzten Handelstag des Jahres, etwas schwächer geschlossen. Nach einem zunächst knapp gehaltenen Start bröckelten die Kurse im Verlauf ab, machten dann aber wieder etwas Boden gut. Händler sprachen von einer Konsolidierung auf hohem Niveau. Immerhin hat der SMI zuletzt deutlich zugelegt und am Vortag auf 12’977 Zählern noch ein weiteres Rekordhoch markiert. Die Marke von 13’000 SMI-Punkten ist jedenfalls trotz dem heutigen Rückgang noch nicht ganz ausser Reichweite.

Gesprächsthema waren auch kurz vor Jahresende die global steigenden Omikron-Fallzahlen. Natürlich seien die Inflation, die Geldpolitik der Zentralbanken oder die Wirtschaftspolitik in China weitere Themen, mit denen sich die Marktteilnehmer auseinandersetzten und die auch im kommenden Jahr immer wieder für volatile Märkte sorgen könnten. Sie seien derzeit aber etwas in den Hintergrund getreten. «Trotz all dieser Unwägbarkeiten ist die Marktstimmung grundsätzlich gut», stellte ein Händler fest. Die Investoren blickten gedanklich bereits durch die Pandemie hindurch auf das kommende Jahr und hofften dass sich die konjunkturelle Erholung auch 2022 fortsetzt.

Der SMI rutschte im Verlauf kurzzeitig unter die Marke von 12’900 Punkten, konnte sich aber wieder darüber hinauf erholen und schloss mit 12’926,56 Zählern noch um 0,34 Prozent tiefer. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sank um 0,25 Prozent auf 2076,63 und der umfassende SPI um 0,28 Prozent auf 16’506,21 Zähler. 18 SLI-Werte gaben nach, elf legten zu und einer (Adecco) war unverändert.

Die grössten Verluste verbuchten die Aktien der Grossbank Credit Suisse (-1,4%). Ein Händler verwies dabei auf die enttäuschende Performance der Aktie im laufenden Jahr. Mit einem Minus von rund 22 Prozent ist CS der kursmässig schlechteste Standardwert 2021. Die Aktien der Rivalin UBS (-0,5%) hielten sich heute, aber auch im Jahresverlauf viel besser.

Die Aktien der Softwareschmiede Temenos (-1,2%) sowie weiteren Technologiewerten wie AMS (-1,2%) und Logitech (-0,8%) standen ebenfalls unter Druck. Gemäss einer Pflichtmitteilung an die SIX hat Grossaktionär Temasek seinen Anteil an dem Sensorenhersteller AMS auf unter 5 Prozent gesenkt. Darauf hätten Marktkreise spekuliert, dass der Singapurer Staatsfonds würde möglicherweise ganz bei AMS aussteigen.

Aber auch defensive Titel wie die des Pharmazulieferers Lonza (-0,7%) oder der Telekomfirma Swisscom (-0,7%) gaben nach. Ein Grossteil der negativen Bilanz des Gesamtmarktes war indes vor allem den Pharmaschwergewichten Novartis (-0,6%) und Roche (-0,7%) geschuldet. Der Nahrungsmittelriese Nestlé (-0,3%) schlug sich im Rahmen des Gesamtmarktes.

Zu den grösseren Verlierern zählten auch die Anteilscheine des Börsenüberfliegers Straumann (-0,6%). Mit Zurich (-0,5%), Swiss Re (-0,3%) sowie Partners Group (-0,2%) reihten sich weitere Finanzwerte in der unteren Hälfte der Kurstabelle ein.

Dagegen legten ABB (+0,1%) leicht zu. In einem Interview mit dem «Blick» äusserte sich VR-Präsident Peter Voser grundsätzlich zuversichtlich. Der Höhepunkt der Probleme mit den Lieferketten sei überschritten und die Auftragsbücher seien so voll wie nie.

Die grössten Gewinne aber zeigte mit Kühne + Nagel (+0,7%) ein anderer Zykliker. Auch Geberit (+0,6%), Sika (+0,6%) und Schindler PS (+0,5%) wurden höher bewertet. Sonova gewannen 0,6 Prozent. Bis auf Schindler zählen diese Titel zu den Gewinnern in der Jahresperformance.

Am breiten Markt stachen dagegen Polyphor (+6,4%) ins Auge. Das Biotechunternehmen hatte am Morgen mitgeteilt, dass die geplante Fusion mit dem Partner Enbiotix kurz vor dem Abschluss stehe. Unter Druck standen dagegen Schlatter (-8,3%). Der Hersteller von Schweissautomaten hatte am Vortag neun Prozent zugelegt. (awp/mc/ps)

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