CH-Schluss: Leicht im Plus – SMI legt Verschnaufpause ein

CH-Schluss: Leicht im Plus – SMI legt Verschnaufpause ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Mittwoch nach der Erholung der vergangenen Sitzungen eine Verschnaufpause gegönnt und schloss gut gehalten. Noch am Dienstag hatte der Leitindex SMI dank erfreulicher Konjunkturdaten aus China und mit der Hoffnung auf eine diplomatische Lösung im Syrien-Konflikt die Marke von 8’000 Stellen zurückerobert und so seit Monatsbeginn rund 300 Zähler dazugewonnen. Am Mittwoch konnte der Index mithilfe der Banken, Roche und einigen Zyklikern dieses Niveau halten.

Am zwölften Jahrestag der Anschläge des 11. Septembers 2001 – unter anderem auf das World Trade Center in New York – war die Nachrichtenlage in der Schweiz äusserst dünn und so richtete sich das Interesse der Börsianer auf den Syrien-Konflikt. US-Präsident Obama hatte in einer Rede zur Lage der Nation für eine diplomatische Lösung geworben, hielt die Drohung eines Militärschlags allerdings aufrecht. Das Ziel ist die Vernichtung der Chemiewaffen in Syrien. Bereits rückten Schritt für Schritt die Sitzung der US-Notenbank von kommender Woche und die Wahlen in Deutschland in den Vordergrund, hiess es im Handel.

Bis Börsenschluss gewann der SMI 0,15% auf 8’051,31 Punkte hinzu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg ebenfalls um 0,15% auf 1’235,72 und der breite Swiss Performance Index (SPI) lag mit 0,10% auf 7’640,71 Zähler im Plus. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende 16 im Plus, einer auf Vortagesniveau und 13 im Minus.

Bei den Blue Chips gehörten einige konjunktursensitive Papiere wie jene des Logistikers Kühne+Nagel (+1,6%), des Warenprüfers SGS (+1,0%) oder des Industriekonzerns ABB (+0,8%) zu den grössten Gewinnern. Die Aktien des Sanitärtechnikers Geberit verteuerten sich am Ende nur noch um 0,4%. Die Analysten der Credit Suisse erhöhten das Rating für Geberit auf «Neutral» von «Underperform». Die Aussichten auf ein stärkeres organisches Wachstum hätten sich verbessert, zudem sei die Bewertung derzeit nicht sehr anspruchsvoll, hiess es in der Begründung.

Bei den Zyklikern gab es aber auch Verlierer. So büssten die Luxusgütertitel von Richemont und Swatch 0,1% beziehungsweise 0,4% ein. Richemont wird morgen Donnerstag im Vorfeld der Generalversammlung über die Umsatzentwicklung der ersten fünf Monate berichten. Analysten erwarten vor allem wegen negativer Währungseinflüsse und aufgrund der Rückgänge bei den Uhrenausfuhren nach China etwas tiefere Wachstumsraten als zuletzt. Deutlicher gaben Sika (-1,5%) nach, ohne dass es allerdings zum Bauchemie- und Klebstoffhersteller News gegeben hätte.

Bei den Finanzwerten blieben die Aktien der Grossbanken CS (+0,5%) und UBS (+0,8%) bis zum Schluss gesucht. Julius Bär gaben hingegen um leichte 0,2% nach. Laut Marktbeobachtern wurden die Titel des Vermögensverwalters in erster Linie von Gewinnmitnahmen gebremst, nachdem sie eine starke Sommer-Performance realisieren konnten. Skeptische Händler sprachen allerdings im Hinblick auf den Steuerstreit mit den USA auch von einer «Ruhe vor dem Bussensturm».

Das Allschwiler Pharmaunternehmen Actelion (Aktie: +0,5%) hatte am Dienstagabend über weitere Forschungsfortschritte berichtet. Danach ist das Entwicklungsprogramm für ein neuartiges Antibiotikum Cadazolid gegen Diarrhoe in die Phase III eingetreten. Die mitgeteilte Weiterentwicklung des Medikaments entspreche weitgehend den Erwartungen, kommentierte die ZKB.

Bei den weiteren Pharmawerten legten Roche (+0,5%) zu, während Novartis (-0,1%) Abgaben verzeichneten. Roche und das belgische Diagnostikunternehmen Advanced Biological Laboratories (ABL) hatten in der Nacht auf Mittwoch einen Kooperationsvertrag bekanntgegeben, der eine gemeinsame Vertriebsstrategie im Bereich der Sequenzierungssysteme vorsieht. Die schwergewichtigen Nestlé notierten unverändert.

Am breiten Markt hatte Schaffner (Aktie +0,9%) seine Aussichten für ein Umsatzwachstum im laufenden Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende September) bestätigt. Danach erwartet der Komponentenhersteller ein Anstieg der Verkäufe im «hohen einstelligen Prozentbereich» und eine EBIT-Marge auf oder leicht über dem Vorjahresniveau.

Advanced Digital gingen nach Gewinnen zuvor unverändert aus dem Handel. Das Unternehmen hatte die Lancierung eines neuen Breitband-Videorekorders angekündigt. Information über eine neue Produktlancierung hat auch die Westschweizer Kudelski (Aktien +3,3%) vorlegen können. Die stärksten Avancen verzeichneten aber Santhera (+12%). (awp/mc/pg)

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