Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag nach einem volatilen Verlauf fester geschlossen. Nach einem zunächst freundlichen Start hatte der Leitindex mehrmals die Richtung gewechselt und war zwischenzeitlich ins Minus gerutscht. Mit der Erholung des Schwergewichts Novartis und im Sog steigender Kurse an der Wall Street setzte sich dann eine festere Tendenz durch. Etwas Entlastung kam auch aus dem Nahen Osten, wo sich Israel mit einem Militärschlag gegen den Iran zurückhielt. Dies liess die Ölpreise nachgeben. Bleiben diese niedrig, dämpft das den Inflationsdruck, was wiederum der US-Notenbank mehr Spielraum für Zinssenkungen geben könnte, hiess es am Markt.
Mangels Impulsen verlief der Handel jedoch in ruhigen Bahnen. In den kommenden Tagen nimmt die Berichtssaison jedoch deutlich an Fahrt auf. Hierzulande stehen unter anderem Novartis (Dienstag) und UBS (Mittwoch) auf der Agenda. In den USA legen mit Alphabet, Microsoft, Meta, Amazon und Apple fünf der «Magnificent Seven» Zahlen vor. Hinzu kommen wichtige Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone. Und am 5. November stehen die US-Wahlen an. Dies führe aber auch dazu, dass sich eine Art bleierne Schwere über die Kapitalmärkte lege, kommentierte ein Marktanalyst.
Der Schweizer Leitindex SMI schloss 0,44 Prozent höher bei 12’237,97 Punkten und damit nur knapp unter dem Tageshoch von 12’254,80 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, legte um 0,67 Prozent auf 1996,81 Punkte zu und der breiter gefasste SPI um 0,48 Prozent auf 16’283,44 Punkte. Im SLI schlossen 24 Titel im Plus und 5 im Minus. Ein Titel (Kühne + Nagel) schloss unverändert.
An der Spitze der Gewinner standen die Sonova-Aktien (+7,4%). Bei 335,80 Franken markierten sie den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Auslöser waren Berichte, wonach der Hörsystem-Spezialist künftig in den USA die Warenhauskette Costco wieder beliefern wird. Ein früherer Vertrag war im November 2022 gekündigt worden und lastete anschliessend klar auf den Sonova-Zahlen. Analysten bewerteten die Nachricht sehr positiv.
Dahinter folgten SIG (+3,6%). Am Markt war im Vorfeld der Zahlen von Deckungskäufen die Rede. Der Verpackungsspezialist veröffentlicht am Dienstag seinen Zwischenbericht. Auch UBS (+0,7%) legten im Vorfeld der Zahlenvorlage (Mittwoch) zu.
Zu den Gewinnern gehörten auch Holcim (+3,4%). Der Baustoffkonzern hatte am vergangenen Freitag Zahlen vorgelegt, die grundsätzlich gut aufgenommen wurden. Mehrere Analysten hoben daraufhin ihre Kursziele an. Denn Holcim hatte sich auch optimistisch zum Ausblick geäussert. Die Aktie biete auch wegen der bevorstehenden Abspaltung des US-Geschäfts und dessen separater Kotierung viel Potenzial, hiess es.
Gefragt waren Logitech (+2,8%). Sie waren im Sog steigender US-Technologiewerte gesucht. Die Aktie habe sich zudem nach den Abgaben im Fahrwasser des Quartalsberichts in der Vorwoche wieder gefangen, meinte ein Händler.
Novartis (+1,2%) schüttelten im Verlauf frühe Einbussen am Tag vor dem Quartalsbericht ab und stiessen ins Plus vor. Am Markt hiess es, Novartis könnte eventuell die Prognosen erhöhen. Nestlé (-0,2%) und Roche GS (-1,2%) lagen dagegen im Angebot. Roche waren als einer der wenigen SMI-Titel in der vergangenen Woche kräftig gestiegen.
Unter den wenigen Verlierern waren auch Lonza (-1,2%), die laut Händlern wie Roche unter Gewinnmitnahmen litten. Minim tiefer schlossen Adecco (-0,1%) und Givaudan (-0,02%).
In den hinteren Reihen legten Clariant (+1,7%) zu. Der frühere Shell-Chef Ben van Beurden wird im nächsten Frühling das Ruder im VR übernehmen und damit Günter von Au als Präsident ablösen.
Derweil sacken die Aktien von GAM um 14 Prozent ab. Der Asset-Manager hat die Konditionen für die im Mai angekündigte Kapitalerhöhung festgelegt. Der Ausgabepreis der neuen Aktien beträgt 0,11 Franken. Es wird mit einem Erlös von 98,2 Millionen Franken gerechnet. (awp/mc/pg)