CH-Schluss: Verluste – UBS stürzen nach Quartalszahlen ab

CH-Schluss: Verluste – UBS stürzen nach Quartalszahlen ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag mit Verlusten geschlossen. Im Fokus der Anleger standen dabei die Titel der UBS, welche nach der Vorlage der Quartalszahlen markant an Wert einbüssten. Einzelne Schwergewichte sorgten vorübergehend noch für etwas Unterstützung, der Markt konnte sich aber von den Verlusten nicht mehr lösen.

Damit erlitten die hiesigen Aktien zwar noch nicht den befürchteten Rückschlag, immerhin sei es aber zu einer Verschnaufpause gekommen, meinte ein Händler mit Blick auf die Gewinne der letzten Tage. In den letzten Wochen legte der SMI weit über 500 Punkte zu. Marktbeobachter halten deshalb eine Korrektur für sehr Wahrscheinlich. Trotzdem trauen Marktteilnehmer Aktien noch weiteres Steigerungspotenzial zu.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor bis zum Schluss 0,65% auf 8’237,03 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,95% auf 1’250,71 Zähler ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,52% auf 7’820,03 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 20 im Minus und 10 im Plus.

UBS schlossen mit einem drastischen Minus von 7,7%. Die Grossbank hatte mit ihrem Quartalsausweis enttäuscht und die Erwartungen auf allen Ebenen deutlich verfehlt. Für Stirnrunzeln sorgte unter den Anlegern zudem der von der Finma ab 1. Oktober verfügte vorübergehende 50%-Zuschlag auf dem RWA-Messmodell für operationelle Risiken. Dieser verringert die ausgewiesenen Kapitalquoten nach Basel III um 130 Basispunkte. Trotzdem bleibe die UBS stark kapitalisiert, relativieren die Analysten die Auswirkungen. Mit den heutigen Abgaben hat der Titel aber lediglich die Gewinne der vergangenen zwei bis drei Wochen eingebüsst. Noch immer verzeichnet der Titel eine Jahresperformance von mehr als +30%.

Auch die weiteren Bankaktien im SMI büssten deutlich an Wert ein. So verloren Julius Bär bis zum Schluss 2,2% und Credit Suisse 1,3%. Daran änderte auch eine positive Branchenstudie aus dem Hause Goldman Sachs nichts. Die Bank stuft die UBS und Julius Bär mit «Buy» und Credit Suisse mit «Neutral» ein.

Mit zu den grössten Verlierern zählten auch Swatch (-1,5%) und Richemont (-1,4%). Letztgenannte konnten damit nicht von zwei positiv gefärbten Kommentaren von Exane BNP Paribas und Citigroup profitieren.

Grössere Abgaben gab es auch bei Givaudan (-1,2%) oder Dufry (-1,1%). Besser als der Marktdurchschnitt tendierten hingegen die Aktien von Sika (-0,3%). Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin wird am Mittwoch Angaben zum dritten Quartal machen. Clariant (+0,8%) gehörten hingegen im Vorfeld der Quartalspublikation gar zu den stärksten Valoren.

Noch deutlichere Gewinne verzeichneten lediglich Holcim (+1,4%). Auch die SMI-Schwergewichte Nestlé (+0,4%), Roche (+0,2%) und Novartis (+0,1%) legten leicht zu. Nestlé und Novartis machen zusammen rund 40% der Gewichtung im Leitindex aus.

Im breiten Markt profitierten Georg Fischer (+4,6%) von einer positiven Einschätzung der UBS verbunden mit einer markanten Kurszielerhöhung.

Nach Quartalszahlen zogen OC Oerlikon um 1,6% an, wogegen Huber+Suhner 3,8% an Terrain einbüssten. Huber+Suhner hat die Erwartungen der Analysten vor allem mit dem Bestellungseingang klar verpasst und gleichzeitig die Umsatzprognose für das Gesamtjahr minim zurückgenommen. OC Oerlikon dagegen hat die Erwartungen erfüllt und die Guidance für das Gesamtjahr bekräftigt.

Positiv fielen zudem die Partizipationsscheine vom Berner Traditionswarenhaus Loeb (+2,9%) auf. Die Gruppe gab bekannt, dass sie neun Standorte der Scooter Fashion Gruppe übernimmt. Damit macht Loeb einen ersten Schritt aus dem Grossraum Bern. (awp/mc/pg)

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