CH-Schluss: SMI tritt auf der Stelle
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag nach einer zuletzt kräftigen Erholung eine Verschnaufpause eingelegt. Der Leitindex SMI fiel allerdings nur leicht zurück und konnte die in der vergangenen Woche zurückgewonnene Marke von 9’000 Punkten verteidigen. In einem eher lustlosen Geschäft gab das sich abschwächende Wachstum in China zu reden, während die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen blieben und den europäischen Märkten keine Impulse lieferten.
In China hatten die geringere heimische Nachfrage und die Auswirkungen des Handelskonflikts mit den USA im Jahr 2018 zu einem historisch tiefen Wirtschaftswachstum von 6,6 Prozent geführt. Mit einer Abschwächung hatten die Märkte ohnehin gerechnet, erklärte ein Händler. Daher sei dieser Entwicklung an der Börse nur wenig Bedeutung beigemessen worden. Und auch die von der britische Premierministerin Theresa May neu vorgestellten Vorschläge zum Brexit fanden am Markt wenig Beachtung.
In einem insgesamt ruhigen Geschäft verlor der Swiss Market Index (SMI) bis Handelsschluss 0,14 Prozent auf 9’011,41 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) fiel um 0,04 Prozent nur leicht auf 1’401,04 Stellen zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) gab um 0,12 Prozent auf 10’512,30 Punkte nach. Von den 30 Blue Chips standen am Ende 16 Verlierer 14 Gewinnern gegenüber.
Die grössten Einbussen verbuchten bei den Blue Chips die Papiere von LafargeHolcim (-1,6%). Händler verwiesen auf Berichte, wonach der Zementhersteller aus Jona die finanziell angeschlagene East African Portland Cement Company vollständig übernehmen könnte. Die genannten Berichte wurden jedoch vom Unternehmen dementiert. Im Handel wurden die Abgaben auch auf Gewinnmitnahmen zurückgeführt, zähle LafargeHolcim doch zu den grössten Gewinnern im noch kurzen Börsenjahr 2019.
Unter Druck standen am Montag mit UBS (-0,6%) und SGS (-0,8%) auch Titel von Unternehmen, die am Dienstag die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr vorlegen werden. Insbesondere der Ausweis der Grossbank wird mit Spannung erwartet und könnte einen Einfluss darauf haben, wie sich die Aktien des Branchennachbarn Credit Suisse (-0,4%) entwickeln werden. Weitere Finanztitel wie Partners Group (-0,6%) oder Julius Bär (-0,3%) gaben zu Wochenbeginn nach den Zugewinnen der letzten Tage ebenfalls nach.
Geschäftszahlen wird am Dienstag nebst UBS und SGS auch der Computerzubehörhersteller Logitech vorlegen. Doch bei Logitech ging es im Vorfeld des Drittquartalsausweises an der Börse um 1,2 Prozent nach oben. Deutlichere Kursgewinne waren bei den Blue Chips lediglich bei Geberit (+1,9%) und den volatilen Papieren des Halbleiterherstellers Ams (+2,9%) zu sehen.
Die Schwergewichte Nestlé (-0,2%), Novartis (-0,5%) und Roche (GS: -0,2%) belasteten die Stimmung im SMI leicht. Bei Roche war am Freitagabend noch bekannt geworden, dass der Konzern in den USA für sein Krebsmittel Herceptin durch ein weiteres Biosimilar neuen Gegenwind erhält.
Steil nach oben ging es am breiten Markt für Interroll (+11%). Der Anbieter von Intra-Logistiklösungen erzielte für das Geschäftsjahr 2018 einen Rekordumsatz und übertraf damit die Markterwartungen klar. Und die Aktien des Drehmaschinenherstellers Tornos rückten im Vorfeld von Zahlen gar um 15 Prozent vor.
Nach unten zog es insbesondere die Titel des Kioskbetreibers Valora (-7,5%). Grössere Einbussen verzeichneten auch Swissquote (-5,1%), Evolva (-5,0%) oder Siegfried (-4,9%). (awp/mc/ps)