CH-Schluss: SMI mit Miniplus von 0,1% bei 8234 Punkten

CH-Schluss: SMI mit Miniplus von 0,1% bei 8234 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Montag kaum verändert geschlossen. Der SMI als wichtigster Schweizer Index bewegte sich dabei in einem grösstenteils ruhigen Handel den ganzen Tag mehr oder weniger seitwärts, wobei die Tendenz dank einer leicht festeren US-Eröffnung am Nachmittag insgesamt etwas freundlicher war. Laut Händlern ist die Grundstimmung weiterhin relativ gut: es gebe für die verbleibenden Handelstage in diesem Jahr nur wenig Grund für Verkäufe im grösseren Stil.

Allerdings würden nach dem Anstieg des SMI um fast 450 Punkten bzw. 5,7% in den letzten zwei Wochen gewisse Gewinnmitnahmen nicht überraschen, hiess es. Der Sieg Donald Trumps bei den Präsidentschaftswahlen hatte die Phantasie der Anleger beflügelt, wobei Begriffe wie «Trumponomics» oder «Trumpflation» als Synonyme für einen durch Staatsausgaben getriebenen Konjunkturboom die Runde machten. Doch nun sei viel an Versprechungen eingepreist, und der designierte US-Präsident müsse erst einmal liefern, meinte ein Händler. Unter den Einzeltiteln büssten Leonteq nach einer Gewinnwarnung fast 30% ein.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,08% höher auf 8’234,49 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor derweil 0,10% auf 1’298,94 Zähler, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,10% auf 8’954,67 Punkte zulegte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 15 im Plus, 13 im Minus und zwei (Sonova, Givaudan) unverändert.

Zu grösseren Gewinnmitnahmen kam es bei Actelion (-1,9%), wobei die Verluste mit fast 5% phasenweise deutlich höher ausgefallen waren. Die Titel des Allschwiler Biotech-Unternehmens bleiben aufgrund der anhaltenden Fusions- und Übernahmespekulationen aber im Fokus der Anleger bzw. in der Nähe der Höchstkurse. Eine Übernahme durch die französische Sanofi könnte bereits in dieser Woche angekündigt werden, hatte es vor dem Wochenende geheissen, was allein am Freitag zu einem Kursplus von 10% geführt hatte.

Laut der Wochenendpresse macht sich unter gewissen Actelion-Investoren allerdings ein gewisser Unmut in Bezug auf CEO Jean-Paul Clozel breit. Alle seien bereits für eine Übernahme, nur der CEO nicht, hiess es etwa von Investoren. Der Verwaltungsrat sei nun gefordert und müsse aktiv werden.

Ähnlich schwach wie Actelion zeigten sich zum Handelsschluss CS (-1,8%). Die Titel der Grossbank hatten nur kurzfristig etwas von Spekulationen profitiert, die Deutsche Bank könnte sich noch diese Woche mit den US-Justiz in Sachen Hypothekenpapiere einigen, wobei die Busse geringer ausfallen dürfte als von US-Seite anfänglich gefordert. Die CS-Papiere dürften das Jahr so oder so als schwächster SMI-Wert abschliessen, aktuell büssen sie mit rund einem Viertel deutlich mehr ein als die nächsten Verfolger.

Dazu gehören etwa die UBS, die am Berichtstag 0,6% einbüssten und auf Jahressicht rund 16% hinten liegen. Schwach zeigten sich zu Wochenbeginn aber auch andere Finanztitel wie Julius Bär (-0,8%), oder die Versicherer Swiss Life (-0,9%), Baloise (-0,6%) oder Swiss Re (-0,4%) und Zurich (-0,3%).

Die grössten Gewinne gingen zum Wochenauftakt vor allem an defensive Titel wie etwa Swisscom (+1,1%), Nestlé (+1,0%) oder Galenica (+0,7%). Daneben gehörten auch Lonza, Sika oder Aryzta (je +1,1%) zu den Top-Werten bei den Blue Chips. Die Schwergewichte Novartis und Roche (je +0,1%) bewegten sich am Berichtstag derweil wenig. Letztere beiden gehören mit den Grossbanken zu den schwächsten Titeln 2016.

Am breiten Markt verloren derweil die Papiere des früheren Börsen-Highflyers Leonteq (-29%) nach einer Gewinnwarnung massiv. Der Vorsteuergewinn beim Finanzdienstleister dürfte angesichts geringer Kundenaktivität nur noch ein Viertel des Vorjahresniveau erreichen. Auch ist die versprochene Mindest-Dividende für 2016 in Gefahr. die ZKB senkte als Reaktion das Rating auf «Untergewichten». Die Aktie habe ihren «Wachstumsnimbus» definitiv verloren, heisst es.

Grössere Gewinne gab es nach positiven Nachrichten für die kleinen Biotech-Werte Kuros (+18%) und Evolva (+17%), auch Von Roll legten mit fast 9% klar zu. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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