CH-Schluss: Leicht fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag einen mehr oder wenige impulslosen Tag etwas höher beendet. Der wichtigste Index SMI bewegte sich dabei ab Handelsbeginn bis zum Schluss in einer engen Bandbreite von weniger als 30 Punkten etwas über der Marke von 6’900 Punkten. Anzeichen für eine Annäherung im Streit um den künftigen Staatshaushalt in den USA hätten den Märkten etwas Auftrieb gegeben, hiess es im Handel.

Sowohl Präsident Barack Obama als auch die Republikaner hätten sich zuletzt etwas kompromissbereiter gezeigt, was unter Anlegern die Hoffnung auf eine fristgerechte Lösung genährt habe. Ansonsten fehlte es im vorweihnachtlichen Geschäft an richtungsweisenden Nachrichten, was sich entsprechend auch negativ auf die Volumen ausgewirkt habe. Auch einige US-Makrodaten am Nachmittag hatten keinen grösseren Einfluss auf das Geschehen.

Der Blue Chip-Index SMI stand zum Handelsschluss 0,22% höher bei 6’912,09 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann derweil 0,47% auf 1’052,40 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,28% auf 6’363,99 Punkte. Von den 30 SLI-Werten lagen zum Schluss 21 im Plus, 7 im Minus und zwei notierten unverändert.

Unter den Blue Chips fanden sich die Grossbanken weit vorne. UBS (+1,9%) waren gar die meiste Zeit des Tages Spitzenreiter, CS legten immerhin 1,4% zu. Bei der UBS warten die Anleger noch immer auf die Bekanntgabe der Höhe der Strafzahlung in der LIBOR-Affäre. Die Busse könnte Spekulationen zufolge hohe 1,5 Mrd CHF betragen. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die diesbezüglichen Informationen in Bälde an die Öffentlichkeit gelangen werden.

Grösster Gewinner waren aber Transocean (+1,9%). Der Ölbohrspezialist hat im monatlichen Flottenbericht zwei neue Verträge zu etwas besseren Tagesraten sowie Vertragsverlängerungen vermeldet. Dahinter folgten Adecco (+1,7% auf 48,44 CHF), u.a. dank einer Kurszielerhöhung der US-Bank Goldman Sachs auf 58 CHF. Im Spitzenfeld waren auch Holcim mit einem Plus von 1,5% auf 66,10 CHF zu finden. Am Vortag hatte die Ankündigung der Restrukturierung des Europa-Geschäfts noch belastet. Die Analysten von JP Morgan begrüssen in ihrem Kommentar nun jedoch die rasche Umsetzung der Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität und haben entsprechend das Kursziel auf 73 von 70 CHF erhöht.

Actelion (+1,1%) überzeugte mit dem erfolgreichen Abschluss der klinischen Phase-II-Studie beim Produktkandidaten Ponesimod in der Behandlung mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis (Schuppenflechte). Nun folgt die Phase III des klinischen Programms, was am Markt für einige Freude sorgte.

Bei den besten Titeln waren ausserdem SPS (+1,3%), Lonza (+0,9%) oder Schindler PS (+0,9%) zu finden.

Die Index-Schwergewichte entwickelten sich uneinheitlich. Während Nestlé 0,3% abgaben, schlossen Novartis unverändert und Roche legten 0,3% zu. News gab es dabei einzig zu Roche. Der Pharmakonzern hat die weltweite (ausser USA) Markteinführung eines neuen cobas-Testsystem zur Diagnose des sogenannten metabolischen Syndroms, einer Stoffwechselstörung, angekündigt.

Kühne+Nagel (+0,1%) und Branchennachbar Panalpina (+0,3%) zeigten sich von einer Busse der Wettbewerbskommission WEKO wenig beeindruckt. Die Busse wegen Absprachen über gewisse Gebühren und Zuschläge wurde jedoch nicht allzu hoch angesetzt.

Am Schluss der Tabelle waren die beiden Luxusgüterwerte Swatch und Richemont mit einem Minus von je 0,6%. Hier kam es zu leichten Gewinnmitnahmen, gehören doch beide zu den bestperformenden Blue Chips dieses Jahres, wobei Richemont gar klarer Spitzenreiter mit einem Plus von derzeit klar über 50% ist. Das Aktienresearch von Standard & Poors hat das Rating für Swatch am Berichtstag gar auf ‹Verkaufen› gesenkt.

Im breiten Markt waren Precious Woods Spitzenreiter mit einem Plus von 7,1%. Deren Aktionäre haben anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Grössere Gewinne gab es auch für MCH (+3,8%) oder Repower (+3,7%). Am Schluss der Tabelle waren u.a. Banque Profil de Gestion (-13%), Norinvest (-10%) oder New Value (-3,9%) klassiert. (awp/mc/pg)

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