CH-Schluss: SMI büsst 0,6% auf 8’109 Punkte ein
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag zum zweiten Mal in Folge tiefer geschlossen. Dennoch blieb für die Woche unter dem Strich ein positiver Wert, der dritte in Folge. Am Berichtstag erreichte der SMI nach einer schwachen Startphase vor dem Mittag das Tagestief, worauf sich das Geschehen am Nachmittag etwas beruhigte. Mit den schwächer eröffnenden US-Börsen erhöhte sich am Nachmittag der Abgabedruck noch einmal leicht, die Marke von 8’100 Punkten konnte indes gehalten werden.
Nach dem starken Lauf der vergangenen Wochen bis und mit Mittwoch sei die Luft etwas draussen gewesen und so sei es zu Gewinnmitnahmen gekommen, hiess es in Marktkreisen zum Tagesverlauf. Etwas getrübt wurde die Stimmung auch von eher enttäuschen Quartalsergebnissen verschiedener wichtiger US-amerikanischer Firmen. Im Bereich der aktuellen Niveaus bewegte sich der Leitindex zuletzt Anfang Februar vor dem Absturz auf das bisherige Jahrestief.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,62% tiefer bei 8’109,44 Punkten, im Wochenvergleich resultierte indes ein Plus von 1,2%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,49% auf 1’246,32 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,52% auf 8’682,0 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 21 im Minus, acht im Plus und einer (SGS) unverändert.
Die grössten Einbussen erlitten Actelion (-2,8%), welche am Vortag im Anschluss an starke Quartalszahlen verbunden mit einer Erhöhung der Jahresprognose noch über 3% zugelegt hatten. In Reaktion darauf haben sich verschiedene Analysten vorsichtig hinsichtlich der weiteren Kursentwicklung von Actelion gezeigt, da mit dem bisherigen Kursverlauf seit Jahresbeginn mit einem Plus von noch immer über 10% ein Grossteil der positiven Nachrichten eingepreist sein sollte.
Novartis hatte am Vortag ebenfalls Zahlen vorgelegt und im Anschluss daran ein kleines Plus erzielt; am Freitag zeigten sich die Titel mit einem Minus von 0,1% aber wenig bewegt. Roche (-0,5%) und vor allem Nestlé (-1,4%) belasteten den Gesamtmarkt stärker.
Deutlichere Abgaben erlitten noch die Aktien der beiden Uhren- und Luxusgüterhersteller Swatch (-1,7%) und Richemont (-2,1%). Sie wurden in Sippenhaft für schwache Zahlen des Mitbewerbers Kering genommen. Allerdings hatten beide Titel bereits am Vortag nach der Veröffentlichung sehr schwacher Uhrenexportdaten deutlich an Terrain eingebüsst.
Uneinheitlich präsentierten sich die Banken: Während CS (-0,5%) weiter unter Gewinnmitnahmen litten, gehörten UBS mit einem Plus von 0,8% zur kleineren Zahl der Gewinner. Die Aktie sei bereits wegen der im Mai bevorstehenden Auszahlung der Dividende von 85 Rappen gesucht, hiess es dazu in Marktkreisen. Julius Bär (+0,2%) veränderten sich derweil nur geringfügig.
Die grössten Gewinne fuhren Sika (+1,4%) ein, gefolgt von den bereits erwähnten UBS und Galenica (+0,8%). Auch Lonza (+0,8%) zogen im Vorfeld der Quartalszahlen vom kommenden Dienstag etwas an.
Im breiten Markt fielen Leonteq mit einem weiteren Minus von 7,6% auf. Bereits am Vortag hatten die Titel nach einem schwachen Quartalsbericht beinahe 12% verloren. Logitech (+0,3%) stabilisierten sich auf tieferem Niveau, nachdem sie am Vortag 3,5% abgegeben hatten. CEO Bracken Darrell sagte gegenüber AWP am Vorabend, er mache sich keine Sorgen wegen der aufgekommenen Gerüchte über eine mögliche Investoren-Sammelklage in den USA nach der Bilanzierungs-Busse durch die SEC.
Die Papiere des Finanzdiensleisters CFT (-2,8%) gaben nach Quartalszahlen deutlich nach, diejenigen der Immobiliengesellschaft Plazza (-1,2%) nach dem Jahresergebnis 2015 etwas moderater. Auch Accu (-1,9%) standen im Anschluss an die Publikation erster Eckwerte für 2015 unter Druck. Wegen des Untersuchungsverfahrens gegen den ehemaligen VR-Präsidenten musste das Unternehmen um eine Fristerstreckung bei der SIX Swiss Exchange für die Einreichung des Geschäftsberichts ersuchen.
Dagegen erholten sich Temenos (+0,8%) – gestützt von Kurszielerhöhungen durch Goldman Sachs und Credit Suisse leicht, nachdem sie im Anschluss an Zahlen zwei Tage unter Druck gestanden hatten. (awp/mc/ups/ps)