CH-Schluss: SMI legt um 0,2% auf 8’195 Punkte zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit kaum veränderten Kursen beendet. Nach einer per Saldo seitwärts verlaufenen Bewegung über die vergangenen Tage, verblieb zum Schluss ein knappes Wochenplus. Im frühen Geschäft verzeichnete der SMI am Berichtstag zuerst noch geringe Verluste, ehe er sich am Nachmittag leicht über dem Schlusskurs vom Donnerstag etablierte. Nach den zahlreichen Unternehmensabschlüssen in der laufenden Woche sei die Luft am Freitag etwas draussen gewesen, hiess es in Marktkreisen.
Denn Impulse über die Unternehmensergebnisse hinaus habe es kaum gegeben. Übers Wochenende treffen sich allerdings die Finanzminister der G20 in China und beraten über die weltweite Wirtschaftslage. Die allgemeine Zurückhaltung erkläre sich einerseits damit und andererseits mit den wichtigen Treffen der Notenbanken in den USA und Japan von kommender Woche. Dannzumal seien eher wieder grössere Bewegungen an den Aktienmärkten zu erwarten, so die Einschätzung eines Händlers.
Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,15% auf 8’194,73 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,5%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,07% auf 1’211,32 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,19% auf 8’877,17 Punkte. Von den 30 Blue Chips schlossen 15 im Plus, 13 im Minus sowie Bâloise und Dufry unverändert.
Im Fokus standen Syngenta (+1,6%), welche nach den Halbjahreszahlen zu Beginn noch zu den Verlierern gehörten, im Handelsverlauf aber in die Spitzengruppe vorgerückt sind. Das Unternehmen hatte Zahlen zum ersten Halbjahr veröffentlicht, die unter den Erwartungen der Analysten ausgefallen sind. Als stützend erwies sich hingegen die Bestätigung der Erwartung, dass die Übernahme durch ChemChina bis Ende Jahr abgeschlossen werden könne. Am Markt blieben die Ansichten dazu allerdings weiterhin gemischt.
Noch etwas mehr legten einzig Lonza (+1,8%) und Galenica (+2,1%) zu. Letztere holten damit aber nur einen kleinen Teil der Verluste von rund 11% vom Vortag auf, welche im Zusammenhang mit der Ankündigung der Übernahme der US-Firma Relypsa angefallen waren.
Geprägt war die Woche insbesondere auch von den beiden Pharmaschwergewichten und ihren Halbjahreszahlen. Novartis zogen am Freitag nochmals um 0,5% an und verzeichneten damit ein Wochenplus von gut 2,5%. Roche (-0,1%) dagegen holten von den Vortagesverlusten nichts auf und beendeten die Woche mit einem Minus von über 2%. Per Saldo hoben sich damit die beiden Schwergewichte in ihrer Wirkung auf den SMI praktisch auf.
Etwas überdurchschnittlich nachgefragt waren weiter Actelion (+0,9%), Sika (+0,7%) und Sonova (+0,6%). ABB (+0,3%) fielen zum Schluss kaum auf, nachdem der Titel am Vortag mit dem Semesterbericht noch kräftig anzogen hatte. Zu ABB hat die Deutsche Bank im Nachgang dazu das Rating auf «Hold» von zuvor «Sell» erhöht, hinzu kommen zahlreiche Kurszielerhöhungen. Der Deutsche-Bank-Analyst verweist auf besser als erwartet ausgefallene Fortschritte bei den Massnahmen zur Produktivitätssteigerung sowie der soliden Margen-Performance. Die Aktie sei zwar nach wie vor hoch bewertet, die Verkaufsempfehlung jedoch nicht mehr gerechtfertigt.
Auf der Gegenseite büssten Swatch (-2,0%) am meisten ein, während die Abgaben in Richemont (-0,7%) etwas moderater ausfielen. Swatch hatten den Vortag nach der Zahlenvorlage noch mit leicht festeren Kursen beendet. Am Donnerstag war jedoch auch bekannt geworden, dass im Juni die Uhrenexporte weiter eingebrochen sind. Der Abwärtstrend hat sich zuletzt gar wieder beschleunigt. Natixis hat im Anschluss an die Zahlen von Swatch das Rating für die Aktie auf «Neutral» von zuvor «Buy» gesenkt.
Im breiten Markt verteuerten sich die PS von Lindt&Sprüngli um 1,1%. Konzernchef Ernst Tanner gab sich nach dem wachstumsmässig eher unterdurchschnittlichen ersten Halbjahr in einem Interview mit AWP «sehr zuversichtlich» für die zweite Jahreshälfte.
Jeweils nach Zahlen rückten Chemie+Papier gar um 6,6% vor, Gottex um 3,1% und SFS noch immerhin um 1,8%. Auch BB Biotech (+1,7%) und CFT (+1,5%) beendeten den Handelstag im Plus, wogegen Cassiopea (-0,3%) ein kleines Minus hinnehmen mussten. (awp/mc/upd/ps)