Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit kaum veränderten Kursen aus dem Handel gegangen, wobei sich auch die Ausschläge der einzelnen Aktien in engem Rahmen hielten. Nach einem verhaltenen Start mit negativen Vorzeichen hat der SMI gegen Mittag deutlicher ins Plus gedreht und am Nachmittag ein Tageshoch bei klar über 8’000 markiert. Im Anschluss daran bröckelten die Kurse dann aber wieder ab, belastet von der Meldung rekordhoher Ölreserven in den USA, was auch den Dow Jones-Index mit nach unten zog. Besser als der Gesamtmarkt hielten sich Adecco im Anschluss an die Jahreszahlen.
Zu Beginn wurden die Kurse noch von den vorübergehend wieder angestiegenen Ölpreisen gestützt sowie von der Aussicht auf weitere geldpolitische Massnahmen durch die EZB, welche die Notenbank am Donnerstag bekanntgeben soll. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihre Geldpolitik zwar erneut lockern, in welchem Umfang aber und wie wirksam das letztlich sein wird, ist jedoch umstritten. Als ausgemacht gilt eine neuerliche Senkung des bereits negativen Einlagensatzes, ob die Notenbank ihre Anleihenkäufe indes ausweiten wird und in welchem Umfang, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,06% höher bei 7’975,81 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,20% auf 1’229,1 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 8’437,31 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titel schlossen 22 im Plus.
Adecco landeten mit einem soliden Plus von 1,5% weit oben im Feld der Bluechips. Im Anschluss an die Bekanntgabe des Jahresergebnisses haben die Aktien zuerst nachgegeben, vor allem EBITA und Reingewinn vermochten wegen eines Abschreibers die Erwartungen nicht zu erfüllen. Darüber hinaus lagen die Wachstumszahlen zum Start ins laufende Geschäftsjahr unter denjenigen vom Schlussquartal 2015. Gelobt wurde hingegen die höhere Dividende. Insgesamt boten die Zahlen nach den Vorabinformation anlässlich des Investorentages von Mitte Januar keine grossen Überraschungen mehr. Die ZKB hat ihr Rating auf «Übergewichten» erhöht, unter anderem mit der Begründung, dass die Dividende eine attraktive Rendite ergebe und der Kursabschlag zur Konkurrenz zu hoch sei.
Als Tagessieger gingen indes LafargeHolcim mit einem Plus von 2,4% aus dem Rennen. Am Vortag hatten diese Papier allerdings knapp 3,5% verloren.
Aufholpotential hatten nach dem Vortag auch einige Finanztitel, von denen sich UBS (+0,5%) etwas erholt zeigten, während CS (-0,3%) an die Vortagesverluste anknüpften.
Leicht überdurchschnittlich gesucht waren etwa noch Swisscom (+1,2%), Schindler oder SGS (je +0,7%), konkrete Nachrichten zu diesen Firmen lagen indes nicht vor. Im Bereich von +0,5 bis +0,6% lagen die Avancen verschiedener Aktien wie Clariant, Syngenta oder Swiss Life.
Die deutlichsten Verluste erlitten Transocean (-3,6%). Nach dem Einbruch um über 7% am Vortag gab es für die Titel des Ölbohrdienstleisters damit keine Erholung. Allerdings sind die Papiere nach den Kurssprüngen von Ende letzter Woche noch immer deutlich teurer als noch am vergangenen Mittwoch. Am Dienstag war bekannt geworden, dass sich die Auslieferung von fünf Plattformen um Jahre verzögert – im Zuge der allgemeinen Zurückhaltung bei Investitionen unter den Mineralölunternehmen. Nach US-Börsenschluss hatten die Verantwortlichen bei den Aktionären Schadensbegrenzung versucht. In einem Brief betonten sie, dass Transocean über ausreichend Liquidität verfüge, um bestehende Verpflichtungen zu erfüllen.
Dahinter wiesen Roche (-1,0%), Richemont und Swatch (je -0,8%) noch spürbarere Abgaben auf, sehr moderat waren die Verluste von Galenica, Swiss Re und Sonova.
Im breiten Markt gaben jeweils nach Jahreszahlen Cicor (-1,9%) und noch deutlicher Ascom (-3,4%) nach, wogegen die Titel der Walliser Kantonalbank (+0,4%) leicht anzogen.
Vontobel (-3,6%) setzten die Talfahrt fort, nachdem sie mit dem Verlust ihres Star-Fondsmanager Rajiv Jain bereits am Vortag fast um 5% eingebrochen waren. Am Mittwoch kam es in diesem Zusammenhang zu verschiedenen Kurszielsenkungen.
Huber+Suhner (+3,6%) profitierten dagegen von einer bestätigten Kaufempfehlung durch Vontobel mit Kurszielerhöhung. Es gebe zahlreiche Wachstumstreiber, die das Unternehmen auch in Zukunft stützen sollten, so die Analysten. (awp/mc/pg)