Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit etwas höheren Notierungen aus der Sitzung gegangen. Dabei legte der SMI nach freundlichem Beginn und anschliessend ruhigem Verlauf erst gegen Handelsende wieder etwas deutlicher zu und hievte sich in der Schlussauktion auf das Tageshöchst, gestützt von den starken Schwergewichten. Der Handel am kleinen Verfall verlief weitgehend ereignislos und widerspiegelte damit den Ablauf der gesamten Woche, welche von einer Konsolidierung der Gewinne davor und von einer gewissen Unentschlossenheit geprägt war. Insgesamt ergab sich denn auch über die Woche gesehen ein Treten an Ort, der SMI schloss im Vergleich zum vergangenen Freitag praktisch unverändert.
Die am Nachmittag publizierten Daten zum US-Häusermarkt brachten kaum Bewegung in die Aktien, die Daten fielen etwas schwächer aus als erwartet. Dennoch starteten auch die amerikanischen Aktien mit leichten Avancen zum Wochenschluss. Der Fokus der Investoren sei aber bereits auf das politische Parkett am Wochenende gerichtet gewesen, hiess es in Marktkreisen, denn dann steht das Treffen der 20 weltgrössten Wirtschaftsnationen (G20) an. Von dem Gipfel erhoffen sich die Marktteilnehmer Aussagen zu den derzeitigen Problemen der Schwellenländer und deren unter Druck stehenden Währungen.
Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,58% auf 8’431,78 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein knappes Plus von 0,2% (8’417,6). Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,40% auf 1’291,06 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,54% auf 8’055,81 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 17 im Plus, 9 im Minus und 4 unverändert.
An der Spitze der Bluechips standen zum Schluss Adecco (+2,3%). Die Aktie des Personalvermittlers hatte am Vortag nach schwachen Konjunkturdaten und Zahlen des Konkurrenten Randstand noch 4,2% verloren und setzte zu einer Gegenbewegung an.
Mit etwas Abstand folgten Lonza (+1,4%) und Novartis (+1,1%) auf den nächsten Plätzen. Der Pharmakonzern hat für sein Augenheilmedikament Lucentis die Zulassung in Japan zur Behandlung von diabetischem Makulaödem (DME) erhalten. Die Nachricht sei zwar nicht weltbewegend, unterstütze aber das Sentiment für den Titel, hiess es dazu. Die ZKB bewertet die Nachricht denn auch als positiv: Das Medikament habe bis zu den ersten Patentabläufen ab 2018 sehr wohl noch gute Wachstumsaussichten, so die Bank.
Überdurchschnittlich legten auch Swiss Life und Roche (je +1,0%) zu und etwas moderater Nestlé (+0,6%). Das Pharmaunternehmen Roche bringt einen vollautomatisierten Zytologie-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebsvorstufen auf den Markt, wie es am Morgen mitteilte. Kursrelevant war diese Nachricht indes kaum.
Swiss Re (+0,4% auf 83,55 CHF) beendeten den Tag im breiten Mittelfeld. Bei Swiss Re rückt das im November erreichte 52-Wochen-Hoch von 84,75 CHF wieder in Griffweite. Der Rückversicherer hatte am Vortag seine Resultate 2013 und eine überraschend hohe Dividende vermeldet, was der Aktie bereits am Donnerstag zu einem leichten Schub verhalf. Im Nachgang dazu haben die Analysten von BNP Exane das Kursziel für das Swiss-Re-Papier leicht auf 83 CHF nachgezogen. Swiss Re habe einmal mehr spektakuläre Resultate geliefert, kommentierte der zuständige Analyst.
Die stärksten Verluste verzeichneten zum Wochenschluss Givaudan (-0,4%) und ABB (-0,3%). Givaudan hat am Morgen eine kleinere Akquisition angekündigt. Demnach verhandelt das Unternehmen mit der französischen Agro Industrie Recherches & Développements (ARD) über den Kauf ihrer Sparte Soliance mit einem Umsatz von rund 25 Mio CHF.
Kleinere Kursverluste erlitten auch Sonova, Julius Bär oder Dufry (je -0,2%).
Im breiten Markt befanden sich Sulzer nach dem Einbruch vom Vortag (-7,6%) mit einem Minus von 0,4% (auf 125,60 CHF) weiter im Abwärtstrend, wobei noch grössere Abgaben gegen Handelsende wieder etwas abgebaut wurden. Barclays hat im Anschluss an das Jahresergebnis vom Vortag das Kursziel für die Aktien von Sulzer auf 133 von 137 CHF gesenkt, das Rating «Equalweight» indes bestätigt.
Von den am Vortag nach Unternehmenszahlen ebenfalls schwachen Aktien gaben AFG (-1,2%) ebenfalls erneut nach, wogegen sich Kudelski (+0,4%) und Micronas (+1,4%) etwas erholten.
Schaffner (+0,8%) zogen nach volatilem Verlauf ebenfalls etwas an. Der Elektronik-Komponenten-Hersteller präsentierte am Morgen erste Ergebnisse für das Ende März abschliessende erste Halbjahr 2013/2014. Für Rieter (+2,1% auf 196,10 CHF) erhöhte die UBS die Einstufung auf «Buy» von «Neutral» und das Kursziel auf 235 (185) CHF. (awp/mc/pg)