CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 9’268 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit leichten Gewinnen in den November gestartet. Der Leitindex SMI bewegte sich dabei den ganzen Tag über in einer engen Bandbreite von gut 40 Stellen unterhalb der 9’300-Punkte-Marke. Getragen wurde der Markt zunächst von positiven Vorgaben aus Übersee. Am Nachmittag kam der Schwung wegen durchzogener US-Konjunkturzahlen etwas abhanden.
Ausserdem hielten sich viele Investoren vor dem US-Zinsentscheid am Abend zurück. Dieser wurde zwar im Vorfeld als «Non-Event» eingestuft, weil der nächste Zinsschritt von den allermeisten Experten erst für Dezember erwartet wurde. Gleichwohl herrschte im Vorfeld naturgemäss etwas Unruhe. Abgesehen davon warten die Investoren auf den Entscheid des US-Präsidenten Donald Trump zur Nachfolge von Janet Yellen an der Spitze der US-Notenbank, mit dem noch diese Woche gerechnet wird. Die Berichtsaison machte hierzulande zur Wochenmitte Pause, ehe sie am Donnerstag wieder Fahrt aufnimmt.
Der SMI schloss 0,28% höher bei 9’267,82 Zählern, nachdem er am Vormittag den erstmaligen Sprung über die 9’300-Punkte-Schwelle seit zwei Wochen nur um Haaresbreite verpasst hatte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,07% auf 1’506,04 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,33% auf 10’639,20 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln gingen je 15 mit einem Plus und einem Minus aus dem Handel.
Obwohl bei den Blue Chips nur wenige News vorlagen, kam es zu relativ hohen Ausschlägen. So legten Logitech mit +1,9% am stärksten zu, nachdem die Valoren schon am Vortag deutliche Gewinne erzielt hatten. Händler sprachen von Wetten auf ein gut anlaufendes Weihnachtsgeschäft des Computerzubehör- und Unterhaltungselektronikherstellers.
Dahinter zogen die schwergewichtigen Novartis (+1,6%) am stärksten an. Bloomberg vermeldete, dass sich der Pharmakonzern von seinem weniger profitablen Generika-Geschäft im Bereich der Dermatologie trennen wolle. Als möglicher Käufer wurde am Markt Nestlé (-0,1%) genannt. Ausserdem kündigte Novartis an, am bevorstehenden Fachkongress der American Society of Hematology eine Vielzahl von Daten vorstellen zu wollen. Das zweite Pharmaschwergewicht Roche hielt sich mit Avancen von +0,5% ebenfalls recht gut.
Gewinne von mindestens 1% verzeichneten ausserdem noch Bâloise (+1,3%), Clariant (+1,2%) und Swatch (+1,0%).
Auch die Vortagesgewinner ABB (+0,7% auf 26,26 CHF) reihten sich erneut bei den Gewinnern ein, nachdem Kepler Cheuvreux das Rating für die Titel auf ‹Buy› von ‹Hold› hochgestuft hatte. Die Ergebnisse zum dritten Quartal markierten beim Industriekonzern einen Wendepunkt, schrieb der zuständige Analyst. Er sieht einen Kurs von 35 CHF bis 2020 als realistisch.
Auf der anderen Seite ging es für Geberit (-2,3% auf 441,40 CHF) am stärksten bergab, nachdem die Titel schon am Vortag nach Zahlen markante Einbussen erlitten hatten. Die Aktie hatte zuletzt Anfang August bei mehr als 480 CHF noch ein Allzeithoch markiert.
Deutlich unter Druck standen dahinter Dufry (-1,4%). Die Titel wurden ebenfalls schon am Vortag nach Zahlen abgestraft. Nun senkte im Nachgang noch die UBS das Kursziel.
Verluste von über 1% erlitten ausserdem noch LafargeHolcim (-1,2%) und Sonova (-1,1%), wobei für den Zementkonzern ein negativer Analystenkommentar von HSBC belastend wirkte.
Nicht auf Touren kamen auch die Credit-Suisse-Valoren (-0,6%). Die Grossbank wird am Donnerstag Zahlen zum dritten Quartal vorlegen. Im Vorfeld mutmassten Händler über eine bevorstehende negative Überraschung. Die beiden anderen Blue Chips, zu denen am Donnerstag Zahlen erwartet werden, bewegten sich kaum. Swisscom büssten 0,2% ein, Swiss Re legten um 0,1% zu.
Am breiten Markt stiegen APG (+8,7%) kräftig. Der Werbevermarkter gewann von den SBB den wichtigen Zuschlag für die gesamte Werbung ab 2019. Idorsia (+2,3%) zogen nach dem Plus von 10% vom Vortag ebenfalls weiter an. Händlern zufolge gibt es ein grosses Kaufticket von einer Londoner Adresse.
Auf der anderen Seite erlitten Datacolor (-11,6%) ohne Nachrichten zweistellige Einbussen. (awp/mc/ps)