CH-Schluss: SMI klettert 0,7% auf 9’085 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist fester in die neue Woche gestartet. Nachdem der Leitindex SMI in der Vorwoche um gut ein Prozent nachgegeben hatte, stieg er am Montag zunächst mit leichten Avancen in den Handel und baute diese mit Blick auf die freundliche Tendenz an der Wall Street bis Börsenschluss aus. Kräftige Unterstützung erhielt der Schweizer Markt von den Index-Schwergewichten Nestlé und Novartis, während die Titel des Chemiekonzerns Clariant und des Zementriesen LafargeHolcim nach News deutlich in die Höhe geklettert sind.

Mit der positiven Entwicklung knüpfte die Schweizer Börse zwar an die Erholung vom Freitag an, das Geschehen sei aber insgesamt weiterhin eher von Vorsicht geprägt, hiess es im Handel. Die Politik des US-Präsidenten Donald Trump und die Sorge vor einer Amtsenthebung seien unter Anlegern nach wie vor präsent. Sie fürchten, dass den Finanzmärkten weitere unruhige Wochen bevorstehen. Auch die jüngste Schwäche des US-Dollar bereite den Anlegern eher etwas Bauchweh, da sie die Exportwirtschaft der Eurozone – und auch der Schweiz – belasten könnte.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 0,69% auf 9’084,78 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,65% auf 1’429,38 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,69% auf 10’308,69 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 24 im Plus, fünf im Minus und Zurich Insurance tendierten seitwärts.

Clariant waren mit einem Plus von 3,5% dagegen weit vorne im Blue-Chips-Segment zu finden, nachdem sie während des Handels gar bis zu 10% zugelegt hatten. Der Chemiekonzern will mit der texanischen Huntsman fusionieren. Angestrebt wird ein «Merger of Equals» via Aktientausch. Die Muttenzer gelten seit Jahren als einer der Top-Kandidaten für eine Übernahme oder einen Zusammenschluss. Dass dieser nun stattfindet, wurde von Analysten und Händlern begrüsst. Die Fusion werde es Clariant ermöglichen, die globale Präsenz zu erweitern, hiess es etwa.

Auch LafargeHolcim (+6,3%) blieben bis zum Schluss gesucht. Der Konzern hatte überraschend schnell einen neuen Konzernchef für den vor wenigen Wochen geschassten Eric Olsen gefunden. Der jetzige Sika-CEO Jan Jenisch wird den Job Mitte Oktober übernehmen. Jenisch sei «weitherum respektiert für seine nachhaltig erfolgreichen Geschäftsergebnisse», liess der Verwaltungsrat von LafargeHolcim verlauten. Es sei das Beste, was dem Konzern habe passieren können, urteilten Analysten.

Angesichts der guten Leistungen waren die Sika-Investoren denn auch nicht ganz glücklich über den Abgang ihres CEO, die Aktie büsste 4,0% ein und war damit klar schwächster Blue Chip. Der Abgang von Jenisch sei ein ziemlicher Verlust, heisst es hierzu von Analysten. Mit Paul Schuler folgt ein interner Kandidat.

News gab es auch zu Julius Bär (+1,1%). Der Vermögensverwalter hatte in den ersten vier Monaten 2017 die verwalteten Vermögen gegenüber Jahresbeginn um 20 Mrd CHF auf einen neuen Höchststand von 356 Mrd CHF gesteigert. Dem Update seien aber «keine wirklichen Überraschungen» zu entnehmen, so die ZKB.

Grössere Gewinne waren auch bei Swisscom (+1,8%) oder Sonova (+1,0%) zu sehen. Bei den Index-Schwergewichten legten Nestlé (+1,3%) und Novartis (+0,8%) gut zu. Roche gewannen lediglich 0,3%.

Die Aktien von Vifor Pharma (ex Galenica) wurden derweil nun auch offiziell unter diesem Namen gehandelt, wobei die Aktien im Verhältnis von 1 zu 10 gesplittet wurden. Sie schlossen mit 119 CHF gegenüber Freitagabend mit umgerechnet 0,4% im Plus.

Im breiten Markt sorgten u.a. U-blox (-2,3%) nach einer abgeblasenen Grossübernahme in China für Gesprächsstoff. Freundlich schlossen etwa die beiden Energie- und Stromkonzerne Alpiq (+2,2%) und BKW (+1,5%) nach dem Ja der Schweizer Stimmbürger zur Energiestrategie-Vorlage.

Aufregung gab es am Nachmittag um die Titel des Batterienspezialisten Leclanché, dessen Aktien auf Antrag der Börsenbetreiberin SIX Swiss Exchange vom Handel ausgesetzt wurden. Angaben zu den Gründen gab es weder von der SIX noch vom Unternehmen selber. Bis zur Aussetzung büssten die Titel 2,5% ein. Am Berichtstag war es indessen in der Leclanché-Fabrik in Yverdon zu einer Explosion und einem Brand gekommen. (awp/mc/upd/ps)

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