CH-Schluss: SMI schliesst unverändert
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag ganz knapp im positiven Terrain geschlossen. Nach einem freundlichen Start fiel der Leitindex SMI bald wieder in den Bereich des Vortagesschlusses zurück, wo er bis auf ein kleines Zwischentief am Nachmittag verharrte und damit die Seitwärtstendenz des Vortages fortsetzte. Kurstreibende Nachrichten seien derzeit Mangelware, auch nach einer Rede des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell, hiess es in Marktkreisen. Entsprechend sei das Geschäft in sehr ruhigen Bahnen verlaufen.
Powell hatte am jährlichen Treffen der weltweit wichtigsten Notenbanker im amerikanischen Jackson Hole die bisherige Geldpolitik des Fed bestätigt. Weitere graduelle Leitzinsanhebungen blieben angemessen, sagte er. Dies gelte, solange das starke Job- und Arbeitsplatzwachstum anhalte. Am Markt dürfte damit die Einschätzung bestätigt worden sein, wonach für das laufende Jahr mit zwei weiteren Zinsschritten zu rechnen ist, das nächste Mal im September. Im Fokus blieb am Berichtstag auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China. In der jüngsten Verhandlungsrunde zwischen den beiden Parteien wurde offenbar noch keinen Durchbruch erzielt.
Der Swiss Market Index (SMI) rückte um 0,04 Prozent auf 9’052,9 Punkte vor. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,5 Prozent, das erste nach drei schwachen Wochen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,06 Prozent auf 1’478,41 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) unverändert bei 10’804,53 Punkten schloss. Bei den 30 Bluechips hatten die Verlierer zahlenmässig ein kleines Übergewicht.
Dass der Aktienmarkt auf Richtungssuche ist, zeigt sich auch an der wieder gesunkenen Volatilität. Nach einem kurzen Anstieg zum Ende der vergangenen Woche über den Wert von 16 Punkten, ist der entsprechende Index VSMI mittlerweile wieder in den Bereich von gut 12 Punkten zurückgekommen.
Am meisten gesucht waren zum Schluss Swatch (+1,2%) und Richemont (+1,1%). Beide setzten damit den Erholungskurs nach einer schwachen ersten Augusthälfte fort. Am vergangenen Dienstag waren beide Titel im Anschluss an die Publikation der Uhrenexportdaten vom Juli etwas zurückgefallen.
Dahinter zogen noch Logitech (+0,5%) oder Adecco (+0,4%) leicht überdurchschnittlich an.
Moderate Avancen verzeichneten auch die Aktien der Grossbanken UBS und CS (je +0,5%). Händler verwiesen auf wieder angeheizte Gerüchte um eine möglichen Fusion der italienischen Grossbank Unicredit und der französischen Société Générale. Die Rede von Fed-Chef Powell hatte dagegen kaum einen Einfluss auf die Bankaktien, wie es teilweise in Marktkreisen erwartet worden war.
Dass das Pendel im Gesamtmarkt letztlich auf die negative Seite ausschlug, verschuldeten vor allem die Abgaben in den beiden Pharmaschwergewichten Novartis und Roche (je -0,2%). Nestlé dagegen schlossen wie Partners Group, Geberit und Dufry unverändert.
Die stärksten Ausschläge nach unten zeigten schliesslich Swisscom (-1,1%), gefolgt von Swiss Re, Sonova und Kühne+Nagel (je -0,5%). Insgesamt waren also auch hier wie bei den Gewinnern die Ausschläge der einzelnen Titel eher marginal und schienen etwas zufällig.
Im breiten Markt brachen U-Blox um knapp 18 Prozent ein, nachdem der Halbleiter-Hersteller im ersten Halbjahr ein Opfer des Handelsstreits zwischen den USA und China wurde und nun den Ausblick senken musste.
Auch die Aktien von Bachem fielen nach Vorlage der Halbjahreszahlen zurück, mit einem Minus von 2,9 Prozent aber weit weniger dramatisch.
Geradezu euphorisch wurden dagegen die Ergebnisse von Adval Tech (+11%) aufgenommen. Der Autozulieferer profitierte von der robusten Autokonjunktur. Und auch Mobilezone zogen nach starken Halbjahreszahlen um 6,2 Prozent markant an.
Dätwyler schlossen nach einer kleineren Akquisition in Brasilien unverändert. (awp/mc/pg)