Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag ohne klare Richtung in die neue Woche gestartet. Der Leitindex SMI wechselte im Verlauf des Handels mehrmals das Vorzeichen und schloss leicht oberhalb der 8’700-Punkte-Marke im Plus. Generell habe es an Impulsen gemangelt, war von Händlern zu hören. So fehlten insbesondere gewichtige Neuigkeiten aus Nordamerika: Am dortigen Feiertag Columbus Day war zwar die Börse geöffnet, Unternehmensnachrichten oder Konjunkturdaten standen aber keine auf der Agenda.
Hauptgesprächsthema am Markt war einmal mehr, ob es im laufenden Jahr in den USA noch zu einer Zinserhöhung kommt oder nicht. Aussagen von führenden US-Notenbanker vom Wochenende, es sei noch 2015 mit einem solchen Schritt zu rechnen, liessen Investoren aufhorchen. Im restlichen Verlauf der Woche dürfte sich ihr Augenmerk dann wieder vermehrt auf Unternehmensnachrichten richten: Mit Kühne+Nagel (Dienstag), Syngenta (Donnerstag) und Nestlé (Freitag) legen gleich drei Schweizer Blue-Chips-Konzerne Zwischenergebnisse vor.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,30% im Plus bei 8’706,11 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,26% höher bei 8’900,98 Stellen. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab hingegen um 0,05% auf 1’293,80 Punkte nach. Von den 30 Blue Chips schlossen neun im Plus, 17 im Minus und vier unverändert.
Hauptverantwortlich für das Plus des SMI war die vergleichsweise gute Entwicklung der drei Schwergewichte. So legten Roche um 0,8%, Nestlé um 0,7% und Novartis um 0,5% zu. Alle drei hatten sich in der Vorwoche schlechter als der Gesamtmarkt abgeschnitten, wobei die beiden Pharmatitel sogar eine negative Performance gezeigt hatten. Rückenwind für diese beiden Titel gab es am Berichtstag durch eine erneuerte Kaufempfehlung durch die Analysten von Jefferies.
Zudem gab es von Novartis und Roche in einem ansonsten kargen Nachrichtenumfeld News. Novartis vermeldete positive Studiendaten für das Schuppenflechte-Medikament Cosentyx, Roche erhielt in Holland für den Cobas HPV-Test einen Auftrag vom Gesundheitsministerium – den ersten in einem europäischen Land.
Die grössten Gewinne im Feld der Blue Chips verzeichneten allerdings die Papiere der Grossbank Credit Suisse (+1,6%). Sie erholten sich damit weiter vom Taucher der Vorwoche, der durch Spekulationen über eine Kapitalerhöhung ausgelöst worden war. Die erwartete strategische Neuausrichtung, die am 21. Oktober präsentiert werden soll, sorge aber weiter für Unsicherheit, hiess es von Händlern. Die Papiere der UBS gingen unverändert aus dem Handel, jene von Julius Bär mit einem Minus von 1,0%.
Zu den klaren Gewinnern zählten am Schluss des Handelstages ausserdem Galenica (+1,5%) sowie Swatch (+0,5%) und Swiss Life (+0,4%).
Die grössten Verluste erlitten auf der anderen Seite Transocean (-3,2%), die in der Vorwoche mit einer Performance von +27% geglänzt hatten. Nun kam es offenbar zu Gewinnmitnahmen.
Ebenfalls deutlich im Minus schlossen LafargeHolcim (-3,2%). Auslöser war ein überraschend angekündigter Wechsel auf dem Posten des Finanzchefs. Der Zementkonzern beruft Philips-CFO Ron Wirahadiraksa, der den bisherigen CFO Thomas Aebischer ersetzt. Analysten zeigten sich erstaunt, wurde das Management doch erst mit der Fusion neu zusammengestellt. Der neue Manager habe in der Vergangenheit einen starken Fokus auf den Return on Invested Capital und den freien Cash Flow gelegt, hiess es zugleich. Weitere Sparmassnahmen seien damit wahrscheinlich.
Deutliche Kursverluste verzeichneten ausserdem Sika (-1,1%) und ABB (-1,0%).
Im breiten Markt legten die Valoren von Tornos (+8,3%), Gottex (+7,3%) oder Repower (+5,9%) stark zu. Grössere Einbussen erlitten hingegen Starrag (-7,1%), U-Blox (-4,7%) und Bobst (-4,1%). Für keine grossen Bewegung sorgte bei Basilea (+0,8%) die Zulassung des Medikaments Zevtera zur Behandlung bakterieller Lungenentzündung in Kanada.(awp/mc/cs)