CH-Schluss: SMI schafft zum Wochenstart Mini-Plus

Boerse

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt ziehen die Kurse zum Wochenstart mehrheitlich an. Damit macht der Leitindex SMI zumindest einen kleinen Teil der in der Vorwoche erlittenen Verluste wett. Konjunktursorgen sowie die Befürchtungen vor einer geldpolitischen Straffung und die Ausbreitung der Delta-Variante hatten in der vergangenen Woche die Stimmung der Anleger belastet. Auch beim Blick nach vorne sind sich Experten einig, dass es in den kommenden Wochen je nach den Themen des Tages eher volatil an den Märkten bleiben dürfte.

Gerade für den Schweizer Aktienmarkt dürfte die aktuelle Woche denn zudem eine wichtige Bewährungsprobe darstellen. Immerhin habe der SMI mittlerweile doch seit gut 10 Monaten keinen Rücksetzer um 5 Prozent oder mehr von den jeweiligen Höchstständen aus erfahren, heisst es im Handel. Das Minus von 2,4 Prozent in der Vorwoche habe daher einige Akteure etwas aufgeschreckt. Ansonsten müssten sich Investoren auch weiterhin mit den Belastungsfaktoren der letzten Wochen befassen wie den wirtschaftlichen Auswirkungen der Delta-Variante des Coronavirus, der höher als erwarteten Produzentenpreisindex-Inflation in den USA und der Sorge um ein hartes Durchgreifen der Regierung in Peking bei der Regulierung.

Der SMI legt gegen 11.05 Uhr um 0,42 Prozent zu auf 12’111,66 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, steigt um 0,44 Prozent auf 1986,25 und der umfassende SPI um 0,35 Prozent auf 15’646,41 Punkte. Von den 30 SLI-Werte legen 24 zu, vier verlieren und zwei sind unverändert.

Mit einem Plus von 1,6 Prozent führen die Anteilsscheine von Holcim mittlerweile die Gewinnerliste an. Vergangenen Freitag hatte der Baustoffkonzern mitgeteilt, seine Geschäfte in Brasilien mit einem Wert von 1,025 Milliarden US-Dollar zu verkaufen. Mit dem Geld will Holcim den Verschuldungsgrad «deutlich» reduzieren und in Wachstum investieren.

Im Einklang mit dem europäischen Branchentrend sind zudem Finanzwerte gefragt. Allen voran gewinnen Swiss Re 1,3 Prozent. Die Swiss Life, Zurich, UBS, Julius Bär und CS folgen mit Aufschlägen zwischen 0,9 und 0,4 Prozent. Zum Wochenschluss noch hatten die Titel zu den Verlierern gehört.

Zum Wochenstart rückt die CS etwas stärker in den Fokus, nachdem die «Financial Times» berichtet hat, Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório, ergreife bei der krisengeschüttelten Grossbank immer fester die Zügel. Er plane sogar die Rolle des CEO anstelle von Thomas Gottstein einzunehmen, berichtet das Blatt.

Aber auch bei Werten wie den beiden Chemie-Unternehmen Sika (+1,2%) oder Clariant (+0,9%) oder dem Sanitärspezialisten Geberit (+0,8%) greifen Investoren zum Wochenstart verstärkt zu.

Dass der Markt nicht noch stärker hinzugewinnt, dürfte vor allem an den drei Schwergewichten Nestlé, Roche und Novartis liegen, die mit Kursgewinnen zwischen 0,3 und 0,2 Prozent dem Markt hinterherhinken. Gerade die beiden Pharmaschwergewichte waren in der Vorwoche bereits massgeblich für die Verluste verantwortlich gewesen. Spekulationen um stärker regulierte US-Medikamentenpreise hatten hier verunsichert.

Die übersichtliche Verliererliste wird von Temenos und Logitech (beide -1,3%) angeführt, die am vergangenen Freitag noch zu den grössten Gewinnern am Markt gezählt hatten.

Im breiten Markt stechen Helvetia (+2,0%) nach freundlich aufgenommenen Halbjahreszahlen positiv hervor. Auch Orell Füssli fallen mit +2,7 Prozent auf. Das Traditionsunternehmen übernimmt die Mehrheit am Technologie-Unternehmen Procivis und stärkt damit seine Position bei digitalen Identitäts- und Zertifikatlösungen.

Dem stehen Abgaben von 5,2 Prozent bei Relief Therapeutics gegenüber, nachdem das Biotechunternehmen ein Update zu seinem Kandidaten RLF-100 gegeben hat. Polypeptide (-1,9%) leiden unter einer Abstufung durch die CS. (awp/mc/pg)

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